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101 - Gangster in London

101 - Gangster in London

Titel: 101 - Gangster in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Reservezimmer, in dem man ein Bett aufschlagen kann. Ich werde mit der Frau sprechen, die dafür zu sorgen hat.« Er eilte hinaus.
    »Ist es wirklich so ernst?« fragte sie, als sie mit Allerman allein war.
    »Ach was, Miss Ranger!« versuchte Jiggs sie zu trösten. »Es ist nicht so schlimm. Aber man darf die Sache natürlich nicht leicht nehmen. Ich kenne einen Mann in London, der es nicht für einen Spaß hält.«
    Er wartete, bis Terry zurückkehrte, entschuldigte sich dann und ließ sich von einem Polizeiauto zum Berkeley Square bringen.
    Eddie Tanner wäre zu Hause und wollte ihn auch sofort empfangen, bestellte der untersetzte Diener, der ihn eingehend musterte.
    »Es tut mir leid, daß ich Sie einen Augenblick habe warten lassen«, empfing ihn Tanner. »Nehmen Sie bitte Platz! Wollen Sie eine Importe rauchen?«
    Jiggs nahm dankend an. »Gibt es was Neues?« fragte er.
    »Im Augenblick nicht. Ich dachte schon daran, für eine Woche nach Berlin zu fahren. Man kann diese Rechtsanwälte nicht zur Eile antreiben.«
    »In London passieren recht aufregende Dinge. Aber ich habe bis jetzt noch nicht gewußt, daß diese Banden auch gegen Frauen arbeiten!«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Die junge Dame, die früher hier war, Miss Ranger, hat heute morgen einen Drohbrief bekommen. Fünfhundert Pfund soll sie zahlen... «
    »Leslie Ranger?« Eddie verlor einen Augenblick die Fassung. »Die hat einen Brief bekommen?« Er nahm langsam eine Zigarette aus seinem goldenen Etui und steckte sie an. »Aber ich nehme nicht an, daß das irgendwelche Folgen hat... Welche Maßnahmen wollen Sie ergreifen?«
    Jiggs grinste. »Das werden wir heute in den Abendblättern mitteilen. Achten Sie genau darauf!«
    Eddie lachte. »Das war allerdings eine dumme Frage. Gehen Sie schon wieder?«
    Jiggs nickte. »Ich bin bloß auf einen Sprung zu Ihnen gekommen.«
    An diesem Abend ging Kerky Smith um Viertel nach sieben in der großen Eingangshalle seines Hotels nervös auf und ab. Er war in Abendkleidung und trug eine Gardenie im Knopfloch. »Kerky, Sie sehen wirklich großartig aus!«
    Smith ließ wie von ungefähr die Hand in die Rocktasche gleiten. »Hallo, Eddie!«
    »Kommen Sie mit in den Palmengarten! Trinken Sie ein Glas mit mir!« Eddie winkte einem Kellner. »Wollen Sie in die Oper?«
    »Nein, ins Schauspiel. Diese verdammten Frauen! Immer muß man auf sie warten... Cora hat heute nachmittag Einkäufe gemacht.« Kerky sah wieder auf die Uhr. »Sie braucht gewöhnlich eine Stunde, um sich schön zu machen.«
    »Merkwürdig, daß die Frauen einen immer warten lassen!« Ed blies einen Rauchring in die Luft und beobachtete, wie sich dieser zerteilte. »Können Sie sich auf meine Sekretärin besinnen? Miss Leslie Ranger? Ein entzückendes Mädchen! Ich habe den ganzen Nachmittag auf sie gewartet, aber sie ist in Scotland Yard. Irgendein Spaßvogel hat ihr einen Brief geschickt, in dem es heißt: ›Geld oder Leben!‹ Soviel ich weiß, sind Jiggs und Terry Weston sehr aufgeregt darüber. Ich habe ihnen gesagt, sie brauchten sich weiter keine Sorgen zu machen.«
    »Ganz recht!« entgegnete Kerky, der dauernd den Eingang beobachtete.
    »Ich werde Ihnen auch mitteilen, warum ich die beiden beruhigen konnte.« Eddie sah auf seine Zigarette, als ob er dort etwas ablesen wollte. »Es wird Miss Ranger nicht mehr geschehen als einer anderen Frau - sagen wir einmal: Cora.
    Nehmen wir an, man würde morgen Miss Ranger tot auffinden, dann gehe ich die größte Wette ein, daß Sie zum Frühstück auch Coras Kopf in einem Fruchtkorb präsentiert bekämen.« Kerky hörte plötzlich mit gespannter Aufmerksamkeit zu. Er konnte nicht verhindern, daß seine Lippen zitterten. Er liebte Cora und war sehr stolz auf sie. Aber er wußte auch, daß der Mann, der ihm gegenübersaß und so nachlässig seine Zigarette rauchte, vollkommen gefühllos war. Coras Kopf bedeutete Eddie so viel wie der eines Hammels.
    »Gut, dann ist das abgemacht, Eddie!« Kerky räusperte sich, denn seine Stimme hatte merkwürdig heiser geklungen.
    Tanner erhob sich und sah auf die Uhr. »Es tut mir leid, daß Sie Ihr Theater versäumt haben. Ich glaube, Cora ist irgendwo bei dem regen Verkehr in der Stadt aufgehalten worden. Gegen acht wird sie sicher zurückkommen.«
    Fünf Minuten nach acht erschien Cora wütend, aber auch ein wenig verstört im Hotel. Sie sprach aufgeregt auf Kerky ein, als sie oben in ihren Räumen waren. »Du wirst diesen gemeinen Kerl zur Strecke bringen! Das ist doch

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