Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1007 - Die Kosmische Hanse

Titel: 1007 - Die Kosmische Hanse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Merkwürdige ist das Fehlen jeder erkennbaren Lebenserhaltungsanlage", sagte Aerts verwirrt. „Wie kann er in diesem Zustand überhaupt existieren?"
    „Das kann ich aus der Ferne natürlich schlecht beurteilen", gestand Rhodan ratlos.
    „Unmittelbar über seinem Kopf befindet sich eine Art Tornister", berichtete Aerts. „Ich bin nicht sicher, aber es hat den Anschein, als würde der Unbekannte darin seinen Besitz aufbewahren, vielleicht ein paar Habseligkeiten, die er von irgendwo gerettet hat."
    „Ich bin erstaunt über dein Einfühlungsvermögen."
    „Das ist lediglich der geübte Blick des Einbrechers", versetzte Aerts ärgerlich. „Bilde dir nur keine Schwachheiten ein, Rhodan. Ich kenne diese Tour. Behandle mich also nicht wie einen Geläuterten."
    „Ich bin nur an diesem Schiffbrüchigen interessiert", gab Rhodan ebenso unfreundlich zurück.
    Aerts antwortete nicht, sondern begann die Pritsche mit dem Fremden darauf zu umrunden, um festzustellen, ob sich sein Plan realisieren ließ.
    „Ich bin zuversichtlich, es mit den Antigravprojektoren schaffen zu können", teilte er Rhodan nach einer Weile mit. „Allerdings kann es sich als notwendig erweisen, einige Durchgänge mit dem Desintegrator zu vergrößern, damit die Pritsche hindurchpaßt."
    Rhodan erklärte sich mit solchen Maßnahmen einverstanden. Ungehindert kehrte Aerts zu seinem Kleinstraumschiff zurück und entnahm ihm weitere Ausrüstungsgegenstände, darunter zwei Antigravprojektoren, die er in die Nische mit dem Fremden schleppte. Er war so in seine Aufgabe vertieft, daß er die Fremdartigkeit seiner Umgebung völlig vergaß. Rhodan störte ihn nicht, aber als Aerts die Projektoren befestigt hatte und die Pritsche bewegte, meldete sich der Zellaktivatorträger.
    „Ich erfahre von Gucky und Lloyd, daß der Transport möglich ist."
    „Ja, ich breche jetzt auf", bestätigte Aerts.
    „Eines noch", sagte Rhodan ernst. „Wir müssen uns völlig auf deine Einschätzung verlassen. Wenn du glaubst, daß uns von dem Fremden oder seiner Ausrüstung Gefahr drohen könnte, nehmen wir ihn nicht bei uns auf."
    Aerts war erstaunt.
    „Das würdest du mich entscheiden lassen?"
    „Wen sonst?"
    „Aber ich kann es nicht beurteilen", bedauerte Aerts.
    „Verlaß dich auf dein Gefühl", forderte Rhodan ihn auf.
    „Ich glaube nicht, daß dieser Fremde bösartig oder gefährlich ist", sagte Aerts zögernd. „Aber ich spüre auch, daß er etwas Besonderes darstellt und daß ..."
    „Nur zu", ermunterte ihn Rhodan.
    Aerts sagte unwillig: „Ich gebe nichts auf solche Dinge, aber ich bin sicher, daß wir einem schrecklichen Geheimnis auf die Spur gekommen sind."
    Er war ärgerlich auf sich selbst, daß er sich zu einer solchen Bemerkung hatte hinreißen lassen, und schaltete vorübergehend den Helmfunk ab. Vorsichtig schob er die schwerelos gewordene Pritsche mit dem Fremden darauf vor sich her. Er hatte den IV-Schirm seines Schutzanzugs eingeschaltet, und jedes Mal, wenn dieser mit der Glocke über der Pritsche in Berührung kam, gab es heftige Entladungen. Trotzdem kam Aerts gut voran, bis er an der zerstörten Schleuse seinen Desintegrator einsetzen mußte, um den Durchgang für seine Last zu vergrößern.
    Als er wenig später über die Oberfläche des Wracks schritt, kam ihm in den Sinn, ob dies nicht der ungeheuerlichste Diebstahl war, der jemals durchgeführt worden war, und er duckte sich unwillkürlich in Erwartung irgendwelcher Gegenmaßnahmen, die vielleicht von robotischen Anlagen in diesem Augenblick eingeleitet wurden. Doch es geschah nichts. Unangefochten erreichte er die Mini-Space-Jet. Er schaltete den Helmfunk wieder ein.
    „Es sieht so aus, als käme ich gut von hier weg", teilte er Rhodan mit. „Wenn nichts dazwischenkommt, bin ich in wenigen Minuten wieder bei euch - mit dem Fremden."
    „Aerts, das hast du gut gemacht", sagte Rhodan mit widerwilliger Anerkennung.
    „Viel war nicht zu tun." Aerts winkte verächtlich ab.
    Er schob die Pritsche ins Innere des Beiboots und kletterte hinterher. Kaum daß die Schleuse sich geschlossen hatte und der Druckausgleich hergestellt war, öffnete er seinen Helm. Er begab sich an die Kontrollen und stellte die Pritsche so, daß sie mit ihrer lebenden Last von der Funkanlage erfaßt wurde.
    „Ist er das?" erkundigte sich Rhodan.
    „Ja", nickte Aerts.
    In diesem Augenblick erlosch die Energieglocke über dem Fremden.
    „Aufpassen!" warnte Rhodan, der von der Zentrale des Schweren Kreuzers aus die

Weitere Kostenlose Bücher