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10 - Operation Rainbow

10 - Operation Rainbow

Titel: 10 - Operation Rainbow Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Fell einen hübschen Bettvorleger abgab, dachte Killgore. Die 7.62mm-NATO-Standardpatrone, die er mit diesem Gewehr abfeuern konnte, war dafür genau richtig. Aber vermutlich waren sie Nachtjäger, die man nur schwer zu Gesicht bekam. Oder wie war's mit dem Capybaras - der weltweit größten Rattenart? Angeblich war ihr Fleisch recht schmackhaft, trotz der Familie, zu der sie zoologisch gehörte. War die nicht auch tagsüber aktiv? So vieles gab es hier zu entdecken - ein visuelles Chaos, seine Augen waren es noch nicht gewohnt. Nun gut, erst mußte er einen Anstand finden, wo er in aller Ruhe lauern konnte, dann würde er sich mit den Licht- und Schattenmustern der Umgebung vertraut machen, bis ihm jede nicht hierher passende Bewegung auffiel... Hier wäre eine gute Stelle , dachte er, ein umgefallener Baum neben einem auf recht emporragenden... 

    ***

    »Na, komm schon, Schätzchen«, flüsterte Pierce lautlos. Ein Abstand von knapp hundert Metern mußte genügen. Er würde etwas höher zielen müssen, etwa auf das Kinn des Gegners; dann mußte die natürliche Abweichung der ballistischen Flugbahn nach unten das Geschoß in den oberen Brustkorb lenken. Kopfschuß wäre natürlich akkurater, aber dafür war die Entfernung etwas zu groß, und er wollte kein unnötiges Risiko eingehen.

    ***

    Killgore pfiff, winkte MacLean und zeigte nach vorne. Kirk nickte zustimmend. Seine anfängliche Begeisterung war längst erloschen. Der Regenwald war ganz anders, als er es sich erträumt hatte, und hier herumzuirren, während irgendwo ein Angreifer lauerte, machte ihm die Umgebung nicht viel sympathischer. Merkwürdig, aber er sehnte sich plötzlich zurück in die New Yorker Single-Bar, in den schummerigen Saal, wo die Tanzmusik dröhnte... und zu den hübschen Mädchen, denen er dort begegnet war! Die waren schließlich doch auch Menschen - gewesen, mußte er hinzusetzen. Am schlimmsten war, daß ihr Tod jetzt so sinnlos geworden war. Hätte das Projekt wie vorgesehen funktioniert, wäre ihr Opfer immerhin dem Schutz des Planeten zugute gekommen... aber so war es nichts als ein Betriebsunfall, und deswegen kroch er nun hier in diesem Scheißdschungel mit geladener Flinte herum und suchte nach Leuten, die genau das mit ihm tun wollten, was er selbst getan hatte...

    ***

    »Louis, hast du dein Ziel?«
    »Ja.«
    »Gut, dann los!« rief Pierce mit halblauter, heiserer Stimme, faßte den Griff seiner MP-10 und zog weich den Abzug durch. Die unmittelbare Folge war das zarte Paff-paff-paff der drei Schüsse und das wesentlich lautere metallische Klacken des Verschlusses der Maschinenpistole. Und dann natürlich das Einschlagen der Geschosse ins Ziel. Dem Mann klappte sichtbar der Mund auf, dann kippte die Gestalt nach hinten. Ähnliche Geräusche waren links von ihm zu vernehmen. Pierce verließ die Stellung und stürzte vorwärts, mit hochgerissener Waffe, dicht gefolgt von Loiselle.
    Killgore blieb keine Zeit mehr, herauszufinden, wie ihm geschah; nur noch den Einschlag der Kugeln bekam er mit. Jetzt starrte er zu den Baumwipfeln hinauf, zwischen denen sich kleine Fetzchen Blau und Weiß zeigten, Farben des fernen Himmels. Gern hätte er noch etwas gesagt, bekam aber nicht mehr richtig Luft, und als er den Kopf zentimeterweise bewegte, war niemand zu sehen. Wo war Kirk abgeblieben? fragte er sich, konnte aber schon kein Glied mehr rühren - hatte man auf ihn geschossen? Der Schmerz war echt, aber irgendwie weit weg. Er senkte den Kopf und sah, wie ihm das Blut aus der Brust quoll und... 
    ... wer stand denn da im Tarnanzug vor ihm, das Gesicht grün und braun bemalt?
    Und was bist du für einer? fragte sich Sergeant Pierce. Die drei Einschüsse waren über die Brust verteilt, hatten das Herz verfehlt, aber den oberen Teil der Lunge durchschlagen und Hauptschlagadern zerfetzt. Der Blick war noch nicht gebrochen, richtete sich jetzt auf ihn. »Der Spielplatz hier ist nichts für dich, Partner«, sagte er leise zu dem Sterbenden. Dann erlosch der Blick, und Pierce bückte sich, um das Gewehr aufzuheben. Kein übles Teil, dachte Pierce und hängte es sich über die Schulter. Sich nach links wendend stellte er fest, daß Loiselle eine identische Waffe in der Hand hielt. Er zog die flache Hand über die Gurgel - auch seiner war mausetot.

    ***

    »He, man kriegt sogar mit, wenn sie sterben!« staunte Noonan. Wenn der Herzschlag aufhörte, erloschen natürlich auch die Blip-Signale auf dem DKL-Personenfinder. Ist ja irre - und

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