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1005 - Todesfahrt nach Felloy

Titel: 1005 - Todesfahrt nach Felloy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Außenhaut des Felsenschiffs. Eine kreisrunde Öffnung tat sich schließlich auf, durch die der Torpedo in eine weite, matt erleuchtete Halle glitt. In der Halle standen mehr als zehn Fahrzeuge, die Surfo anhand ihrer Größe als Beiboote identifizierte. Sie waren von schlanker, vielfach gegliederter Form und erinnerten in keiner Weise an den ungeschlachten Felskoloß, der das Mutterschiff darstellte.
    Vor einem der Boote hielt der Torpedo an. Ohne sich aus seinem Sitz zu erheben, wies der Aychartaner auf eine wenig mehr als anderthalb Meter hohe Öffnung in der metallenen Wandung. „Das ist das Fahrzeug, das euch zurückbringen wird", sagte er mit Hilfe des Translators, den er nach wie vor am Hals trug.
    Surfo stand auf. „Wir wissen nicht, wie man ein solches Boot steuert", erklärte er. „Das spielt keine Rolle", erwiderte 3-Marli. „Ich komme mit euch."
     
    *
     
    Die Oberfläche des Planeten St. Vain erschien als leicht gekrümmtes Segment einer riesigen Scheibe, vom rötlichgelben Saum der Atmosphäre eingefaßt. Darüber schwebte das Raumschiff der Aychartaner, von dem sich das Beiboot mit zunehmender Geschwindigkeit entfernte. Erst aus diesem Blickwinkel, voll von der roten Sonne beleuchtet, wurde seine Fremdartigkeit in vollem Umfang offenbar. Mit seiner schroffen, zerklüfteten und von zahllosen Löchern zernarbten Oberfläche erinnerte es an nichts weniger als an ein Fahrzeug, das dazu bestimmt war, mit Überlichtgeschwindigkeit Strecken von Hunderten und Tausenden von Lichtjahren zu überbrücken. Es sah aus wie ein Asteroid, den eine Laune der Gravitation an St. Vain gefesselt hatte; und die Dutzende silbriger Lichtpunkte, die es umschwirrten, schienen die Fahrzeuge der Prospektoren zu sein, die gekommen waren, um das Innere des kosmischen Felsbrockens nach wertvollen Mineralien zu durchsuchen.
    Der Passagierraum des Bootes war oval und bot mehr als zwanzig Fahrgästen Platz.
    Das Boot war selbsttätig gestartet, aber inzwischen hatte 3-Marli begonnen, an den Kontrollen zu hantieren, die so verwirrend waren, daß Surfo Mallagan keinen Versuch unternahm, ihre Funktionen im einzelnen zu enträtseln. Ein großer Bildschirm, der ringsum an der Wand der Kabine entlang verlief, zeigte die Umgebung des Fahrzeugs.
    Die fremde Sonne stand schräg zur Rechten, in Fahrtrichtung gesehen. Ein Großteil der Planetenoberfläche war unbeleuchtet.
    Ein Lichtpunkt tauchte über dem schimmernden Rand der Planetenscheibe auf. 3-Marli steuerte das Boot in eine weite Schleife, wodurch der rote Glutball der Sonne allmählich nach rechts hin auswanderte. Der Lichtpunkt wurde größer und nahm eine vertraute Kontur an. Das breite, flache Heck, der durch längs verlaufende Kanten gegliederte Hauptrumpf, darauf pilzförmig aufgesetzt der Bugsektor: das war die SANTONMAR. Je mehr jedoch die Entfernung schrumpfte, desto deutlicher wurde, daß der Umriß das einzige war, was noch an Kullmytzers stolzes Schiff gemahnte. Und als 3-Marli das Boot in einem Abstand von wenigen Kilometern schließlich zum Stillstand brachte, da bot sich den drei Betschiden ein Anblick, der ihnen den Atem stocken ließ.
    Nichts mehr war von dem kranischen Kriegsschiff übrig als eine ausgebrannte, zerfetzte Hülle. Die SANTONMAR rotierte langsam. Eine verwüstete Flanke nach der anderen kam in Sicht. Surfo Mallagan hatte sich, als das Boot startete, insgeheim gefragt, woher 3-Marli den Mut nähme, sich in einem kaum bewaffneten Fahrzeug dem Kranen zu nähern. Jetzt hatte er die Antwort. Die SANTONMAR stellte für niemand mehr eine Bedrohung dar. Die Aychartaner hatten die Raumschlacht gewonnen. Die Besatzung des kranischen Schiffs war entweder tot oder geflohen. „Bestimmt den Ort, an dem ihr abgesetzt werden wollt", sagte 3-Marli. „Die Aychartaner töten kein intelligentes Wesen", knurrte Surfo verächtlich, indem er die Worte wiederholte, die er in der Kuppelhalle gehört hatte. „Uns hier auszusetzen, ist dasselbe, als wenn man uns umbrächte."
    „Die Lehre verbietet uns, Leben zu nehmen." Die Stimme klang teilnahmslos; die Worte waren ein Zitat. „Sie verpflichtet uns aber nicht, Leben unter allen Umständen zu erhalten."
    Surfo Mallagans Blick glitt an der Hülle des Wracks entlang. Die SANTONMAR hatte inzwischen eine halbe Umdrehung vollendet. Die Oberseite kam in Sicht. Der Teller mit dem Observatorium war verschwunden. Nur ein zerrissenes Stück Metall ragte noch wie ein klagendes Mahnmal in die Höhe. „Setz uns dort ab, wo der

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