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1007 - Die Kosmische Hanse

Titel: 1007 - Die Kosmische Hanse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die ganze Zeit über etwas anderes getan hatte. Diese ständigen Ermahnungen, gingen ihm auf die Nerven. Aber das war ja typisch für diese Menschen. Schon früher hatten sie versucht, Aerts zu maßregeln - angefangen von seinen Lehrern und Betreuern bis hin zu Carsa Nemtho und nun Perry Rhodan. Warum ließ man ihn niemals gewähren? Er spürte jenen wilden Trotz in sich aufsteigen, der ihn in der Vergangenheit schon des öfteren heimgesucht und zu unüberlegten Taten animiert hatte.
    Hastig kletterte er durch die zerstörte Schleuse in den jenseitigen Raum. Die Zerstörungen waren hier weitaus geringer, aber alles, was Aerts erblickte, war so fremdartig, daß es sich nicht erklären ließ. Selbst die Beschaffenheit des Raumes war ungewöhnlich. Die Wände verliefen schräg zueinander und waren stufenförmig abgesetzt.
    Zwei dieser Stufen reichten bogenförmig in den Raum hinein und vereinigten sich in einem kugelförmigen Klumpen, von dem ein Bündel metallischer Fransen bis zum Boden herabhing. An einer der Wände gab es eine Öffnung, die groß genug war, um Aerts durchzulassen. Dieses Tor, sofern es diese Funktion überhaupt besaß, ähnelte einer aufgestülpten Unterlippe, und Aerts zögerte zunächst, es zu benutzen. Das Licht seines Helmscheinwerfers schien sich in den vielen Winkeln und Kanten zu verfangen.
    Die dabei entstehenden Lichtreflexe irritierten ihn. An die Möglichkeit, daß er sich in diesem uralten Gebilde verirren könnte, hatte er überhaupt noch nicht gedacht. Diese Vorstellung erschien ihm nun jedoch nicht mehr so abwegig.
    „Wo bist du jetzt, Aerts?" Rhodans Stimme hatte nichts von ihrer Intensität verloren.
    „Schwer zu sagen", erwiderte Aerts. „Die Umgebung hier ist völlig fremd. Aber ich denke, daß ich tiefer in das Objekt eindringen kann."
    „Gibt es Hinweise auf Leben?"
    „Nein", log Aerts, denn er befürchtete, daß die Wahrheit eine Serie neuer Belehrungen ausgelöst hätte.
    Er gelangte in einen Raum, der noch seltsamer anmutete als jener, aus dem er gerade kam. Der Boden war eine schiefe Ebene, bei der kein eigentlicher Übergang zu den Wänden zu entdecken war. Diese schienen vielmehr eine Fortsetzung des Bodens zu sein. Was hier oben und unten war, wurde ausschließlich durch Aerts' Mikrogravitator bestimmt.
    Plötzlich flackerte ein geisterhaftes Licht über eine „Wand". Es sah aus, als sei die Wand transparent geworden und als bewegte sich hinter ihr ein konturenloser leuchtender Gegenstand. Aerts blieb wie angewurzelt stehen und beobachtete das Phänomen. Für ein paar Sekunden schaltete er den Helmscheinwerfer aus, um sicher zu sein, daß nicht dieser es war, der den Effekt auslöste. Die Erscheinung blieb. Sie glitt hin und her, als sei sie sich über ihr Ziel im unklaren. Schließlich verhielt sie dort, wo man mit einiger Phantasie den Übergang vom Boden zur Wand vermuten konnte.
    Aerts ging darauf zu. Der Boden kippte plötzlich nach hinten weg wie eine riesige Klappe auf der Rückseite eines Transportfahrzeugs. Ein Leuchtpanorama entstand. Es erhellte eine Nische von beträchtlichen Ausmaßen. Das Zentrum dieses Raumes wurde von einer blauschimmernden Energieglocke gebildet.
    Unter ihr lag der Fremde.
     
    *
     
    Noch bevor Gucky und Lloyd ihm über Aerts' Schock berichteten, erkannte Rhodan am jäh angehaltenen Atem des Mannes, daß etwas passiert war. Er unterdrückte den Wunsch, sofort mit Aerts zu sprechen, denn der Mann brauchte sicher Zeit, um das, was er entdeckt hatte, zu begreifen.
    Da sagte Gucky: „Er hat etwas gefunden - ein fremdes Wesen unter einem Energieschirm."
    Rhodan nickte langsam.
    „Aerts", sagte er leise. „Du mußt jetzt völlig ruhig bleiben. Vergiß nicht, wo du dich befindest und was deine Aufgabe ist."
    Aerts' Stimme erklang stoßweise, und sie machte auf Rhodan einen völlig veränderten Eindruck, obwohl er nicht zu sagen vermocht hätte, worin die Veränderung bestand.
    „Es... es scheint ein Mensch zu sein!"
    Eine wilde Hoffnung durchzuckte Rhodan, eine schier unfaßbare Idee eines Wunders.
    „Ist er groß und hat silberweiße Haare? Könnte es ein Arkonide sein, Aerts?"
    „Nein", erwiderte Aerts überzeugt, „das ist kein Arkonide."
    Rhodan blieb keine Zeit, sich seiner Enttäuschung hinzugeben, denn Aerts fuhr schnell fort: „Ich glaube auch nicht, daß es ein Terraner ist. Wahrscheinlich ist es überhaupt kein Mensch, auch wenn er humanoid aussieht."
    Atlan! dachte Rhodan benommen. Warum konnte es nicht Atlan sein?
    Er

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