100 Dinge, die ein Vorschulkind koennen sollte
Fingerfertigkeit Ihres Kindes so früh wie möglich mit vielfältigen Anregungen zu fördern und beim Malen auch auf die richtige Stifthaltung zu achten.
35 Ein Bild von einer Person malen
➔ Kinder schauen gerne andere Menschen an, und sie malen sie gerne. Nicht immer wird auf Anhieb deutlich, wen sie meinen, da ist Ihr Fingerspitzengefühl gefragt. Doch Sie wissen ja, dass Ihr Kind gerade wichtige Fähigkeiten trainiert – auch wenn Sie finden, dass Sie in Wirklichkeit etwas schlanker oder noch attraktiver sind als auf dem Bild.
Wenn Ihr Kind Menschen zeichnet, ist seine VORSTELLUNGSKRAFT gefordert, es muss die Proportionen richtig treffen und wird besondere Eigenschaften seiner »Modelle« auch besonders betonen. Noch schwieriger ist das, wenn es ein Bild von sich selbst malt. Dann verwischen schon mal Wirklichkeit und Wunschvorstellung, und Sie erfahren bei dieser Gelegenheit viel über die Gedanken Ihrer Tochter oder Ihres Sohnes.
Legen Sie doch gemeinsam mit Ihrem Kind eine Bildermappe an, in der Sie seine Selbstporträts sammeln – jeweils zusammen mit einem Foto von ihm, das Sie am gleichen Tag machen.
Sie brauchen: weiße Blätter oder einen Zeichenblock, eine Sammelmappe in der Größe der Blätter, Buntstifte, einen Fotoapparat
Vorn auf die Sammelmappe kleben Sie ein schönes Foto Ihres Kindes und schreiben seinen Namen darunter. Ihr Kind kann die Mappe dann noch bemalen, wenn es möchte. Erklären Sie ihm, dass Sie in dieser Mappe nur Bilder von ihm selbst sammeln, damit Sie gemeinsam immer wieder einmal nachschauen können, wie es sich verändert hat.
Bitten Sie es ab jetzt regelmäßig um ein Selbstporträt, etwa jeden ersten Sonntag im Monat oder zum Beginn jeder neuen Jahreszeit.
Vielleicht bringt Ihr Kind auch aus dem Kindergarten selbst gemalte Bilder von sich mit, die Sie ebenfalls verwenden können. Versehen Sie Bild und Foto mit dem Datum. Wenn sich die Mappe langsam füllt, ist es sehr spannend zu sehen, wie sich Ihr Nachwuchs – und auch seine SELBSTWAHRNEHMUNG – im Laufe der Monate verändert haben.
Erklären Sie Ihrem Kind, dass ein künstlerisch gemaltes Bild und ein Foto zwei ganz verschiedene Dinge sind. So beugen Sie möglichen Enttäuschungen vor, weil Ihr Kind seine Bilder nie so originalgetreu hinbekommt wie die Kamera. Darum geht es beim Malen aber gar nicht, sondern es geht um persönliche Eindrücke, Gefühle und Sichtweisen.
Beobachten Sie Ihr Kind beim Malen: Ist es eher perfektionistisch und will besonders »gut« malen? Dann regen Sie es doch an, einfach mal wieder draufloszumalen – vielleicht haben Sie ja Lust mitzumachen! Folgt Ihr Kind dagegen beim Malen noch vor allem seiner Fantasie, können Sie es auch einmal dazu anregen, genauer zu beobachten und zu versuchen, das Gesehene etwas originalgetreuer wiederzugeben.
AUS DER FORSCHUNG
Nur ein richtiges Lob wirkt langfristig
Kinder achten bei einem Lob sehr genau darauf, ob es ernst gemeint ist und ob es sich auf das bezieht, was sie gerade getan haben. Das zeigte sich in einer britischen Studie mit vierjährigen Kindern. Ein allgemeines Lob wie »Du kannst toll malen« erweckt im Kind das Gefühl, es könne alles gut malen, und es erwartet nun bei jedem Bild ein Lob. Sobald eines seiner Bilder dann weniger Anklang findet, verliert es die Freude am Malen. Wird das Kind dagegen für ein bestimmtes Bild gelobt, zum Beispiel »Das Haus ist aber gut geworden«, fühlt es sich ermuntert, beim nächsten Mal genauso gut zu malen. Wenn ihm das dann nicht gelingt, macht das auch nichts – es kann sich ja trotzdem mit der guten Erfahrung als Rückhalt an ein neues Bild wagen. Es weiß schließlich, dass es bereits einmal ein Bild gut gemalt hat. Sehen Sie also genau hin, ehe Sie loben, und benennen Sie die Leistung Ihres Kindes so genau wie möglich.
36 Einen Ball werfen und fangen
➔ Ein Glas aus dem Schrank nehmen, das Fenster öffnen, einen Einkaufszettel schreiben: Hunderte Male am Tag arbeiten unsere Augen und Hände perfekt zusammen, und wir Erwachsenen denken kaum noch groß darüber nach. Kinder müssen diese Fähigkeit jedoch erst lernen und ausgiebig trainieren. Dabei hilft ihnen eines ihrer allerersten Spielzeuge: der Ball.
Wichtig ist, dass Ihr Kind den Ball mit beiden Händen fängt. Wenn es das noch nicht sicher kann, rollen Sie sich im Sitzen gegenseitig den Ball zu, jeweils mit beiden Händen. Das kann auch ein größerer Ball sein. Der nächste Schritt ist, sich im Stehen einen kleineren,
Weitere Kostenlose Bücher