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101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag

Titel: 101 - Der Unheimliche aus dem Sarkophag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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daß er reden konnte. Dieser Mann wollte reden! Aber etwas
hinderte ihn daran.
    Beim Eintritt in die geheime
Experimentierkammer war er von einer Macht zu Boden geschleudert worden, deren
Existenz angenommen werden mußte, über die sie jedoch beim augenblicklichen
Stand der Dinge noch so gut wie nichts wußten.
    Tolbiac erklärte sich außerdem bereit, einen
seiner Leute als Wachtposten abzustellen. Der Gefahr, daß Locon von außerhalb
etwas zustieß, mußte begegnet werden.
    Locon war der letzte Zeuge, und man brauchte
ihn dringend.
    Wenn man von dem Gedanken ausging, daß es dem
Täter hauptsächlich darauf angekommen war, eine viertausend Jahre alte Mumie zu
stehlen und dabei ein solches Blutbad anzurichten, dann mußte man sich fragen,
ob er in der Verwirrung auch daran gedacht hatte, die Tatwaffe, die sicher
nicht klein gewesen war, wieder mitzunehmen. Einige Leute Tolbiacs sprachen
davon, daß es sich um eine scharfkantige Eisenstange gehandelt habe. Vielleicht
auch ein Schwert. So etwas aber fiel auf. Der untersuchende Polizeiarzt, der
sich noch mit dem toten Mercier befaßte, äußerte den Verdacht, daß die breite,
klaffende Wunde dem Toten als erste beigebracht worden war.
    Der unbekannte Täter hatte seinem Opfer
mitten ins Gesicht geschlagen. Aller Wahrscheinlichkeit nach schon beim Öffnen
der Tür.
    Man mußte dort dann die Blutspritzer finden.
Aber die entdeckte man an der raumtrennenden Regalwand.
    Hier war es zum ersten Zusammenstoß gekommen.
Das bedeutete, daß der Mörder unbemerkt in die Wohnung eindrang. Und zwar ohne
Gewalt. Man fand keine Spuren, die auf Manipulationen an der Tür und am Schloß
deuteten.
    Man fand blutige Fußabdrücke auf dem Teppich,
die beim ersten Blick nicht auffielen.
    Aufnahmen mit Spezialkameras wurden gemacht.
Im hellen Licht der Scheinwerfer erkannte man jetzt, daß die Abdrücke offenbar
von nackten Füßen stammten.
    Es waren Füße verschiedener Größe, zwei
kleinere und zwei größere.
    Zwei Menschen waren hier also gelaufen.
    Der Mörder und die Person, die er abgeholt
hatte.
    Die Mumie aus dem Sarg!
    Sie war ebenfalls gelaufen, er hatte sie
nicht tragen müssen!
     
    ●
     
    Diese Erkenntnis war ein neuer Tiefschlag für
Tolbiac. Larry fühlte sich veranlaßt, noch intensiver zu denken.
    Die Abdrücke gehörten zu Füßen, deren Zehen
dicht beieinander standen und fast wie angewachsen wirkten. Die ledrigen,
ausgedorrten Füße zweier Mumien?
    Die Stimmung sank auf den Nullpunkt. Die
Menschen in der Wohnung mit den vielen kleinen Zimmern, die mit Antiquitäten
und Kitsch überfüllt waren, sprachen nur das Notwendigste miteinander.
    Larry Brent suchte sich die Bücher aus, die
ihn interessierten und die jene Textstellen enthielten, die Mercier in seiner
Niederschrift angegeben hatte.
    Nur wenn er sich intensiv mit den Studien
beschäftigte, konnte er vielleicht erkennen, wie tiefschürfend die Vorstöße der
beiden Männer, die hier fast zwei Jahrzehnte lang zusammengearbeitet hatten,
gewesen waren.
    Es mußte etwas Großes, etwas Gewaltiges sein,
das die beiden Männer über einen so langen Zeitraum zusammengeschweißt hatte.
    Plötzlich rasselte das Telefon.
    Hart und beinahe unangenehm hörte sich das
Geräusch in der gedämpften und nachdenklichen Atmosphäre an.
    Tolbiac hob beim zweiten Klingeln ab, und
damit war gleich der richtige Mann am Apparat. Am anderen Ende der Strippe
befand sich ein Mitarbeiter seiner Abteilung.
    Der Kommissar hörte aufmerksam zu.
    Larry warf nur einmal einen Blick hinüber und
sah Tolbiacs Miene wie aus Stein gemeißelt.
    Der Franzose bedankte sich und hängte dann
ein.
    Er wandte sich sofort an den PSA- Agenten.
„Es geht weiter im Rhythmus“, sagte er mit belegter Stimme. „Dies hier war
entweder der Anfang - oder die Fortsetzung, das wissen wir noch nicht, Monsieur
Brent. Einer meiner Leute teilte mir soeben mit, daß man unter einer
Seine-Brücke, die zur Insel Saint-Louis führt, die Leiche einer jungen Frau
gefunden hat. Der Mann - ein Clochard - hat bei der Meldung einen Nervenzusammenbruch
erlitten. Mein Mitarbeiter berichtete, daß es ein grausamer Fund war. Der
Brustkasten des unglücklichen Opfers ist aufgerissen.“
     
    ●
     
    Es mußte sich um den gleichen Täter handeln!
    Die Art und Weise zu töten, war bestialisch.
Wie machte er das und warum machte er das?
    Die Untersuchung unter der Seine- Brücke
ergab, daß es sich bei der Toten um ein Serviermädchen aus dem Hotel de Ville
handelte. Der Arzt

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