1000 Kuesse sind noch nicht genug
ihren Südstaatenakzent. „Woher haben Sie eigentlich meine Telefonnummer?”
„Sie wissen, woher. Oder hat Ihr Freund es Ihnen nicht gesagt?”
„Er hatte kein Recht, sie Ihnen zu geben, und Sie hatten kein Recht, danach zu fragen, Mr. Slinger.”
„Ha!” erwiderte er bloß. „Ich möchte Sie zum Dinner einladen. Sind Sie heute Abend frei für mich?”
„Ich bin nie frei für Sie.”
„Warum nicht?”
Tja, wenn sie ihm nicht alles beichten wollte, konnte sie diese Frage nicht beantworten. Tallia hasste es, keine Erwiderung darauf zu haben, weil er jetzt leise lachte, als hätte er einen Punkt gewonnen.
„Weil ich Sie nicht mag”, erwiderte sie etwas verspätet.
„Oh, das glaube ich Ihnen nicht”, erklärte Brad.
„Sie bilden sich wohl ein, alles erreichen zu können mit Ihrem Geld”, entgegnete sie trocken und bereute ihre Worte augenblicklich, weil sie gegen sie sprachen, falls er je herausfand, dass Tallia Venables und Natasha Fox ein und dieselbe Person waren. Aber seine arrogante Art empörte sie.
Wenn sie einen Dollar für jeden Mann gehabt hätte, der auf Ablehnung so reagierte, hätte sie auf Brad Slingers Geld sehr gut verzichten können.
Die Tatsache, dass es ausnahmsweise einmal stimmte, was er sagte, dämpfte ihren Ärger nicht, sondern steigerte ihn höchstens noch.
„Ich glaube ganz und gar nicht, mit Geld alles erreichen zu können”, erwiderte er, und jetzt haftete seiner Stimme eine gewisse Schärfe an. Das, dachte Tallia nervös, ist der Mann, der Konferenzsäle erbeben lässt. „Aber wenn Sie wollen, mache ich Ihnen gern ein Angebot…”
Sie war entsetzt über seine Andeutung. „Kein Angebot von Ihnen würde je etwas an meiner Entscheidung ändern, Mr. Slinger!” sagte sie empört.
„Oh, das glaube ich aber doch”, widersprach er.
Nun wurde er wirklich unverschämt. „Wie können Sie es wagen!”
„Sie sind doch Schauspielerin, nicht wahr?”
Sie legte auf, wütend, aber froh zugleich, dass er es ihr so leicht gemacht hatte. Es wäre der Gipfel der Dummheit für Natasha Fox gewesen, zu glauben, dass sie mit Brad Slinger ausgehen konnte, ohne sich in gefährliche Gewässer zu begeben, und außerdem, ermahnte Tallia sich, wollte sie es auch gar nicht. Ein Mann, dessen Interesse rein sexueller Natur war, war das letzte, was sie brauchen konnte.
Und die damit verbundenen Komplika tionen waren schlicht unausdenkbar.
Brad legte langsam den Hörer auf und versetzte sich in Gedanken einen Tritt. Was, zum Teufel, hatte er sich bloß dabei gedacht? Das war wirklich keine Art, sich einer Frau zu nähern! Aber Natasha Fox war ihm von Anfang an unter die Haut gegangen. Obwohl er es sein Leben lang vermieden hatte, sich mit Schauspie lerinnen abzugeben, hatte er nun seine eigene Regel gebrochen um herauszufinden, dass die einzige Schauspielerin, die ihm je gefallen hatte, sich weigerte, ihn zu treffen!
Darauf gab es nur eine einzige Antwort: Er würde sie aus seinem Gedächtnis streichen. Es gab noch viele andere schöne Frauen auf dieser Welt, mehr, als Natasha Fox zu glauben schien. Und ganz sicher mehr als reiche Männer. Zum Teufel mit ihr. Er war ja schließlich nicht verliebt in sie. Er begriff nicht, warum er das mit dem Angebot gesagt hatte. Aus Wut wahrscheinlich. Aber eher würde es ein kalter Tag in der Hölle sein, bevor er irgendeiner Frau Geld anbot.
Fünf Minuten später ertappte er sich bei dem Gedanken, warum er sie nicht gefragt hatte, wie das Parfüm hieß, das sie benutzte …
„Wow! Das ist ja phantastisch!”
Tallia schaute sich mit leuchtenden Augen zu Brad um. „Es ist einfach wunderbar!”
Es war ein Traumlabor. Mindestens doppelt so groß, wie sie ihm gesagt hatte, hell und luftig, mit hohen Decken, großen Fenstern und modernster Beleuchtungstechnik. Mit Computern, über deren Beschreibung sie an der Universität sehnsüchtig geseufzt hatte. Mit Aktenschränken und Arbeitsplätzen … und ihrem persönlichen Büro mit Schreibtisch und allem anderen, wovon ein auf strebender junger Erfinder sonst nur träumen konnte.
„Schön, dass es Ihnen gefällt”, sagte er.
„Ja, aber … es ist so groß! Es ist mehr, als ich erwartet habe. Ich meine … die Kosten …”
„Ich wünschte, die Leute würden aufhören, ständig über Geld zu reden!” unterbrach er sie gereizt.
„Entschuldigen Sie”, sagte er, als er ihr verwirrtes Blinzeln sah. „Ich dachte gerade an etwas anderes.”
An eine Frau. Zwei Wochen waren seit seinem
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