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1004 - Die Stufen der Erkenntnis

Titel: 1004 - Die Stufen der Erkenntnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zusammengestellt. Es hatte die Betschiden zu verfolgen und an Bord zu nehmen, notfalls mit Gewalt. Gleichzeitig sollte es den Testkomplex überprüfen und ermitteln, auf welche Ursachen die Unregelmäßigkeiten im Prüfprozeß zurückzuführen waren.
    Die eigenartige Störung während des Aufenthalts der Prüflinge in der Pseudolandschaft war noch immer nicht geklärt. Kullmytzers Techniker und Wissenschaftler rätselten an den Daten herum. Inzwischen liefen weitere Informationen ein, die von den automatisch arbeitenden Sensoren der Prüfstrecke geliefert wurden. Ein Bündel von Daten beschrieb die Funktion des Mechanismus, der die große Bildfläche aufleuchten ließ, nachdem die Prüflinge sich Zutritt zum Innern des Gebäudes verschafft hatten.
    Darin enthalten war der hexadezimal kodierte Text, den die Betschiden auf dem Bildschirm zu lesen bekamen. Kullmytzer ließ ihn vom Rechner entschlüsseln, mehr einer Ahnung folgend. Er hatte die Befehlstaste kaum gedrückt, da erschien der entschlüsselte Wortlaut auf der Bildscheibe seines Sichtgeräts. Staunend las Kullmytzer: WOHL EUCH, VOR EUCH LIEGT DIE SIEBTE STUFE DES VERSTEHENS ...
     
    *
     
    Sie parkten ihre Schüsseln am Rand der Lichtung und näherten sich dem würfelförmigen Bauwerk mit der Vorsicht, die ihnen die bisherigen Ereignisse geboten. Surfo Mallagan war mißtrauisch. Wenn der Würfel wirklich das Kernstück der feindlichen Anlage war, warum gab es dann hier keine Abwehrvorrichtungen? Er hatte den Gegner im Verdacht, er wolle sie in Sicherheit wiegen. Dann, wenn sich ihr Mißtrauen zerstreut hatte, würde er zuschlagen.
    Die einzige Tür des Gebäudes setzte ihnen keinen nennenswerten Widerstand entgegen. Das Innere des Gebäudes bestand aus einem einzigen Raum. Er war kahl bis auf ein mächtiges Bildgerät, das der Tür gegenüber stand. Surfo schrak unwillkürlich zusammen, als die große Bildfläche aufleuchtete. In den vertrauten Symbolen des Krandhorjan-Alphabets erschien die Botschaft: WOHL EUCH, VOR EUCH LIEGT DIE SIEBTE STUFE DES VERSTEHENS.
    FOLGT DEM ZEICHEN UND SCHAUT DIE HERRLICHKEIT DES UNIVERSUMS!
    Surfo las die Nachricht zweimal. Er sah den Unglauben auf den Gesichtern der Gefährten. Ärgerlich lachte er auf.
    „Siebte Stufe des Verstehens! Bei allem Respekt, wir werden ein ernstes Wort mit Kullmytzer sprechen müssen, wenn wir zur SANTONMAR zurückkehren."
    „Was heißt das alles?" fragte Scoutie ratlos.
    „Siehst du die Nachricht dort? Würden die Aychartaner uns eine Botschaft in Krandhorjan zukommen lassen? Nein, der vermeintliche Stützpunkt ist in Wirklichkeit eine kranische Anlage. Ich weiß nicht, was wir hier sollen, aber wenn ich Worte wie ‚Stufen des Verstehens’ höre, kommt mir der Verdacht, daß man uns ohne unser Wissen einer Prüfung unterzogen hat."
    „Folgen wir dem Zeichen?" wollte Brether Faddon wissen.
    „Ja. Aber erst will ich mit Kullmytzer sprechen."
    Sie verließen das Gebäude. Draußen nahm Surfo das kleine Funkgerät in Betrieb.
    Aber schon als er den Rufkode der SANTONMAR einzutasten versuchte, bemerkte er, daß der Sender nicht funktionierte. Ein rotes Kontrollicht zeigte an, daß der Energiespeicher leer war. Surfo hatte keine Möglichkeit, zu entscheiden, ob die Anzeige echt war. Er hatte Kullmytzer im Verdacht, daß er keine Verbindung zustande kommen lassen wollte, solange sie das Ende der Strecke, die „siebente Stufe", nicht erreicht hatten. Mißmutig schob er das Gerät wieder in den Gürtel.
    Ein eigenartiges Brummen ließ ihn aufhorchen. Brether stieß einen Laut der Überraschung aus.
    „Seht doch, dort!" rief er.
    Hoch über der Felswand, die im Norden aufragte, war ein leuchtendes Gebilde entstanden - nicht eine Energiekugel, wie sie sie in der vergangenen Nacht gesehen hatten, sondern eher ein Stern, der genug Leuchtkraft besaß, um die gelbrote Sonne selbst zur Mittagszeit mühelos zu überstrahlen.
    Der Stern stand über einem schmalen Felseinschnitt, hinter dem sich eine Felsleiste erkennen ließ, die steil in die Höhe führte.
    Das Zeichen war gegeben.
     
    *
     
    Nachdenklich sah Surfo zu dem goldenen Stern auf, der ihnen beharrlich folgte, während sie ihre Schüsselfahrzeuge vorsichtig durch die Felswildnis manövrierten.
    Manchmal traten die steil aufstrebenden Felswände so eng zusammen, daß es unmöglich schien, eine Schüssel zwischen ihnen hindurchzubugsieren. Es gab Einschnürungen, in denen ihnen ein Spielraum von nur wenigen Zentimetern blieb. Surfo überlegte, ob

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