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1005 - Todesfahrt nach Felloy

Titel: 1005 - Todesfahrt nach Felloy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kabelstollen, Lücken im Gewirr der Aggregate im unteren Teil des Rumpfes. Jemand, der wendig genug und von nicht mehr als durchschnittlicher Größe war, fand viele Möglichkeiten, sich zu verstecken.
    Dabonudzer fragte sich, ob er eine systematische Suche veranstalten solle. Das Gebot der Sicherheit erforderte es, und zudem war es eine Möglichkeit, noch ein paar Stunden totzuschlagen, bevor die VACCOM sich auf die Fahrt machte, die fast mit Gewißheit ihre letzte sein würde. Ja, die Suche mußte durchgeführt werden. Er würde den Betschiden irgendwie klarmachen, daß es keine andere Wahl gab. Bevor er sich jedoch an die Suche machte, mußte er die neuen Kurs- und Zieldaten eingeben. Wenn sich wirklich ein blinder Passagier an Bord befand, dann mochte es ihm unversehens gelingen, die VACCOM wieder in Gang zu setzen. Für diesen Fall mußte gewährleistet sein, daß sich das Boot in Richtung Felloy bewegte, und nicht auf das Ungewisse, unerreichbare Ziel des Fremden zu.
    Die Daten, die er vom Kurscomputer abgerufen hatte, bevor er nach hinten gegangen war, prangten noch auf der kleinen Bildfläche. Dabonudzer arrangierte sie zu Gruppen, die er eine nach der anderen in den Speicher des Autopiloten zu übertragen gedachte. „Ich verbiete dir, den Kurs zu ändern, Krane", sagte in diesem Augenblick eine Stimme hinter ihm.
    Dabonudzer erstarrte mitten in der Bewegung. Er war so überrascht, daß ihm die Muskeln eine Sekunde lang den Gehorsam verweigerten. Dann wandte er sich langsam um.
    Dort, wo die Wand des Antigravschachts einen bogenförmigen Eingang in den Positroniksektor bildete, stand ein kleines Wesen, kaum anderthalb Meter hoch, angetan mit einem klobig wirkenden Schutzanzug, dessen Helm offen stand. Dabonudzer sah einen kahlen Schädel, große Augen und einen deutlich nach vorn gestülpten Mund.
    Es war ihm, als hätte er es die ganze Zeit über geahnt. Er war sicher gewesen, daß er das aychartanische Boot vernichtet hatte. Nach den Gesetzen der Statistik hätte keiner, der sich an Bord befand, lebend entkommen dürfen. Aber einem war es offenbar doch gelungen. „Wer bist du?" fragte Dabonudzer.
    Der Aychartaner trug vorne an dem Wust von Organen, der die Basis des halbkugeligen Schädels wie ein Kragen umgab, ein faustgroßes, quallenförmiges Gebilde. Es begann zu leuchten und zu pulsieren. Dabonudzer hörte die Worte: „Ich bin 3-Marli, von dem mächtigen Schiff STÄRKE-DURCH-GEHORSAM."
     
    *
     
    Die Daten standen eingabebereit auf dem Bildschirm. Es bedurfte nur eines Tastendrucks, und sie glitten in den Speicher des Autopiloten. Einen Atemzug lang zögerte Dabonudzer, dann zog er die Hand, die bereit gewesen war, sich auf die Taste zu senken, beiseite. „Wie willst du mich hindern?" fragte er. „Du würdest es rechtzeitig erfahren", antwortete der Aychartaner. „Du hast mein Fahrzeug zerstört. Du schuldest mir einen Ausweg aus dieser Lage."
    Dabonudzers Verstand war fieberhaft damit beschäftigt, seine Chancen in dieser unerwarteten, grotesken Gegenüberstellung zu errechnen. Er sah keine Waffe an dem Eindringling. Aber was bedeutete das?
    Die kranische Flotte hatte keine Erfahrung im Nahkampf mit Aychartanern. Niemand wußte, wie die Piraten angriffen, sich verteidigten. Er selbst saß halbwegs gedeckt durch die Aggregate, die den kleinen Arbeitsplatz umgaben. Hätte er eine Waffe besessen, er wäre um sein Geschick nicht bange gewesen. Aber so? „Welches ist dein Ziel?" fragte er. „Die Kämpfer von Aychartan haben viele Sammelpunkte in dieser Galaxis", erklärte 3-Marli mit Hilfe des quallenförmigen Translators. „Versprengte suchen diese Punkte auf und werden dort abgeholt. Mein Ziel ist der nächstgelegene Sammelpunkt."
    „Du hast eine bewundernswerte Leistung vollbracht, Aychartaner", sagte Dabonudzer anerkennend. „Du besitzt umfangreiche Erfahrung in der Handhabung unserer Maschinen. Ich hätte keinem Piraten zugetraut, daß er dieses Boot so manipulieren könnte, wie du es getan hast."
    „Wir lernen aus jeder Begegnung mit euch", antwortete 3-Marli. „Eure Technik ist einfach zu durchschauen. Meine größte Leistung war nicht die Manipulation des Bootes. Es war weitaus schwieriger, die Explosion meines Fahrzeugs zu überleben. Du und deinesgleichen - ihr hättet dabei unweigerlich den Tod gefunden. Nur die Kraft, die der Glaube an die Lehre verleiht, hielt mich am Leben. Und noch eine zweite Leistung vollbrachte ich, die bedeutender ist als die Störung deiner Kursdaten. Die

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