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1006 - Die Falle von Cratcan

Titel: 1006 - Die Falle von Cratcan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Stellvertreters, ohne daß er greifbares Material in die Hände bekommen hätte.
    Es sah aber ganz so aus, als plane der Kommandant des Stützpunktes Cratcan eine Aktion, die nicht im Sinne der Herzöge lag.
    Aber welche?
    Drampier zerbrach sich vergeblich den Kopf, aber er war fest entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Vielleicht bot sich ihm dann eine Chance, Certhaytlin eines Tages abzulösen.
    Merkwürdig erschien ihm auch die Tatsache, daß Certhaytlin die drei Fremden dem Suchtrupp Lordos' zugeteilt hatte. Das war gegen jede Gewohnheit und Vorschrift, aber über Vorschriften konnten sich Kommandanten leicht hinwegsetzen. Immerhin mußte er damit einen ganz bestimmten Zweck verfolgt haben.
    Es würde wenig Sinn haben, Lordos zu befragen. Der Tart war dem Kommandanten treu ergeben. Er würde schweigen, was immer sich auch hinter dieser seltsamen Aktion verbarg.
    Nun war Lordos zurückgekehrt, und er hatte drei seiner Tarts verloren. Es hätte Drampier nicht in Erstaunen versetzt, wenn die drei Fremden umgekommen wären, das hätte einen Teil seiner Theorie bestätigt.
    An dieser Stelle seiner Überlegungen angelangt, stutzte Drampier.
    War es nicht vielleicht möglich, daß noch unbekannte Umstände dafür gesorgt hatten, daß statt der drei Fremden die drei Tarts ums Leben gekommen waren?
    Er kannte die Einzelheiten noch nicht, er wußte nur, daß es dem Trupp gelungen war, eine Station der Kanimooren zu finden und zu zerstören. Eine wahre Heldentat, die Bewunderung verdiente. Und eine Tat, die wahrscheinlich Certhaytlin nicht ins Konzept paßte - falls seine - Drampiers - Vermutungen stimmten.
    Zum erstenmal tauchte der Begriff des Verrats in ihm auf - und er erschrak.
    Trieb der Stützpunkt Cratcan einer tödlichen Gefahr entgegen?
    Er beschloß in dieser Nacht, nicht mehr länger zu warten, bis der Zufall ihm zu Hilfe kam, sondern zu handeln.
    Und zwar schon morgen."
     
    *
     
    Certhaytlin war lange unschlüssig gewesen, aber kurz vor Mitternacht ließ er über die Nachrichtenzentrale Lordos mitteilen, daß er ihn in einer halben Stunde zu sprechen wünsche.
    Er saß hinter seinem Schreibtisch, von gemischten Gefühlen arg geplagt und voller Ungewißheit. Es war ihm unerklärlich, daß es dem Tart unmöglich gewesen sein sollte, den befohlenen Unfall zu inszenieren. Nichts konnte in der Scallnag-Wüste einfacher gewesen sein.
    Fast schrak er zusammen, als ihm Lordos gemeldet wurde.
    Der Tart nickte ihm nur zu und nahm Platz, ehe er dazu aufgefordert wurde - in den Augen des Kommandanten eine Frechheit. Aber er ignorierte den unerhörten Vorfall. „Berichte!" sagte er nur kurz und mit der Überlegenheit des Mächtigeren, der am längeren Hebel sitzt.
    Lordos blieb ziemlich bei der Wahrheit und betonte die außerordentliche Geschicklichkeit und Intelligenz der drei Betschiden, die es verstanden hatten, jeder Falle auszuweichen und den Tarts sogar mehrmals das Leben zu retten. Besonders lange hielt sich Lordos mit den Ereignissen anläßlich der Vernichtung der feindlichen Station auf und schloß: „Es war einfach unmöglich, sie durch einen Unfall sterben zu lassen, Certhaytlin. Wir hätten sie selbst töten müssen, und das wäre doch sicherlich nicht in deinem Sinn gewesen. Du wirst dafür Verständnis haben müssen, daß wir deinen Auftrag nicht erfüllen konnten."
    „Nein, dafür habe ich absolut kein Verständnis!" brüllte Certhaytlin ihn an, nun jede Beherrschung verlierend. „Du wirst auch nicht beurteilen können, was alles von der Erfüllung des Auftrags abhing. Jedenfalls hast du mein Vertrauen verloren, Lordos. Ich werde mir noch überlegen, wie deine Strafe aussehen wird. Vielleicht kann ich dich im Kampf gegen die Kanimooren an vorderster Front einsetzen, dann würde sich das Problem sehr schnell von selbst lösen."
    Lordos wußte, daß eine solche Versetzung einem Todesurteil gleichkam. Aber er hatte nicht die Absicht, sich einschüchtern zu lassen. „Es ist schlecht für dich, wenn du mir drohst, Certhaytlin."
    Der Kommandant fuhr zusammen. Ein derartiges Benehmen ihm gegenüber grenzte schon an Meuterei. Aber er sah gleichzeitig ein, daß er vorsichtig sein mußte. Sicher, Lordos steckte mit drin in der Sache, weil er bisher geschwiegen hatte, aber vielleicht nahm er die eigene Bestrafung in Kauf, um ihm, Certhaytlin, zu schaden. „So, meinst du wirklich? Du wärest verschwunden, ehe du reden könntest. Aber lassen wir das, Lordos.
    Warum sollen wir uns streiten? Es wird

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