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1005 - Im Bann des alten Königs

1005 - Im Bann des alten Königs

Titel: 1005 - Im Bann des alten Königs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Gesichtsfarbe wechselte. Er wurde bleich, als hätte er etwas Schreckliches gesehen.
    »Sie…?« Der Hörer rutschte ihm aus der Hand. Mit einem lauten Geräusch polterte er auf den Schreibtisch.
    »Ja, wieso?«
    Bull lachte stotternd. »Ich – verflixt, ich habe Sie gerade anrufen wollen.«
    »Wie schön. Den Anruf können Sie sich jetzt sparen. Ich bin hier.«
    Suko schloß die Tür hinter sich. Er richtete seinen Blick auf den Mann und brauchte nicht erst lange zu raten, daß bei Terence Bull etwas schiefgelaufen war. Natürlich dachte er an den Geist des Lalibela. Nur behielt er den Gedanken für sich.
    »Sie sehen nicht so normal aus, wie ich Sie in Erinnerung habe«, stellte der Inspektor fest. »Was ist geschehen?«
    »Eine Menge.«
    »Ich kann hier keine Veränderung feststellen.«
    Bull schüttelte den Kopf. »Nicht hier, Sir, beileibe nicht hier, sondern drüben.«
    »Bei den Toten?«
    »Ja.«
    »Und? Reden Sie, Mr. Bull!«
    »Nein, Inspektor, nein. Ich werde nicht reden, noch nicht. Aber ich will Sie als Zeugen haben. Dafür, daß ich mir hier nichts einbilde. Sie kennen die Sinclairs ja besser als ich.«
    »Ja, kommen Sie mit.« Suko war schon auf dem Weg in den Anbau. Der Constabler ging hinter ihm her. Zum Glück konnte er die Gedanken des Inspektors nicht lesen. Die kreisten um ein furchtbares Phänomen.
    Er hoffte, daß sich John Sinclairs Eltern nicht in lebende Leichen, in Zombies, verwandelt hatten.
    Vor der zweiten Tür blieb Suko für einen Moment stehen. Er hörte hinter sich den heftigen Atem des Constablers und dann seine geflüsterten Worte. »Ich habe das Licht brennen lassen. Das ist besser so. Dann werden Sie gleich den ersten Eindruck erleben.«
    Suko drehte sich um. »Okay, Mr. Bull. Jetzt sagen Sie mir bitte nur noch, was mit diesen Toten geschehen ist. Sie sind doch noch tot – oder?«
    »Ja. Die Leichen liegen noch am selben Ort«, gab der wachsgesichtige Constabler zu.
    »Das ist immerhin etwas. Danke.« Suko machte nicht viel Federlesen. Er zerrte die Tür mit einem heftigen Ruck auf, blickte in die Helligkeit hinein – und sah die beiden starren Körper in der Mitte des Raumes aufgebahrt liegen. Er wollte schon fragen, was Bull so entsetzt hatte, ließ es dann bleiben, weil er sich selbst einen Eindruck verschaffen mußte.
    Nicht schnell, sondern normal näherte er sich dem toten Ehepaar, das so friedlich nebeneinander lag.
    Horace F. Sinclair lag der Tür am nächsten. Suko war schnell bei ihm und schaute auf ihn nieder.
    »Die Augen, Sir…«
    Der Inspektor nickte. Er hatte es im selben Augenblick gesehen. Es hätte dieser Erklärung nicht bedurft. Auch er spürte den Stich, der quer durch seine Brust lief, als sollte er diagonal getrennt werden. Es war nicht zu fassen. Die Farbe der Augen hatte sich verändert. Als lebender Mensch war die Farbe graublau gewesen, ähnlich wie die seines Sohnes.
    Nun nicht mehr.
    Jetzt sah sie ganz anders aus. Braun. Wie Altöl, das jemand in die Pupillen geträufelt hatte. Aber sie waren jetzt auch starr. Es gab kein Leben mehr in ihnen. Diese Augen würden weder lachen noch Trauer zeigen können. Sie waren einfach nur vorhanden, mehr nicht.
    Und sie hatten ihre Farbe gewechselt.
    Suko trat wieder zurück und wandte sich an den Constabler.
    »Wann haben Sie es gesehen?«
    »Das war vor kurzem, wirklich. Es liegt nicht lange zurück, Sir. Vor einer Viertelstunde vielleicht. Ich habe leider nicht mehr auf die Uhr geschaut.«
    »Und Ihnen ist zuvor nichts aufgefallen?«
    »Nein.«
    »Hat jemand den Raum hier betreten?«
    Bull schüttelte den Kopf. »Das hätte ich sehen müssen. Ich war immer im Büro.«
    Suko war nicht überzeugt worden. Er hakte noch einmal nach. »Es gab also nichts Außergewöhnliches oder Ungewöhnliches in der letzten Zeit?« Doch, es mußte etwas gegeben haben, denn der Constabler senkte seinen Blick. »Bitte, reden Sie!«
    »Das hängt aber nicht mit mir zusammen.«
    »Egal.«
    »Es war meine Frau.«
    »Was sagen Sie da?«
    »Ja, meine Frau. Sie hat mir das Essen gebracht.« In der folgenden Minute hörte sich Suko an, was da passiert war. So erfuhr er nicht nur etwas über ihr absonderliches Geruchsempfinden, er war plötzlich ganz Ohr, als der Constabler über die Reaktion seiner Frau an der Tür berichtete.
    »Darauf möchte ich noch einmal zurückkommen«, erklärte er.
    »Dieses seltsame Verhalten an der Tür…«
    »Das war nichts.«
    »Abwarten, Mr. Bull. Seien Sie nicht so voreilig. Ihre Frau hat sich

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