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1006 - Die Falle von Cratcan

Titel: 1006 - Die Falle von Cratcan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schicksal. Auf keinen Fall wollte er einsehen, daß er sich selbst in seine mißliche Lage hineinmanövriert hatte. Er war voreilig gewesen, daß er die drei Fremden beseitigen wollte.
    Niemand hatte einen Grund, ihm zu mißtrauen. Er war nicht einmal sicher, ob Lordos von seinen geheimen Plänen viel wußte.
    Seine Sorge wegen der drei Fremden war überflüssig gewesen.
    Aber die Einsicht kam zu spät.
    Jetzt war die weitere Entwicklung kaum noch aufzuhalten, aber er würde sie zumindest verzögern.
    Wenn er es konnte ...
     
    *
     
    Am anderen Tag schien wieder die Sonne.
    Es war kurz nach dem Aufbruch, als Scoutie sich zu Mallagan gesellte, der neben Lordos ging. „Ich habe etwas gesehen", sagte sie, aber ihre Stimme verriet Unsicherheit. „Hoch oben am Himmel, einen winzigen, kurz aufblitzenden Punkt. Ich habe sehr gute Augen, Surfo, das weißt du. Ich kann mich nicht geirrt haben, aber ich finde keine Erklärung.
    Ein Schiff vielleicht?"
    Lordos blickte hinauf in den blauen Himmel, dann meinte er: „Ich kann nichts sehen. Aber wenn es ein Robotspion von uns war, können wir beruhigt sein. Man wird uns entdeckt haben und Hilfe schicken."
    „Kann es nicht auch ein automatischer Späher der Kanimooren gewesen sein?" fragte Mallagan beunruhigt. „Er hat uns ausgemacht, und nun werden die Kanimooren wissen, daß wir hier sind."
    „Dann werden sie am falschen Ort suchen", meinte Lordos zuversichtlich. „Oben beim Paß."
    Mallagan deutete hinab in die Daroque-Ebene. „Gehen wir schneller. Je eher wir den Fluß Yandiri erreichen, desto besser für uns."
    Die vielleicht drohende Gefahr beschleunigte ihre Schritte.
    Es war etwa eine Stunde später, als hinter ihnen eine gigantische Explosion aufblitzte.
    Wenig danach warf die Druckwelle sie fast zu Boden.
    Der Paß war endgültig zerstört worden. Ein Gipfel, an dem der Weg vorbeiführte, war regelrecht weggesprengt worden. Es war unmöglich, daß eine solche Detonation unbemerkt blieb. Sie mußte zehnmal stärker gewesen sein als jene, die den ersten Trupp vernichtet hatte.
    Als sie sich von ihrem Schreck erholt hatten, sagte Lordos: „Das Ding war ein fliegender Robotspion der Kanimooren! Er machte uns auf dem Paß aus, aber der Torpedo kam zu spät. Die Kanimooren, das steht nun auch für mich fest, Garost, haben einen Stützpunkt auf unserer Welt, wahrscheinlich einen automatisch arbeitenden ohne Besatzung."
    „Warum suchen wir ihn nicht?" fragte Mallagan unternehmungslustig. „Er muß sich im Gebirge befinden, nicht allzu weit vom Paß entfernt. Wir würden Zeit verlieren, aber wenn es wirklich gelänge, ihn zu finden und auszuschalten, stünden wir gut da. Certhaytlin könnte es dann kaum noch wagen, mich zu tadeln."
    „Klug gedacht", stimmte Mallagan zu. „Aber es wäre noch besser, wenn wir einen Anhaltspunkt besäßen. Betrachte die Restgipfel des Passes genauer, Lordos. Der rechte ist höher. Der Torpedo kam also von rechts schräg herab und prallte gegen den linken Gipfel, der total weggesprengt wurde. Der Stützpunkt der Kanimooren müßte demnach rechts vom Paß zu suchen sein."
    „Aber wir kennen die Entfernung nicht", gab der Tart zu bedenken. „Glückssache", meinte Mallagan zuversichtlich.
    Sie marschierten nun wieder auf das Gebirge zu und waren sich darüber im klaren, daß jeden Augenblick ein heimtückischer Angriff der Kanimooren erfolgen konnte. Die Gefahr mußten sie in Kauf nehmen, wenn sie Erfolg haben wollten.
    Gegen Mittag erreichten sie einen Taleinschnitt, etwa sieben oder acht Kilometer südlich vom Paß. Nach kurzer Beratung entschloß man sich, hier zuerst zu suchen, denn nach Süden zu wirkten die Hänge wie abgewaschen und versprachen keine größeren Versteckmöglichkeiten.
    Das Tal war kein Durchbruch durch das Gebirge. Es endete in einem engen Kessel, in dessen Mitte sich ein gewaltiger Felsbrocken auftürmte, der jedoch noch tief unter den Gipfeln ringsum lag. Dicht unter dem relativ kleinen Plateau gab es ein zweites, das durch einen Überhang gegen die Sicht aus der Luft her geschützt war.
    Genau dort schimmerte der matte Glanz einer Metallkuppel. „Das ist sie!" sagte Lordos und ging mit den anderen in Deckung. „Zweihundert Meter über dem Talboden. Wie soll man da hinaufkommen?"
    „Klettern", schlug Faddon vor, aber es klang nicht sehr überzeugend. „Wir müssen nur unbemerkt bis zum Fuß des Felsens gelangen, in den toten Winkel. Es gibt Vorsprünge genug."
    „Wir sind keine guten Bergsteiger", gab Lordos

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