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100 Prozent Anders

100 Prozent Anders

Titel: 100 Prozent Anders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Anders
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Naddel nicht dabei war. Angeblich hatte sie keine Lust, nur für einen Tag nach Paris zu fliegen. Im Wagen auf dem Weg vom TV-Studio zum Flughafen fing Dieter dann an und sagte: „Du, Thomas, ähhh, ich hab da jemanden kennengelernt.“ „Ach“, sagte ich und sprach meine Vermutung aus: „Sie fängt mit ‚F‘ an und hört mit ‚eldbusch‘ auf, oder?! „Woher weißt du das? Wer hat dir das gesagt?“, reagierte er erschrocken. Ich grinste ihn an: „Niemand. Ich hab’s vermutet. Ich bin ja nicht auf den Kopf gefallen, so oft, wie ihr telefoniert. Aber jetzt weiß ich’s.“ „Du, Thomas“, druckste er herum, „ich fliege gleich nach Mallorca und treffe mich mit Verona.“ „Du machst was?“, entfuhr es mir. „Jo, ne, ich bin mit Verona auf Malle verabredet, und wir bleiben ein paar Tage.“ „Haha“, ich lachte, „und Naddel hast du erzählt, dass du wichtige Termine hast, bei denen sie nur stören würde, stimmt‘s?“ „Jo, genau. Du, Thomas, kannst du mir helfen, einen Bikini für Verona zu kaufen?“, wollte Dieter wissen.
    „Ich soll was? Einen Bikini für Verona Feldbusch aussuchen?“, schnappte ich zurück. „Ja, du weißt doch immer, was modisch so angesagt ist.“ Dabei sah mich Dieter mit Dackelblick an. „Pass mal auf, Dieter“, antwortete ich ihm, „ich zeige dir, wo am Flughafen ein Bademoden-Geschäft ist. Aussuchen musst du das gute Stück dann gefälligst alleine. Abgesehen davon, warum bringst du ihr überhaupt einen Bikini mit? Ich gehe ja wohl davon aus, dass sie die meiste Zeit eh nichts anhaben wird.“
    Ende der Diskussion! Bei unseren weiteren Promo-Aktivitäten in den Tagen danach rief Verona immer auf meinem Handy an, damit Naddel nichts mitbekam. Ich gab das Telefon dann an Dieter weiter mit dem Geheimcode: „Hier ist Andy für dich.“ Und alles nur, damit Dieters Umfeld keinen Wind von seiner neuen Liaison bekam. Eigentlich hätte ich mir das schenken können, da kurz nach ihrem heimlichen Treffen auf Mallorca ein großes Foto von Dieter und Verona am Strand in einer Zeitung abgedruckt wurde. Mitten unter zig Menschen. Typisch Dieter! Immer ins Gewühl, um auch ja aufzufallen.
    Wer Dieter Bohlen heute mal live erleben möchte, geht am besten an einen der Nordstrände von Mallorca. Dort liegt er auf einem winzigen Handtuch mitten unter Tausenden von Touristen, oder er schippert mit einem vermutlich gesponserten Schlauchboot am Strand entlang. Es geht ja das Gerücht um, dass er sich mit seinem Handy selbst fotografieren lässt, damit er das Foto an die Leserreporter-Nummer 1414 bei der Bild-Zeitung schicken und die 500 Euro Belohnung einstreichen kann. Zuzutrauen wäre es ihm.
    Natürlich ging diese Affäre an Naddel nicht spurlos vorbei. Sie zog bei ihm aus, Verona zog bei ihm ein. Drama auf der ganzen Linie. Verona zog wieder aus, Naddel zog wieder ein. Und wir, Dieter, Naddel und ich, gingen alle gemeinsam mit unserem Tross auf eine Tournee durch Polen. Die Stimmung war wie immer. Dieter sagte Naddel, was sie gut zu finden hat, und Naddel fand es gut.
    Kurz bevor wir zu unserer zweiten oder dritten Show aus dem Hotel aufbrechen wollten, wartete ich in der Halle auf Dieter. Er kam aus dem Fahrstuhl und hatte eine knallrote Backe. „Was ist denn mit dir passiert?“, fragte ich erschrocken. Dieter: „Naddel hat mir eine gescheuert.“ – „Sie hat was??“ – „Mir eine geknallt.“ Und dann erzählte er mir, dass er am Handy mit Verona telefoniert und ihr erzählt habe, dass sie die einzige Frau für ihn sei, die ihm etwas bedeute, und so weiter. Dabei sei er auf dem Hotelflur auf und ab gegangen. Leider habe er zu spät gemerkt, dass es das Stockwerk war, auf dem er mit Naddel wohnte. Während er also Verona Liebesschwüre ins Ohr säuselte, lief er vor der angelehnten Tür seiner eigenen Suite hin und her, und Naddel konnte jedes Wort mit anhören.
    Den Rest kann man sich denken. Als er mit dem Gespräch fertig war, stand Naddel hinter der Tür. Sie gab Dieter eine so heftige Ohrfeige, dass sein Handy quer durch die Suite flog. „Oh, Mann“, war meine einzige Reaktion, und ich schüttelte den Kopf. Ich meine, irgendwie tat er mir leid, aber schmunzeln musste ich trotzdem.
    Der Tag danach war unschön und hätte ein eigenes Kapitel in dem Film „Szenen einer Ehe“ verdient. Wir fuhren im Bus zum nächsten Auftrittsort, und Naddel und Dieter beschimpften sich aufs Übelste. Alle Musiker und Techniker, sämtliche Betreuer und unser Management waren

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