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1006 - Die Falle von Cratcan

Titel: 1006 - Die Falle von Cratcan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich eine bessere Gelegenheit finden lassen, die drei Fremden verschwinden zu lassen."
    „Sie sind keine Beauftragten der Herzöge!"
    „Woher willst du das wissen?"
    „Sie haben es mir selbst gesagt."
    Certhaytlin lachte brüllend. „Und das glaubst du ihnen? Du bist ein Narr, Lordos!"
    „Vielleicht bist du der Narr, weil du deine Pläne selbst gefährdest und voreilig handelst."
    Certhaytlin warf ihm einen lauernden Blick zu. „Was weißt du schon von meinen Plänen?"
    „Genug!"
    Certhaytlin schwieg und starrte düster vor sich hin. Es war ihm klar, daß Lordos sterben mußte. Aber dann mußte er selbst Lordos beseitigen. Was aber war mit den anderen Tarts, die überlebt hatten? Was und wie viel wußten sie? Immerhin waren sie die Vertrauten von Lordos und wußten von dem Mordanschlag.
    Certhaytlin begann zu ahnen, daß er sich immer mehr in dem Netz verfing, das er selbst ausgelegt hatte.
    Er mußte Zeit gewinnen. „Es ist gut, Lordos, wir reden morgen weiter über die Angelegenheit. Und mach dir keine Gedanken über das, was ich sagte. Das mit der Versetzung war nur ein Scherz. Du kannst gehen."
    Lordos erhob sich und ging bis zur Tür. Dort drehte er sich um, nickte einen stummen Gruß und verließ den Raum.
    Certhaytlin war viel zu sehr in Gedanken versunken, als daß er den Gruß erwidert hätte, und so war es auch kein Wunder, daß er Lordos' letzten Blick nicht bemerkte, der seinem Schreibtisch galt.
     
    *
     
    Noch vor dem Frühstück am anderen Morgen suchte der Tart die drei Betschiden auf. Er berichtete von dem nächtlichen Gespräch und sagte dann: „In seinen Augen war blanker Mord, Freunde. Ich bin nun ebenso wenig meines Lebens sicher wie ihr. Dabei handelt er völlig unsinnig. Niemand stand seinen heimlichen Plänen im Weg, ihr am allerwenigsten."
    Mallagan legte seine Hand auf die Schulter des Tart. „Es wird Zeit, daß du uns von seinen Plänen wenigstens einen kleinen Teil verrätst, damit wir das alles besser verstehen. Du hast es mir in der Wüste zugesagt. Ich glaube, die Zeit ist nun gekommen, meinst du nicht auch?"
    „Certhaytlin will desertieren", sagte Lordos und berichtete Einzelheiten.
    Sie sahen ihn verwundert an, dann meinte Mallagan: „Und das ist alles? Deshalb will er uns ermorden? Deshalb will er nun auch dich beiseite schaffen, vielleicht auch deine Freunde? Der Kommandant muß verrückt sein."
    „Wer seinen Posten verläßt, ist ein Verräter, vergiß das nicht. Er nahm an, die Herzöge hätten etwas erfahren und euch geschickt, darum solltet ihr sterben. Und er weiß, daß ich seine Pläne kenne."
    „Warum reicht er nicht einfach seinen Abschied ein?"
    „Das hat er oft genug in der Vergangenheit getan. Er war Wissenschaftler, bewährte sich aber auch im militärischen Dienst. So wurde er hier Kommandant. Er muß warten, bis man ihn entläßt. Und das dauert ihm zu lange. Das ist der Grund, warum er sich absetzen will. Ich würde es nicht einmal als richtigen Verrat bezeichnen."
    „Wie wollen wir jemals nach Kran kommen?" sagte Faddon. „Niemand wird uns ein Schiff geben, Certhaytlin erst recht nicht."
    „Wir werden ihn da/u zwingen", entschloß sich Lordos.
    Mallagan schüttelte den Kopf. „Wie denn?"
    „Wir benötigen nur einen Beweis, und den gibt es in seinem Safe, an den niemand heran kann. Es sei denn, er kennt die Kombination."
    „Kennst du sie?"
    „Nein", bekannte Lordos, „aber ich weiß, wo sie zu finden ist. Und ich werde sie holen."
    „Du wirst dich nicht unseretwegen in eine solche Gefahr begeben", meinte Scoutie.
    Er sah sie an. „Ich tue es auch meinetwegen", sagte Lordos ruhig.
     
    *
     
    Zur Nachtzeit war es einem Tart streng verboten, die Kommandantur zu betreten, wenn er dazu nicht die ausdrückliche Genehmigung besaß. Aber deshalb machte sich Lordos keine Gedanken. Die Wachmannschaften kannten ihn und wußten, daß er oft nachts zu Certhaytlin gerufen wurde.
    Trotzdem war und blieb es ein Risiko.
    Immerhin war der Tag ruhig verlaufen, nichts war geschehen, was ihn hätte beunruhigen müssen. Das bestärkte Lordos in seiner Absicht, heute eine Entscheidung herbeizuführen.
    Ohne angehalten zu werden, betrat er das Gebäude und begab sich zielstrebig zu jenen Räumen, in denen Certhaytlin wohnte und sein Arbeitszimmer hatte. Noch bevor er sie erreichen konnte, wurde er wider Erwarten von zwei Patrouillenposten - Kranen - angehalten. „So spät, Lordos? Das ist ungewöhnlich."
    „Der Kommandant ließ mich rufen", sagte Lordos und

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