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1:0 Tüftelzapf

1:0 Tüftelzapf

Titel: 1:0 Tüftelzapf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erich Hölle
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und dann haben wir die ganze Käsemaustruppe auf dem Hals!“
    „Sie werden nicht! — Verlaß dich drauf!“ beruhigte ihn Tüftelzapf. „Buddel, du gräbst uns doch noch das kurze Stück da hinauf? — Aber b itte so leise wie möglich — und nur so weit, daß der Boden unter dem Tisch gerade noch hält!“
    „Hoffentlich fallen mir die Burschen nicht auf die Schnauze!“ brummte der Maulwurf.
    Tüftelzapf stellte die Maschine ab. „Das Rollband wird bis hierher verlängert!“ kommandierte er. „Wir haben noch ein paar Ersatzteile, die werden reichen! — Schlurf! Du legst die Ohren an, nimmst ein Taxi und schaffst den Chef herbei! Sag ihm, es sei höchste Käsebahn — hähä! — Die beiden Mogelzähne gehen wieder nach vorn und halten sich für die erste Fuhre bereit! Aber aufpassen! Es wird nicht lauter Käse sein, was euch
    da vor die Füße fällt. — Ihr werdet euch wundern!“
    „Langsam geht mir ein Glühwürmchen auf“, flüsterte Schlürfigel dem Madenspeck ins Ohr.“ Ist schon eine richtige Schlaumaus, dieser Tüftelzapf! Was der alles ausbrütet...!“ Für Buddel war der Ausstiegsschacht nur noch eine unbedeutende Zugabe.
    „Nicht der Rede wert!“ brummte er. „Dann bin ich ja hier nicht mehr gefragt und kann gehn. Ich habe nämlich in der Eile nur einen kleinen Engerling gefrühstückt — und so ein Wurm hält nicht lange vor. Also, ich wünsch’ euch — na, wie sagt man wohl? — Gut Käs! Hohoho!“



Bube-Dame-König... Krach!

    Tüftelzapf stand im Kreis seiner Kumpane am Fuß der Rutschbahnleiter. Angestrengt schaute er in den dunklen Schacht hinauf. Die Stimmen und das Gepolter der Karten spielenden Wachtmäuse waren deutlich zu hören. Das Rollband schnurrte und ratterte.
    Da — vom anderen Ende des Stollens näherten sich eilige Schritte. Schlurf kam angekeucht!
    „Der Chef ist soeben eingetroffen! — Es kann losgehn!“ rief er ganz außer Atem.
    Tüftelzapf ergriff eine Schaufel.
    „Na, dann wollen wir die Skatbrüder da droben mal ein bißchen kitzeln! Hoffentlich sind sie gut gepolstert!“ flüsterte er.
    Vorsichtig kletterte er die Leiter hinauf. — Drei Paar Kugelaugen verfolgten jede seiner Bewegungen! Tüftelzapf klemmte die Hinterbeine zwischen die Sprossen, ringelte den Schwanz um eine Rutschbahnstütze, dann holte er mit der Schaufel zum Schlag aus.
    Von der dünnen Erdkruste über ihm rieselte Sand. — Eine Stimme grölte: „Bube — Dame — König — Ass! — Und plötzlich — krach-patsch-bumm... holterdiepolter — prasselte eine Geröllawine auf ihn hernieder, riß ihn von der Leiter, fegte ihn — huitsch! — über die Rutschbahn und warf ihn — plumps! — auf das Rollband...! Aber mit ihm sausten drei Stühle, ein Tisch, ein halber Emmentaler und drei zu Tode erschrockene Käsemäuse in die Tiefe! — Und ab ging die Fuhre in Richtung Schlürfigelkeller...!
    Die Wachtmäuse plärrten: „Hiiilfe! Hiiilfe! — Alaaarm! — Üüüberfall!“, aber auch „Aua-autsch!“, wenn das Band über eine der harten Holzwalzen rollte. Sie stolperten, fielen der Länge nach hin, strampelten mit allen Vieren wie umgefallene Maikäfer, schlugen mit den Schwänzen wild um sich.

    Jeder Versuch, sich aufzurichten, scheiterte an der rollenden Unterlage. — Vermengt mit Erde, Lehm und Steinen purzelten sie über- und untereinander und wußten nicht, wie ihnen geschah.
    Schlürfigel, Kuvertl und Madenspeck hatten sich unter die Rutschbahn geflüchtet, als der Segen über sie hereinbrach. Nur Schlurf, der die Rutschpartie beobachtet hatte, rannte sogleich mit dem Rollband um die Wette, zerrte Tüftelzapf aus dem Geröll und half ihm wieder auf die Beine.
    Im Schlürfigelkeller kauerten Kunibal und die beiden Mogel-zahnbrüder ratlos vor dem Eingang zum Schmuggelschacht und starrten ins Dunkel. Sie konnten sich nicht vorstellen, von welcher Art das Unheil sein mochte, das da lärmend und polternd auf sie zugerollt kam — Käse war es auf jeden Fall nicht!
    „Dieses verflixte Käseloch!“ schimpfte der Krümelchef. „Nichts wie Scherereien hat man damit!“
    Mick hatte irgendwo einen dicken Holzprügel aufgestöbert. „Für alle Fälle...!“ meinte er. „Ich hab’ das komische Gefühl, als müßten wir uns bald mit einer ganzen Käsemausarmee herumschlagen!“
    Kunibal und Kuno drehten schnell noch ein paar Lehmkugeln und gingen hinter dem Rollbahngerüst in Stellung.
    „Da! — Der erste! — Der Anführer! — Eins — zwei — drei — los!“

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