Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1008 - Ein Computer spielt verrückt

Titel: 1008 - Ein Computer spielt verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sie einem Computer, dessen Fehlverhalten offensichtlich war, sein Versagen beweisen können, wenn er die Tatsachen nicht als Beweise akzeptierte? Und wie sollte sie die Fehlerquelle finden können, wenn der Computer sich mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln dagegen wehrte?
    Albert beteuerte zwar: „Ich stelle mein System jederzeit einer eingehenden Überprüfung zur Verfügung."
    Gleichzeitig aber ließ er niemand an seine Schaltstellen heran - und behauptete dazu noch, daß er gar nichts zu seiner Verteidigung unternehme.
    Es sah fast so aus, daß ein System der Positronik nicht wußte, was das andere tat.
    Es war eine total verrückte Situation, eine Situation, die es eigentlich gar nicht geben durfte. Das Verrückteste daran war aber, daß Albert keine klare Linie beibehielt. Man war bei ihm nie vor Überraschungen sicher, und eine war gefährlicher als die andere.
    Und als besonders erschwerender Umstand kam hinzu, daß Albert im Handelskontor und in der Stadt fast allgegenwärtig war.
    Alja hatte einige Teilerfolge zu verbuchen, denn ihren Leuten war es gelungen, einige Nebenstellen von der Zentralpositronik zu trennen. Die Techniker waren weiterhin am Werk und dauernd im Einsatz, um Alberts Einflußbereich zu verringern. Bis jetzt war diese Aktion noch recht erfolgreich verlaufen.
    Aber Alja fragte sich, wann Albert zum Gegenschlag ausholen und seine Außenposten zurückerobern würde.
     
    3.
     
    Mimi fand das alles amüsant und aufregend.
    John war immer um sie und darum bemüht, ihr alles recht zu machen. Und immer wieder erkundigte er sich besorgt nach ihrem Befinden.
    „Wie geht es dir, Mimi?"
    „Ausgezeichnet."
    „Ist dir das alles nicht etwas zu anstrengend, Mimi?"
    „Aber keineswegs, John."
    „Wirklich nicht?" erkundigte sich John. „Kannst du alle diese vielen Eindrücke, die auf dich einstürmen, auch wirklich verkraften?"
    „Aber sicher", beruhigte ihn Mimi „Das Neue hat mich schon immer fasziniert. Jetzt erst, seit du mich mit nach Hades genommen hast, weiß ich, daß ich vom Typ ein Forscher bin."
    „Es ist unglaublich, daß du das geistig verkraften kannst", staunte John.
    „Das verdanke ich den Sitzungen mit dem Hypnoschuler", erklärte Mimi. „Und das Memogerät ist für mich auch eine große Hilfe."
    John hatte ihr einen handlichen Kasten überlassen, den sie bequem zwischen ihren vier Fingern halten konnte. Wenn ihr etwas unverständlich war, oder wenn sie neue, ihr unbekannte Begriffe hörte oder ein Thema sie interessierte, dann brauchte sie die entsprechenden Stichworte nur auf Band zu sprechen. Auf diese Weise kamen eine Menge Fragen zusammen. John programmierte bei der folgenden Sitzung den Hypnoschuler darauf, so daß Mimi alle gewünschten Antworten bekam. Dadurch konnte sie viele Wissenslücken schließen und die Zusammenhänge besser begreifen. Da es kaum etwas gab, das sie nicht interessierte, mußte sie ziemlich oft den Hypnoschuler aufsuchen.
    John Nack zeigte sich darüber etwas besorgt, denn er glaubte, daß die hypnodidaktischen Sitzungen eine zu große Belastung für sie sein könnten. Darum verlangte er eine regelmäßige Untersuchung im Medo-Center.
    Aber diese Vorsichtsmaßnahme hätte sich John ersparen können, denn Doc Almadin, der Leiter der medizinischen Abteilung, konnte ihr nie einen Befund ausstellen.
    Doc Almadin war ein großer, schlanker und kahlköpfiger Mann aus dem Volk der Aras, der sehr gewissenhaft, aber auch sehr nüchtern war. Schon nach der ersten Bekanntschaft hatte sich Mimi vom Hypnoschuler Informationen über das Volk der Aras geben lassen, und nun kannte sie deren Geschichte. Aber sie wußte, daß ihr Bildungsniveau erst dem eines elfjährigen Terraners entsprach.
    John und Doc Almadin, und auch alle anderen, bezeichneten dies als beachtlich, doch Mimi war nicht damit zufrieden.
    „Nach eurer Zeitrechnung bin ich bereits 30 Jahre alt", begründete Mimi das. „Ich möchte also wenigstens das Bildungsniveau einer Dreißigjährigen erreichen."
    „Einfach so?" Doc Almadin schnippte mit den Fingern, und Mimi murmelte in ihr Memogerät: „Fingerschnippen - Bedeutung und Herkunft?" Dann paßte sie auf, was der Ara ihr noch zu sagen hatte: „Es ist phänomenal, daß du den Stoff von vier Schuljahren innerhalb weniger Hypnoschuler-Sitzungen nachgeholt hast, ohne geistigen Schaden zu nehmen. Aber nun übertreibe nicht. Du kannst nicht auch eine Spezialausbildung oder gar einen akademischen Grad im Schnellsiedeverfahren durchmachen,

Weitere Kostenlose Bücher