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101 - Gangster in London

101 - Gangster in London

Titel: 101 - Gangster in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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nach Teddington gebracht; seit der Zeit wurde ein Maschinendefekt repariert, und der Kapitän hatte infolgedessen alle Angebote zurückgewiesen.
    »Wo liegt er jetzt?« fragte Terry.
    »Wahrscheinlich im Hafen; vielleicht aber auch bei Greenwich.« Es dauerte noch drei Viertelstunden, bis die genaue Lage des Schiffes festgestellt wurde. Die ›Jane und Christabel‹ war mit eigener Kraft auf dem Strom weitergedampft und hatte bei der Isle of Dogs festgemacht. »Sie ist außerdem schon wieder verkauft und wird nach Amerika gehen«, berichtete der Direktor der Wasserschutzpolizei. »Es ist auch bereits ein Teil der amerikanischen Besatzung an Bord, doch gibt es noch verschiedene Schwierigkeiten wegen der Schiffspapiere.« Am Abend ließ sich Terry Weston in seinem Dienstwagen nach Greenwich bringen. Ein Polizeimotorboot wartete am Ufer schon auf ihn. Gleich darauf fuhr es in weitem Bogen auf den Fluß hinaus und dann stromauf.
    »Dort ist er!« sagte plötzlich der Sergeant, der das Motorboot steuerte.
    Terry richtete sein Nachtglas auf den großen, stattlichen Schleppdampfer mit den zwei Schornsteinen, der nahe am Ufer lag. Mit Ausnahme der Lichter, die die Vertäuung anzeigten, war alles dunkel.
    »Wollen Sie an Bord?«
    »Nein - ich möchte die Leute in keiner Weise beunruhigen, sie dürfen nicht wissen, daß sie beobachtet werden. Aber Sie, Sergeant, müssen das Schiff Tag und Nacht bewachen! Ich habe mit dem Direktor verabredet, daß er Ablösungsmannschaft in einem Privat-Motorboot herschickt. Wir wollen in diesem Fall alles vermeiden, was nach Polizei aussieht. Wenn etwas mit dem Schiff passiert, muß es sofort dem Präsidium gemeldet werden!«
    Als Weston in seine Wohnung zurückkehrte, fand er dort Jiggs, der eine Abendzeitung las. Darin stand ein Artikel, der sich mit der augenblicklichen Lage befaßte und in dem die angekündigten Gesetzesvorschriften veröffentlicht wurden.
    »Die Gangster werden wohl doch aufmerksam werden, wenn sie das lesen«, meinte Jiggs. »Todesstrafe für Bombenattentate; lebenslängliches Zuchthaus für Leute, die im Besitz von Bomben sind; fünfundzwanzig mit der ›neunschwänzigen Katze‹ für Tragen geladener Feuerwaffen; sieben Jahre Zuchthaus und fünfundzwanzig Hiebe für Verschwörung zum Zweck der Erpressung... Außerdem sind fünfzigtausend Pfund Belohnung ausgesetzt für Mitteilungen, die zur Verurteilung der an den letzten Morden schuldigen Personen führen...« Er faltete die Zeitung. »Na, erst mal muß man die Schufte fangen, bevor man sie bestrafen kann! Das ist eine alte Wahrheit... Die Kerle kriegen meiner Meinung nach jeden Tag vierzigtausend Pfund herein. Überlegen Sie sich das mal, mein Junge! Die Schießerei hat sich gelohnt!«

21
    Jiggs beschrieb Cora Smith sehr richtig als außergewöhnlich hübsch, aber etwas dumm. Wenn sie nicht so beschränkt gewesen wäre, hätte sie längst bemerkt, daß die Geduld ihres Mannes zu Ende ging. Nachdem sie ihm zum hundertstenmal vorgestöhnt hatte: »Kannst du denn nichts tun?« faltete er die Zeitung sorgfältig und warf sie in den Papierkorb.
    »Hör zu, Cora! Es kommt nicht oft vor, daß ich über mein Geschäft mit jemandem spreche. Das weißt du sehr gut. Sicher war es unangenehm für dich, daß sie dich in ein Zimmer sperrten und dir einschärften, du solltest warten. Soll ich dir sagen, warum das geschah? Jemand muß einen Drohbrief an Leslie Ranger geschickt haben. Du kennst sie, weil du mit ihr gesprochen hast. Sie sollte doch meine Sekretärin werden. Du weißt, was das bedeutet, und brauchst also keine weiteren Fragen zu stellen.«
    »Was hat das denn mit mir zu tun?«
    »Nun gut, ich will es dir sagen. Die Leute glaubten, daß ich Einfluß auf die Banden hätte, die hier in London an der Arbeit sind. Deshalb haben sie dich eingesperrt, bis jemand den Brief an Leslie Ranger zurückzog und erklärte, daß es ein Scherz sei. Wenn dieser Jemand den Brief nicht zurückgezogen hätte - willst du wissen, was dann geschehen wäre, Cora? Dann hätten sie dir den Kopf abgeschnitten!«
    »Mir?« Sie sah ihn entsetzt an.
    Er nickte ernst". »Ja. Sie wollten ihn mir zum Frühstück schicken.«
    Sie lachte verächtlich.
    »Hör auf zu lachen, mein Kind! Glaube mir - die hätten es wirklich getan!«
    Sie kochte vor Wut. »Und das alles wegen dieser verdammten Stenotypistin? Was weißt du sonst noch von der Sache, Kerky? Du sitzt hier herum und tust, als ob das gar nichts wäre...« »Es wird etwas geschehen - früher, als

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