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1007 - Die Kosmische Hanse

Titel: 1007 - Die Kosmische Hanse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bekommt jemals genug", meinte Aerts, und zum erstenmal klang seine Stimme verbindlich.
    Rhodan reagierte ärgerlich.
    „Wir sind uns in keiner Weise ähnlich", sagte er schroff.
    „Immerhin", sagte Aerts grinsend, „sind wir aus dem gleichen Stoff."
     
    *
     
    Trotz aller Eigenschaften, die ihn so unsympathisch machten, erwies Aerts sich als ein guter Zuhörer und intelligenter Schüler. Rhodan brauchte ihm alle Einzelheiten nur einmal zu erklären. Eine simulierte Operation brachte Aerts ohne jeden Fehler hinter sich. Rhodan hatte auch keinen Augenblick daran gezweifelt, daß Aerts den technischen Teil des Unternehmens meistern würde.
    Aber der Einsatz, in den er Aerts schicken mußte, besaß eine psychologische Komponente.
    „Es gibt einige Grundregeln für das Verhalten beim Zusammentreffen mit fremden Intelligenzen", sagte Rhodan. „Du kennst sie aus deiner Hypnoschulung, aber ich möchte darüber hinaus noch einige wesentliche Punkte mit dir besprechen."
    „Ich werde mich auf kein Risiko einlassen", erklärte Aerts. „Sollte ich den Eindruck haben, daß mir jemand an den Kragen will, werde ich mich zur Wehr setzen."
    „Auseinandersetzungen sind in der Regel die Folgen von Mißverständnissen", sagte Rhodan. „Niemand verlangt, daß du dein Leben aufs Spiel setzt, aber ich verlange, daß du umsichtig vorgehst."
    Aerts deutete auf die Schiffswandung, etwa dorthin, wo sich ein paar hundert Meilen weit entfernt das fremde Objekt durch den Raum bewegte.
    „Ich bin dabei, einen von der LFT lizenzierten Einbruch zu begehen", stellte er fest.
    „Bei meinen bisherigen Unternehmungen war ich immer sehr ruhig und gelassen."
    Rhodan, der immer davon überzeugt gewesen war, für jeden Menschen Verständnis aufbringen zu können, mußte sich dazu zwingen, Aerts gegenüber geduldig zu sein. Er mußte diesen Mann dazu bringen, daß er sich wie der Abgesandte einer raumfahrenden Zivilisation verhielt und nicht wie ein abgebrühter Einzelgänger. Die Frage war nur, ob er dazu noch genügend Zeit hatte. Die Vorgänge auf Mardi-Gras und das unbeirrbar weiterfliegende Wrack zwangen Rhodan zu schnellem Handeln.
    „Im Grunde genommen", brach Aerts das Schweigen, „bist du verzweifelt darüber, daß du mich schicken mußt."
    „Ja", gab Rhodan zu.
    „Ich will mit der LFT ein Geschäft machen", erklärte Aerts. „Deshalb muß ich Erfolg haben. Das sollte dich beruhigen, Perry. Ich weiß, daß ich so handeln muß, wie ihr wollt, andernfalls habe ich nichts von euch zu erwarten."
    „Wir werden dich in keinem Fall bestrafen", versicherte Rhodan.
    Aerts winkte geringschätzig ab.
    „Eine offizielle Strafe würde es im Fall meines Versagens sicher nicht geben, aber ich hätte zumindest mit dem Versuch zu rechnen, daß man mich zu einem sogenannten ordentlichen Mitglied der Gesellschaft macht."
    Rhodan sagte mürrisch: „Wir brauchen keinen Alibikriminellen."
    „Hören wir doch auf damit", schlug Aerts vor. „Im Grunde genommen weißt du, daß du mich in der Zeit, die uns noch bleibt, nicht beeinflussen kannst. Und für mich ist alles ein Geschäft mit genau festgelegten Bedingungen, an die ich mich halten werde."
    „Gut", sagte Rhodan. „Vermutlich hast du recht, Aerts. Viel Glück."
    Er zögerte einen Augenblick, dann streckte er dem anderen die Hand hin.
    „Pfeif drauf!" stieß Aerts hervor und warf sich in den Pilotensitz.
     
    8.
     
    „Ich hoffe", flüsterte Geoffry Abel Waringer angespannt, „daß er nicht viel näher herankommt, ganz einfach deshalb, weil ich es für Wahnsinn halte, diesen Mann mit einer derartigen Mission zu betrauen."
    Rhodan hatte sich seit seiner Rückkehr in die Zentrale einige kritische Bemerkungen anhören müssen, aber er reagierte nicht darauf. Ebenso wie die anderen Besatzungsmitglieder verfolgte er den Flug des Beiboots auf den Bildschirmen der Raumortung.
    Die Entfernung zwischen der Mini-Space-Jet und dem geheimnisvollen Irrläufer aus den Tiefen des Alls schrumpfte mehr und mehr zusammen. Ein paarmal hatten Rhodan und Faro mit Aerts über Funk gesprochen, aber schließlich hatte Aerts behauptet, daß er keine weiteren Ratschläge hören wollte.
    „Er nähert sich der Grenze, an der Joanna Demy umkehren mußte", stellte Fellmer Lloyd fest. „Wenn unsere Theorie stimmt, müßte er sie mühelos passieren können."
    Tatsächlich setzte der diskusförmige Flugkörper seinen Flug fort.
    Rhodan beugte sich über die Funkanlage.
    „Aerts!" sagte er. „Du bist jetzt näher an das

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