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1009 - Agenten auf Mardi-Gras

Titel: 1009 - Agenten auf Mardi-Gras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mir glaubst, dann mußt du auch meine Drohung, daß ich dir den Hals umdrehen werde, ernst nehmen."
    „Ich traue dir eine solche Gemeinheit zu, aber du würdest sie nicht ohne Motiv tun", erklärte Mimi. „Es brächte dir keinen Vorteil, mich zu töten. Ich will dich nicht reizen, denn mir sehr weh tun, das könntest du, denn damit demonstrierst du deine Stärke mir gegenüber. Aber mich töten, das würde dich um deinen Triumph über mich bringen."
    Aerts starrte sprachlos in Mimis Gesicht. Sie kannte die Menschen schon gut genug, um Veränderungen ihrer Physiognomie halbwegs deuten zu können. Und so merkte sie auch, daß sich in Giftgelbs Gesicht die aufkeimende Wut regte. Diesen Ausdruck hatte sie auch schon bei anderen Menschen bemerkt, ohne gleich in Panik zu geraten. Aber bei Aerts war das etwas anderes, er war anders als andere Menschen, er besaß keine Hemmung wie sie.
    Darum zauberte Mimi augenblicklich ein beruhigendes Farbenspiel auf ihr Gesicht, um Aerts' Gedanken in andere Bahnen zu lenken. Das konnte sie inzwischen schon recht gut, obwohl ihre Fähigkeit stark nachgelassen hatte, seit sie im Kontor war.
    „Du bildest dir viel auf dich ein, Robert", sagte sie schnell. „Ich weiß auch warum. Du glaubst nämlich, den Nimbus des Einmaligen zu haben. Aber ich kenne noch jemanden wie dich."
    „Ich höre wohl nicht recht", sagte Aerts ungläubig. „Du willst mich wohl auf den Arm nehmen!"
    „Nein, wirklich", beteuerte Mimi. „Ich habe hier im Kontor einen guten Freund, der dir sehr ähnlich ist, wenngleich er seinen kriminellen Neigungen nur im geheimen nachgeht und nicht damit so prahlt wie du. Ich wollte Alja über ihn Bericht erstatten, aber sie gab mir keine Gelegenheit dazu."
    „Den muß ich kennen lernen!" rief Aerts aus und hob zum erstenmal die Stimme.
    „Nur unter der Bedingung, daß du für dich behältst, was ich dir über ihn erzählt habe", sagte Mimi. „Er soll sich dir selbst zu erkennen geben. Das wird er gewiß, wenn er merkt, wie ähnlich ihr euch in gewisser Weise seid."
    „Um wen handelt es sich?" fragte Aerts aufgeregt. „Um einen Angestellten des Kontors? Um einen Menschen? Einen Terraner? Wer ist es, rede schon!"
    „Ich nenne ihn Lausdick, aber er heißt John Nack", sagte Mimi. „Ich führe dich zu ihm."
    Gerade als sie sich von ihren Plätzen erhoben, gellte eine Alarmsirene. Ordner kamen und drängten die Gäste zu raschem Aufbruch. Sie nannten auch einen Grund: Albert hatte ein robotisches Räumkommando ausgeschickt, um das „widerrechtlich benützte" Freigelände säubern zu lassen.
    Aus Richtung der Hangars brausten bereits die großen und bedrohlich wirkenden Müllverarbeitungs-Roboter heran, und die Ordner versuchten vor ihnen zu retten, was zu retten ging.
     
    *
     
    Mimi kehrte mit Robert Aerts in den Wohnsektor zurück, aber sie begab sich in die entgegengesetzte Richtung von Alja Symens' Unterkunft. Sie trafen auf einige Technikertrupps, die dabei waren, die Leitungen des Computernetzes zu überprüfen. Aus ihren Gesprächen hörte Mimi heraus, daß auch schon große Teile des Wohnsektors von jener „Computerkrankheit" befallen waren, die Albert zu Fehlhandlungen verleitete.
    Einer von ihnen sagte: „Was wir tun, ist Flickwerk. Aber von einer Revitalisierung des Computernetzes kann keine Rede sein. Wenn uns nichts Besseres einfällt, werden wir den Wohnsektor schließen müssen."
    Auf einer Wandtafel mit dem Plan des Kontors waren alle Sektoren eingezeichnet, die bereits geschlossen worden waren. Sie leuchteten rot und nahmen etwa zwei Fünftel des Planes ein. Weitere zwei Fünftel leuchteten Gelb, das waren gefährdete Sektoren.
    Lediglich ein Fünftel des Kontors war in Grün gehalten und - allerdings auch schon mit Einschränkung - frei benutzbar.
    Fast alle wichtigen Einrichtungen gehörten nicht mehr dazu.
    „Das Kontor wird bald wieder in Betrieb genommen", verkündete die Stimme der Positronik. „Ich käme viel schneller mit der Arbeit voran, wären mir nicht überall Arbeitskommandos aus Kontorangestellten im Wege."
    „Du bist ein großmäuliger Sprücheklopfer, Albert", sagte ein Techniker voll Überzeugung.
    Mimi erreichte John Nacks Unterkunft und betätigte den Türmelder. Lausdick kam selbst, um ihr zu öffnen.
    „Ja, wen bringst du denn da mit", sagte John aufgekratzt und betrachtete Robert Aerts kritisch. „Ein neues Gesicht im Kontor, und dazu noch ein Privatmann, wenn ich nicht irre."
    Mimi stellte Aerts vor und fügte hinzu: „Er

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