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101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

Titel: 101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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nicht an, um mir
deine philosophischen Gedanken über das Wetter mitzuteilen. Wo drückt der
Schuh?“
    „Ich müßte dringend Claude sprechen.“
    „Claude, bei mir?“ Die Überraschung in
Mireille Lecures Stimme klang echt. „Ja, ist er das etwa nicht?“
    „Wie kommst du denn darauf?“
    „So ungewöhnlich wäre das doch nicht.
Schließlich habt ihr schon mehr als einmal zusammen geschlafen.“ Danielle Perin
nahm das Ganze noch immer von der heiteren Seite und war überzeugt, daß
Mireille sich nur einen Scherz erlaube. „Wer schläft, sündigt nicht, ich weiß.
Ihr habt also nicht geschlafen - gesündigt, wollte ich sagen. Und nun gib’ mir
schnell mein Bruderherz! Es ist wichtig. Claude weiß schon Bescheid.“
    „Aber er ist wirklich nicht hier, Danielle.
Ich bin ... allein.“ Sie zögerte den Bruchteil einer Sekunde, ehe sie das
letzte Wort sagte. Das war gelogen. Nein, sie war nicht allein ... Da war
jemand in ihrer Wohnung. Ein Freund. Als sie an ihn dachte, rieselte es warm
ihren Rücken herab. Gegen diesen Mann war Claude doch ein dummer Junge!
    „Nun mach’ keinen Ärger, Mireille!“ Danielles
Stimme klang resolut. „Wenn Claude wirklich nicht bei dir ist, dann mußt du
doch wissen, wo er sich jetzt auf hält .“
    „Wieso muß ich das wissen?“
    „Weil du zuletzt mit ihm zusammen warst.“
    „Wer sagt dir das?“
    „Na, also weißt du... du bist aber wirklich
komisch heute morgen, daß muß ich schon sagen. Wieviel habt ihr denn noch
getrunken gestern abend ?“ „Ich fürchte, du bist falsch
verbunden, Danielle.“
    „Du warst doch gestern mit Claude zusammen,
nicht wahr, Mireille?“
    „Ja, und? Gestern war gestern. Was hat das
mit heute zu tun?“
    „Ihr wart gestern zusammen. Du wolltest ihm
das Haus zeigen. Heute morgen aber wollte Claude hier
vorbeikommen, um mich abzuholen. Ich habe einen Termin bei einem Agenten. Dort
muß ich um neun Uhr sein. Claude wollte mich hinbringen. Er kennt den Knaben
und wollte mitkommen, um mit ihm zu sprechen. Jetzt soll er mich nicht im Stich
lassen.“
    „Das ist ja alles okay, aber Claude ist nicht
hier, wie oft soll ich dir das noch sagen?“
    „Gut, dann eben nicht. Ihr wart also nicht
zusammen. Wann hat er sich von dir verabschiedet, Mireille?“
    Mireille Lecure kniff die Augen zusammen. Man
sah ihr an, daß sie scharf nachdachte. „Ich glaube... es wurde dunkel... es
dämmerte ..
    „Hm. Hat er gesagt, zu wem er wollte?“
    „Zu einem Freund.“
    Danielle Perin sagte drei Sekunden lang gar
nichts.
    „Es hat wohl keinen Sinn, dich zu fragen, zu
welchem, nicht wahr?“ meinte sie schließlich spitz. Der Ärger in ihrer Stimme
war nicht mehr zu überhören.
    „Nein, ich weiß es wirklich nicht.“
    Ohne noch ein weiteres Wort zu sagen, legte
Danielle einfach auf.
    „Tut mir leid“, sagte Mireille Lecure im
Selbstgespräch. „Ich bin zwar mit Claude befreundet, aber so gut kennen wir uns
nun auch wieder nicht, daß er mir über alle seine Wege Rechenschaft ablegen muß .. Kopfschüttelnd legte sie den Hörer auf die Gabel
zurück.
    Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie an
den Freund dachte, der wirklich in ihrer Wohnung weilte. Erstaunlicherweise
fühlte sie sich frisch und ausgeruht und hatte nicht mehr die geringste Lust,
sich noch mal ins Bett zu legen.
    Sie schlich auf Zehenspitzen durch die
dämmrige Wohnung. Alle Fensterläden waren noch geschlossen. Sie beließ es auch
dabei.
    Nur schwach fiel das helle Tageslicht durch
die Ritzen.
    Mireille ging auf die Tür zu, hinter der das
Zimmer lag, in dem sie geschlafen hatte. Das Bett dort war sehr breit. Für alle
Fälle... Hin und wieder schleppte man doch mal jemand mit, dem es schwerfiel,
sich zu verabschieden.
    Auf Zehenspitzen ging sie ins Zimmer.
    „Cheri“, murmelte sie, am Bettrand stehend,
zärtlich die Decke nehmend und den schlafenden Mann weckend.
    Sie beugte sich nach unten und küßte ihn. Ein
erotisches Prickeln lief über ihren ganzen Körper. Mireille hatte nie gewußt,
was Liebe wirklich war. So hatte sie noch nie empfunden. Sie würde zu niemand
davon sprechen. Nicht mal ihre beste Freundin sollte von ihrer großen Liebe
erfahren.
    Die junge Französin verließ das Zimmer und
verschloß die Tür.
    Sie würde ihn überraschen. Für ihn wollte sie
alles tun .. .
    Rundherum drückte Mireille jetzt die
Fensterläden zurück. Dann ging sie ins Bad und machte sich zurecht, schminkte
sich dezent, wählte ein angenehmes Parfüm und kämmte die Haare. Sie nahm

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