Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1001 Kuss - und dann Schluss

1001 Kuss - und dann Schluss

Titel: 1001 Kuss - und dann Schluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Stephens
Vom Netzwerk:
Aber Soldaten?
    Glücklicherweise war aus dem schüchternen Mädchen, das aus seinem Elternhaus ausgezogen war, um Karriere zu machen, inzwischen eine selbstbewusste junge Frau geworden, die sich nicht von Wachen abschrecken ließ.
    Sie stieg aus und ging auf die Wachen zu. „Ich habe einen Termin“, erklärte sie freundlich, aber bestimmt und erwähnte den Namen des Mannes, der versucht hatte, sie am Telefon abzuspeisen. Bevor die Wache Zeit fand, diese Information zu überprüfen, zog Lucy die Karte hervor, die Mac unterschrieben hatte, bevor er sie Tom in die Hand gedrückt hatte.
    Zum Glück hatte sie sie behalten. Sie wirkte wie ein Zauberstab. Die Wache salutierte und öffnete Lucy beflissen die Tür. Gleich darauf fand sie sich in einer riesigen Eingangshalle mit Marmorboden wieder.
    Macht, dachte Lucy und musterte ergriffen eins der größten, wenn nicht das größte Atrium der Welt. Angesichts der Dimensionen dieses fantastischen verspiegelten Gebäudes, das Mac als sein Büro bezeichnete, begann sie sich einmal mehr zu fragen, wer sich tatsächlich hinter dem Mann verbarg, den sie in Val d’Isère kennen- und lieben gelernt hatte.
    Am anderen Ende der Lobby stand ein Empfangstresen, hinter dem zwei tadellos gekleidete Männer in weißen Gewändern und Kopfbedeckungen arbeiteten. Leicht verunsichert von all der Pracht durchquerte Lucy auf hochhackigen Pumps die Halle, um den Männern ihr Anliegen mitzuteilen. Nach kurzem Gerangel zwischen den beiden führte der Überlegene sie ausnehmend höflich zu einem niedrigen Ledersofa, wo sie warten sollte.
    Und sie wartete.
    Zweimal suchte sie den Waschraum auf, um sich zu erfrischen. Bei einem prüfenden Blick in den Spiegel bemerkte sie, dass sich nichts verändert hatte. Noch immer lagen dunkle Schatten unter ihren Augen, und sie wirkte erschöpft. Die ersten Schwangerschaftsmonate hatten sie viel Energie gekostet. Natürlich wäre es auch hilfreich gewesen, etwas zu essen oder zu trinken, aber sie wagte nicht, ihren Platz in der Lobby zu lange zu verlassen, weil sie befürchtete, Mac sonst zu verpassen.
    Nachdem sie sich am Empfang erfolglos erkundigt hatte, ob es jemanden gab, der sie vielleicht einen Schritt weiter bringen könnte, kehrte sie resigniert zum Sofa zurück. Auf einem Glastisch lagen Zeitschriften. Doch sie war nicht in der Verfassung, um sich in die Lektüre zu vertiefen. Sie war gekommen, um Mac zu sehen, und nicht, um zu lesen. Allerdings hätte sie nicht gedacht, dass die Warterei sich so endlos hinziehen würde.
    Also nutzte sie die Gelegenheit, ihre Gedanken zu ordnen. Aufgeben kam nicht infrage. Als sie vorhin Macs Karte vorgelegt hatte, schien einer der Männer am Empfang beeindruckt zu sein und war sogar aufgestanden, um Lucy zu begrüßen. Doch er hatte schnell einen Rückzieher gemacht, als sein Kollege ihm einen strengen Blick zuwarf. Vermutlich handelte es sich dabei um den Mann, der sie bereits am Telefon abgekanzelt hatte. Auch wenn sie nie an Macs Reichtum gezweifelt hatte, wunderten sie all die Barrieren, die er um sich aufgerichtet hatte. Vielleicht arbeitet seine Firma an einem Geheimprojekt für die Regierung und musste daher so viele Sicherheitsmaßnahmen ergreifen? Wozu sonst die Wachen vor dem Portal?
    Ihr Magen knurrte und erinnerte sie daran, dass sie seit gestern nichts mehr gegessen hatte. Sie nahm sich vor, in Zukunft vernünftiger zu sein, schließlich musste sie jemanden mit ernähren.
    Sie vertrieb sich die Zeit, indem sie die in Gold gefasste Staatsflagge hinter dem Empfangstresen ausgiebig studierte. Es handelte sich um eine unglaublich feine Handarbeit des Löwen und des Krummschwerts. Ihr Anblick löste eine leichte Panik in Lucy aus. Sie warf einen erneuten Blick auf ihre Armbanduhr: Eine weitere halbe Stunde war vergangen. Seufzend stand sie auf und ging zur Rezeption.
    „Es tut mir wirklich leid“, sagte der unangenehme Mann – nicht sehr glaubwürdig und machte eine entsprechende Geste.
    „Was schätzen Sie, wie lange ich noch warten muss?“, fragte Lucy. Ihr wurde schwindlig. Beim Anblick ihres etwas verloren in der Lobby stehenden Gepäcks fiel ihr ein, dass sie bald im Hotel einchecken musste, wenn sie das Zimmer nicht verlieren wollte.
    „Ich kann es wirklich nicht sagen“, antwortete der Mann und zuckte die Schultern.
    „Dürfte ich dann bitte in Macs Vorzimmer warten?“
    Diese Bitte trug ihr einen vernichtenden Blick ein. Gerade als Lucy aufgeben wollte, ertönte hinter ihr ein Kommando in

Weitere Kostenlose Bücher