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101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

Titel: 101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Gesicht.
    Kha-Chem, der Hohepriester, schloß
sekundenlang die Augen. Niemand anders als er war der Beobachter der seltsamen
Szene.
    „Ak-Hom“, entrann es seinen Lippen. „Ich habe
es geahnt. Er ist gekommen. Von Anfang an hatte ich den Verdacht, daß der Alte
nicht der ist, für den er sich ausgibt!“
     
    ●
     
    Kha-Chem stieß sich förmlich von der kühlen
rauhen Wand ab.
    Der Priester verließ den röhrenförmigen
Schacht, der zwischen zwei gewaltige Mauerkomplexe getrieben worden war und
bequem einen Menschen aufnehmen konnte.
    Von hier aus konnte man das Geschehen in der
Kammer, wo die Mitglieder der Königsfamilie zur Einbalsamierung vorbereitet
wurden, beobachten.
    Der Einstieg lag in einem Meditationstempel,
zu dem nur die Priesterschaft Zutritt hatte.
    Kha-Chem stieg die schmale Stiege hoch und
verschloß die Öffnung wieder. Ein leicht beweglicher Quaderstein paßte sich
genau in die Öffnung, und die Wand sah aus, als bestünde sie aus einem Stück.
    Kha-Chem lief durch den finsteren Tempel, in
dem nur ein einziges kleines Licht brannte. Glutrot stand es neben einer aus
einem Stück herausgearbeiteten lebensgroßen Darstellung der Göttin Isis.
    Der Hintergrund war eine riesige Fläche aus
purpurnem Stoff. Davor stand Isis, die Arme gespreizt, die zu Flügeln wurden.
    Kha-Chem rannte durch den Tempel. Sein langes
Gewand raschelte.
    Der Priester war schon zwei Minuten später in
jenem Teil des Palastes, in dem sich der Pharao noch aufhielt, wo er allein
saß, Wein trank und seinen Gedanken nachhing.
    Die Beobachtung, die Kha-Chem gemacht hatte,
stellte der Priester als Eingebung und Zwiegespräch mit den Göttern hin. Man
verlange von ihm, daß so schnell wie möglich jemand in die Kammer zu der Toten
käme.
    „Areis ist nicht der, für den er sich
ausgab“, schloß er aufgeregt. „Er ist niemand anders als - Ak-Hom, unser Feind.
Und damit auch der Feind deiner Tochter, Pharao. Er hat nicht nur ihr Cha
zerstört, er will auch ihr Ka zerstören, so daß der Weg durch die jenseitige
Welt zu einem Weg ohne Wiederkehr, zu einem Sturz in die abgrundtiefe
Finsternis der Hölle werden wird.“ Pharaos Wangen waren gerötet vom Wein. In
den Augen des Herrschers flackerte es. „Wenn du recht hast, Kha-Chem, ist es furchtbar. Solltest du nicht recht haben und meine
Tochter durch die Unterbrechung des Rituals zu Schaden kommen, werde ich dich
den Krokodilen zum Fraß vorwerfen!“
    Die Beobachtungen des Hohepriesters brachten
den Stein ins Rollen, denn Ak-Hom stand mit dem teuflischen Orus im Bunde.
    Der Pharao, Kha-Chem und drei Palastwachen
eilten zu der Kammer, wo der angebliche Areis aus Theben hantierte.
    Sie stürmten in den Raum und überraschten den
Zauberpriester bei seinem Tun.
    Areis alias Ak-Hom wirbelte herum.
    Was der Pharao, Kha-Chem und die drei Wachen
sahen, erschreckte sie.
    Nafri saß mit auf gerichtetem Oberkörper auf
dem altarähnlichen Aufbau. Konnte sein, was er sah?
    Es war ein seltsames und gespenstisches Bild.
    Nafri hatte die Augen geöffnet. Das lange
Haar schmiegte sich an ihr Gesicht, die Haarspitzen berührten die kleinen
festen Brüste.
    „Nafri“, murmelte der Pharao.
    Eine Verstorbene, der bereits die Eingeweide
zur Vorbereitung der Einbalsamierung herausgenommen waren, saß da mit offenen,
glänzenden Augen! Die Bauchöffnung klaffte weit auseinander. Das mit
aromatischen Düften getränkte Leinentuch lag quer über den Schenkeln der
Pharao-Tochter.
    Im Aufspringen ließ Ak-Hom Nafri
zurückfallen. Unsicher wankte sie nach hinten, fiel dann zurück und schlug
schwer auf.
    „Narren!“ Ak-Hom konnte sich nicht
beherrschen. Seine Augen schossen glühende Blitze. Er sprang auf. In einer Hand
hielt er die Perücke und den unechten Bart, mit dem er sein Gesicht verändert
hatte. Das Licht einer Öllampe warf zuckenden Schein auf sein Antlitz, und bei
genauerem Hinsehen konnte man erkennen, daß der Schweiß sich mit Schminke und Farbe
mischte, die er auf seinem Gesicht trug und die ihm ein älteres Aussehen
verleihen sollten.
    „Wie konntet Ihr es wagen, hierherzukommen?
Ihr habt das Ritual unterbrochen und ...“
    „Wie kannst du es wagen, uns zu beschimpfen?“
Des Pharaos Stimme dröhnte durch die Kammer. „Woher nimmst du die Frechheit,
uns zu betrügen, Areis aus Theben? Ak-Hom ist dein Name! Mit deinen magischen
Fähigkeiten hast du Nafri in den Tod geschickt. Du bist nicht gekommen, um sie
zu retten, du bist gekommen, deine schändliche Tat zu besiegeln!“
    Er

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