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1001 - Der Alptraum beginnt

1001 - Der Alptraum beginnt

Titel: 1001 - Der Alptraum beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre.«
    »Iß.«
    Bevor ich die Tasse hochnahm, schaute ich an Bloch vorbei auf das Fenster.
    Die Dunkelheit war dort verschwunden. Tageslicht fiel durch das Rechteck und erreichte auch den Knochensessel, wobei es das Gebein so aussehen ließ, als hätte es eine Maserung bekommen. Der alte Totenschädel war ebenfalls vorhanden und stand über die Rückenlehne hinweg. Als Löcher präsentierten sich der Mund, die Augenhöhlen und die Nase.
    Bloch lächelte mir zu, denn er hatte meinen Blick gemerkt. »Du siehst, daß der Sessel noch hier ist, John. Ihm ist nichts geschehen. Wir hüten ihn wie unsere Augäpfel.«
    »Das weiß ich doch. Deshalb habe ich ihn auch in eure Obhut gegeben.« Mit beiden Händen umfaßte ich die schalenförmige Tasse.
    Ich trank den Kaffee schwarz, nur mit etwas Zucker, der sich längst aufgelöst hatte. Schon nach den ersten beiden Schlucken fühlte ich mich wohler. Der Kaffee war wie ein heißer Strom durch meine Kehle geglitten, und als ich noch einmal trank, da schloß ich die Augen, um ihn auch zu genießen. Halbleer stellte ich die Tasse wieder zurück. Der Templer merkte, daß ich in Gedanken versunken war.
    Er sprach mich auch nicht an, sondern bestrich ein Croissant mit Konfitüre.
    Auch bei mir kehrte der Hunger zurück. Ich spürte ihn allerdings nicht so stark wie vor dem Schlaf, aber etwas zu mir nehmen mußte ich. Es blieb nicht bei einem Hörnchen. Ich aß derer drei und trank zwei Becher Kaffee dazu. Nun war ich fit, das bemerkte auch der Abbé, der mir zunickte und dabei lächelte. »Das hast du gebraucht, John.«
    »Stimmt.«
    »Es war eine verdammt lange Fahrt, aber ich wußte, daß du herkommen würdest.«
    »Lag das tatsächlich so auf der Hand?«
    Er nickte und schob seinen Teller zur Seite. »Ich habe nicht mal den Würfel des Heils dazu in die Hände nehmen müssen, denn indirekt habe ich dich ja nach Chartres geschickt.«
    »Wo ich auch Pater Angares traf.«
    »Das war gut.«
    »Er war mir sehr sympathisch«, gab ich zu. »Aber auch seine Mörder leben nicht mehr. Du hast das Schwert gesehen?«
    »Sicher.«
    »Durch diese Klinge sind die beiden ums Leben gekommen. Aber nicht durch mich. Es war die Totenfrau. Nach wie vor stehe ich im Regen. Ich weiß nicht, wer diese Männer geschickt hat. Ich habe mich auch nicht mehr um sie kümmern können, und ich hätte gern noch mit Angares gesprochen.«
    »Das glaube ich dir, John.«
    »Du kennst ihn, nicht?«
    Der Abbé hob die Schultern.
    »Streite es doch nicht ab, denn du hast ja auch unser Treffen arrangiert.«
    »Das hatte sein müssen, weil sich die Dinge allmählich verdichten.«
    »Auch wenn ich noch nichts weiß, sehe ich das ein, aber hätte das Treffen nicht hier stattfinden können? Ich bin überzeugt davon, daß Angares nicht gestorben wäre.«
    Der Abbé schaute mich an. In seinen klaren Augen schimmerte nicht die Spur einer Lüge. »So war es vorgesehen, John, aber ich konnte nichts mehr tun, denn Angares war dagegen. Er wollte mit dir in Chartres zusammenkommen und zwar in der Kathedrale, denn dort findest du auch diejenigen, die mit dem Schicksal der Lade eng verbunden sind.«
    Ich nickte. Dann zählte ich auf: »Salomo, die Königin von Saba und deren unehelicher Sohn Melenik.«
    »Ja, das schienen wohl seine Gründe gewesen zu sein.«
    »Kanntest du ihn denn?«
    Bloch überlegte einen Moment. »Natürlich kannte ich ihn, nachdem er zu uns kam.«
    »Vorher nicht?«
    »Nein.«
    Ich war überrascht, glaubte ihm aber. Eine nächste Frage hatte sich bereits aufgebaut, mit der ich nicht hinter dem Berg hielt. »Warum ist er gerade hier zu euch, zu den Templern gekommen? Hat das auch mit der Lade zu tun?«
    Der Abbé drückte sich zunächst um eine Antwort. Dann sagte er:
    »Man spricht davon.«
    »Wie? Was?« Ich schüttelte den Kopf. »Wovon redest du überhaupt? Was ist mit der Lade und den Templern?«
    Er hob die Schultern. »Das weiß ich leider selbst nicht genau, John. Und ich denke, es ist dein Problem, um dies herauszufinden. Die Templer werden erwähnt, was den Transport oder das Versteck der Lade angeht, aber es gibt kaum Hinweise. Wenn es sie gab, dann sind die meisten von ihnen im Dunkel der Geschichte verschwunden. Es sollte deine Aufgabe sein, dort mehr Helligkeit hineinzubringen. Zumindest war das der Wunsch des Paters.«
    Erst runzelte ich nachdenklich die Stirn, dann schaute ich den Abbé aus schmalen Augen an. »War er tatsächlich der letzte Hüter der Bundeslade?«
    »Er sagte es.«
    Ich

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