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101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

Titel: 101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Unsinn“, sagte der Bedienstete,
der die ganze Zeit schon gesprochen hatte. Seine dunklen Augen blickten böse.
„Ich hab’ gesagt, die Tochter des Pharaos ist tot und nicht krank! Aber selbst
da konnte ihr keiner mehr helfen. Die besten Ärzte mußten aufgeben. Und nun
geh!“
    „Ich kann ihr helfen“, beharrte der Alte auf
seinem Standpunkt. „Bringt mich zu eurem Pharao, ehe er euch die Köpfe
abschlagen läßt, weil ihr verhindert habt, seiner Tochter Hilfe zukommen zu
lassen! Meldet Areis, den Wunderarzt aus Theben. Er kann Tote wiederbeleben
...“
    Keiner wollte das Risiko eingehen, hier eine
Entscheidung zu treffen, die sich später vielleicht zu ihrem Nachteil
entwickeln konnte.
    Der Alte war möglicherweise verrückt. Er
konnte aber auch ebensogut die Wahrheit gesagt haben. Vielleicht kannte er das
Geheimnis des Lebens und Sterbens!
    Einer der Wächter führte Areis in den Palast.
Außer einer buntverzierten   Tasche mit
einem auffallend großen Verschluß hatte der Reisende nichts weiter dabei.
    Es war bereits dunkel. Im Westen hinter dem
repräsentativen Palast ahnte man noch ein letztes, dunkles Glühen, das von der
untergegangenen Sonne rührte. Die Menschen waren wie Schatten, die wortlos
vorüberhuschten, als man Areis durch den scheinbar endlosen Gang führte.
    Hier lagen die Gemächer des Pharaos und der
Königin.
    Die Totenwäscherinnen hielten sich noch in
der Kammer auf, wo die sterbliche Hülle Nafris aufgebahrt lag.
    Areis wurde vom Pharao empfangen.
    Der Herrscher sah blaß aus. In dunkelumrandeten
Augenhöhlen lagen tief und wie in einem inneren Feuer glühend die Augen.
    Die Königin befand sich nicht im Saal. Sie
hatte sich in ihr Schlafgemach zurückgezogen.
    Außer dem Pharao waren noch drei weitere
Personen anwesend.
    Zwei Würdenträger des Hofes und Kha-Chem, der
Hohepriester.
    Vier Augenpaare blickten dem Mann entgegen.
    Areis wirkte in seiner ärmlichen, verstaubten
Kleidung wie ein Bettler und nicht wie einer, der Macht über Leben und Tod
besaß.
    „Du hast darum gebeten, daß ich dich
empfange“, sagte der Pharao mit klarer Stimme. Er saß auf seinem Thron und
blickte auf den bärtigen Fremden, der vor ihm kniete. Zahllose Öllichter
brannten im Saal und schufen eine eigenartige Atmosphäre. „Du hast gesagt, daß
du eine wichtige Botschaft für mich hättest. Eine Botschaft, die meine Tochter
betrifft. Du behauptest, ein Wunderdoktor zu sein. Was vermagst du mehr als
meine Priester und Ärzte?“
    „Ich kann deine Tochter, ehrwürdiger Pharao,
ins Leben zurückrufen!“
    Der Herrscher preßte die Lippen zusammen. Die
Augen der schweigenden Würdenträger wandten sich ihm zu. Er wechselte auch
einen schnellen Blick mit Kha-Chem.
    Der Hohepriester erhob sich. Kha-Chem war ein
stattlicher Mann mit dicken Augenbrauen, markantem Gesicht und eckigem Kinn.
Seine aufgeworfenen Lippen waren kräftig, ebenso die leichtgebogene Nase, deren
Nüstern sich blähten, als er sprach. „Was du da sagst, ist ungeheuerlich.“
Seine Stimme dröhnte machtvoll durch den Saal.
    „Was ich sage, kann ich beweisen!“
    Die Stimme des Wunderarztes Areis klang sicher
und fest.
    „Dann beweise es“, forderte der Herrscher mit
dunkler Stimme, und jedes Wort klang wie ein Hammerschlag. „Aber laß’ dir eins
gesagt sein: stelle meine Geduld und meine Güte nicht zu sehr auf die Probe!
Mein Schmerz ist groß. Wenn du mit meiner Hoffnung spielst, wird es dir
schlecht ergehen, Areis, Wunderdoktor aus Theben. Es gab schon viele in meinem
Reich, die behauptet haben, Tote wiedererwecken zu können und Mumien zum Leben
zu bringen. Sie haben jämmerlich versagt. Aber es waren Experimente. Sie haben
mich nicht selbst betroffen. Anders ist es bei dir, Areis. Du kommst hierher
und behauptest, meine geliebte Tochter in dieses Leben zurückholen zu können.
Spiele nicht mit meinen Gefühlen! Ich bin bereit, dir jegliche Unterstützung
zukommen zu lassen, aber du bist hier eingedrungen mit dem Versprechen, etwas
zu können. Also muß ich annehmen, daß du längst über das Versuchsstadium hinaus
bist. Du hast ein Versprechen gegeben. Nun halte es ein! Wenn du versagst,
Areis, verlierst du dein Leben! Wenn du allerdings den Tod besiegen kannst -
steht dir frei, all die Wünsche zu äußern, die dir auf dem Herzen liegen. Ich
werde sie dir erfüllen!“
    Areis kniete noch immer vor der untersten
Stufe. Er hob den Blick. „Ich habe vom Tod eurer Tochter gehört, großer Pharao.
Ich mußte die Wachen vor dem

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