1000 Places to See Before You Die
Mitte des 19. Jh. in den südwalisischen Kohlebergwerken und ist bis heute stark ausgeprägt. Es heißt, dass ein walisischer Männerchor sein Publikum zu Tränen rühren kann – und die Harmonien der besten Ensembles haben tatsächlich etwas Spirituelles.
Traditionelle Dichtung, Harfenmusik, Männerchöre und vieles mehr machen die Anziehungskraft der Eisteddfods (der walisische Plural lautet
eisteddfodau
) aus: Festivals der walisischen Musik und Sprache, die auf eine Tradition reisender keltischer Barden aus dem 12. Jh. zurückgehen. Heute gibt es im ganzen Land jährliche Eisteddfods, häufig mit Wettbewerben in verschiedenen Disziplinen verbunden. Höhepunkt ist das National Eisteddfod of Wales
(Eisteddfod Genedlaethol Cymru),
der größte Dichter- und Gesangswettbewerb Europas. Das Künstlertreffen wird ausschließlich in walisischer Sprache abgehalten (mit Übersetzung über Kopfhörer für jene, die der Sprache nicht mächtig sind) und findet jedes Jahr an einem anderen Ort statt – üblicherweise abwechselnd im Norden und im Süden.
Im Gegensatz dazu steigt das International Musical Eisteddfod, das als eines der größten Musikfestivals der Welt gilt, jedes Jahr an derselben Stelle – in der kleinen Stadt Llangollen. Jährlich reisen mehr als 4000 Künstler aus 50 Ländern an, um sich in den Bereichen Instrumentalmusik, Gesang und Tanz zu messen, viele in farbenfroher Nationaltracht. Tagsüber finden die Wettbewerbe statt, die Abende sind Konzerten gewidmet – alles mit dem Ziel, Wales seinen Platz in der Welt zu sichern und weltweiten Frieden und Harmonie zu fördern.
W O : Llangollen liegt 308 km nordwestl. von London. I NFO : www.llangollen.org.uk . N ATIONAL E ISTEDDFOD : www.eisteddfod.org.uk .
Wann:
Anfang Aug. (1 Woche). L LANGOLLEN I NTERNATIONAL M USICAL E ISTEDDFOD : Tel. +44/1978-862-001; www.international-eisteddfod.co.uk .
Wann:
Anfang Juli (1 Woche).
Schönheit der Natur und das Vermächtnis eines Mannes
D IE L LEYN- H ALBINSEL
North Wales, Wales
I m Nordwesten von Wales befindet sich eine ganz besondere Ecke des Landes: die Lleyn-Halbinsel (walisisch Pen Llyn). Dank ihrer unberührten, ländlichen Szenerie und der malerischen Küste mit Sandstränden ist sie ein beliebtes Ferienziel. Am Rand der Tremadoc Bay auf der Südseite der Halbinsel liegen vor Wind und Wetter geschützte Badeorte wie Abersoch und Pwllheli. Die Nordküste ist felsiger; eine markante Kette konischer Hügel – darunter die 3 Gipfel des Yr Eifl – beherrscht das Bild und erhebt sich über Strände wie Trefor und Nefyn Bay. Angesichts dieser Landschaft verwundert es kaum, dass Großteile der Lleyn-Halbinsel zum Naturschutzgebiet erklärt wurden.
Portmeirion wurde von Süditalien inspiriert.
In der Nähe von Pwllheli befindet sich mit dem Plas Bodegroes, einem hübschen Hotel in einem ehemaligen georgianischen Herrenhaus, eines der Schmuckstücke der Halbinsel. Hier, wo nur Vogelgezwitscher die Stille unterbricht, gilt das Hauptaugenmerk der Küche – es ist eher ein „Restaurant mit Zimmern“ als ein Hotel und eine der besten Adressen des Landes. Serviert werden Köstlichkeiten wie gebratene Nefyn-Bay-Jakobsmuscheln mit Carmarthen-Schinken oder Pudding mit walisischem Whisky-Eis.
Im äußersten Südosten der Halbinsel liegt das historische Städtchen Criccieth, dessen Burg aus dem 13. Jh. eine der vielen Festungen ist, die König Eduard I. von England errichten oder ausbauen ließ – weitere Beispiele sind Conwy und Caernarfon (siehe → hier ). Hier befindet sich auch das Moelwyn, ein weiteres „Restaurant mit Zimmern“, dessen große Fenster mit Meerblick ebenso anziehend sind wie die Speisekarte.
In der Nähe thront das Örtchen Portmeirion auf einem bewaldeten Hügel mit romantischer Aussicht auf Meer, Sand und Berge – und erinnert mit seinem Campanile und den kleinen Plätzen eher an Süditalien als an Wales. Berichten zufolge ließ sich der walisische Architekt Sir Bertram Clough Williams-Ellis von einer Reise nach Portofino zu der Siedlung inspirieren, die er von 1925 an etappenweise erbaute, bis sie 1975, an seinem 90. Geburtstag, abgeschlossen war.
Direkt am Meer, am Rande des Dorfes, liegt das Hotel Portmeirion, eines der frühen Bauwerke des Architekten. Das 1926 eingeweihte Haus wurde 1990 nach einem Großbrand wiedereröffnet, und inzwischen ist der ursprüngliche Charme seines gleichermaßen opulenten wie zwanglosen Inneren wiederhergestellt. Noël Coward ließ sich bei einem
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