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1005 - Todesfahrt nach Felloy

Titel: 1005 - Todesfahrt nach Felloy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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um, die der Autopilot „verstand", und legte sie in dessen Speicher ab. Der einzige Zugang zum Speicher des Autopiloten war über den Kurscomputer. Als Dabonudzer vor dem Start der VACCOM neue Kurswerte eingab, da hätten diese alles, was der Autopilot zuvor gespeichert hatte, überschreiben sollen.
    Warum war das nicht geschehen? Und was war mit den Zielkoordinaten, die er bereits im Speicher vorgefunden hatte? Warum waren sie nicht benutzt worden?
    Er forderte eine Darstellung des gesamten Speicherbereichs an. Auf dem Bildschirm des Datengeräts erschienen Ketten von Zeichen - diejenigen, die er selbst eingespeist hatte, und die, die schon vorhanden gewesen waren: die Koordinaten des Nestes der Achten Flotte. Die Daten waren korrekt, wie er sich schon zuvor überzeugt hatte. Er blendete zurück zum Beginn des Bereichs und schaltete auf binäre Darstellung. Es war ihm ein Gedanke gekommen. Als die nur aus Leer- und Vollstellen bestehende Datenreihe auf der Bildfläche materialisierte, sah er, daß sein Verdacht richtig war. Der Beginn des Speicherbereichs enthielt einen Zeiger, der auf eine andere Speicheradresse verwies.
    Das bedeutete, daß der Autopilot jedes Mal, wenn er zu den Kursdaten zugreifen wollte, an eine andere Adresse geschickt wurde, die nicht die von Dabonudzer eingegebenen Werte enthielt. Dabonudzer entschlüsselte die Verweisadresse und ließ sich die dort enthaltenen Daten vorspielen. Die rechnerische Analyse ergab, daß der Kurs, den die VACCOM tatsächlich verfolgt hatte, mit dem, den sie hatte verfolgen sollen, einen Winkel von 110 Grad bildete.
    Das Boot hatte sich, anstatt in Richtung des Nestes der Achten Flotte zu fliegen, von diesem entfernt.
     
    *
     
    Surfo Mallagan brauste ungehalten auf, als Dabonudzer den Sachverhalt erklärte, aber Scoutie brachte ihn rasch wieder zur Ruhe. „Was bedeutet das für unser Vorhaben?" fragte sie. „Einen Zeitverlust", antwortete Dabonudzer gelassen. „Ich versuche, ihn so gering wie möglich zu halten, aber es kann sein, daß die korrekten Daten von Hand in den Speicher gebracht werden müssen. Die Programmierung des Autopiloten kann nicht verändert werden. Es bleibt mir nur übrig, die Koordinaten des Nestes und die Kontrollparameter an die Stelle zu setzen, an der der Autopilot sie zu finden erwartet."
    „Können wir zur SANTONMAR zurückkehren?" fragte Scoutie.
    Die Frage überraschte ihn. Er hatte nicht erwartet, daß die Betschiden an diese Möglichkeit auch nur noch einen einzigen Gedanken verschwendeten. „Auch das nicht", sagte er. „Sobald die VACCOM in die Zeitbahn eintritt, richtet sie ihren Kurs nach den Daten, die in den Speicher manipuliert wurden."
    „Wohin weisen diese Daten?"
    „Das wollte ich als nächstes ermitteln", antwortete Dabonudzer.
    Das und noch mehr. Als die SANTONMAR vom Nest der Achten Flotte aufbrach, da war zwar keine Zeit gewesen, ihre Beiboote in den Zustand maximaler Leistungsfähigkeit zu versetzen, aber gewiß waren die üblichen Tests auf Einsatzbereitschaft und Betriebssicherheit durchgeführt wurden. Die Tests waren automatisch. Sie wurden von positronischen Geräten administriert, sobald der Befehl zur Startbereitschaft gegeben worden war. Eine Prüfung dieser Art hätte den illegal eingebrachten Verweiszeiger im Datenspeicher des Autopiloten nicht übersehen dürfen. Es gab nur zwei plausible Erklärungen: entweder war der Test nicht durchgeführt worden, oder der Zeiger - mitsamt den falschen Kurs- und Positionsdaten - war nach dem Start der SANTONMAR angebracht worden. Dabonudzer, mit einer gründlichen Ausbildung in Statistik und Fahrzeugtechnik, hielt die erstere Möglichkeit für nahezu ausgeschlossen.
    Scouties Frage war leichter zu beantworten. Der Ort, den die illegalen Koordinaten bezeichneten, lag über fünfhundert Lichtjahre von der SANTONMAR entfernt inmitten eines Sektors geringer Materiedichte. Für die VACCOM war er unerreichbar. Am diesseitigen Rand des sternenarmen Sektors verzeichnete der Sternenkatalog des Kurscomputers vier Stellarobjekte, von denen drei lediglich Katalogbezeichnungen besaßen, wahrend das vierte den Namen Felloy trug. Die Sonne Felloy besaß mehrere Planeten, von denen einer, namens Cratcan, der Standort eines kranischen Stützpunkts war. Der illegal geplante Kurs der VACCOM hätte in einem Abstand von vierzig Lichtjahren am Felloy-System vorbeigeführt. Das Boot hätte sich indes auf der Zeitbahn befunden und das Sternsystem nicht wahrgenommen.
    Zwischen dem

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