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101 - Gangster in London

101 - Gangster in London

Titel: 101 - Gangster in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Außergewöhnliches.«
    »Das stimmt!« pflichtete Eddie bei. »Vielleicht könnten sich die Blauen und die Grünen die Sache überlegen und einen geheimen Beschluß fassen?«
    »Möglich«, meinte Kerky. »Aber ich glaube das kaum. Sie können doch nicht von weitblickenden Geschäftsleuten erwarten, daß sie sich mit kleinen Pinschern abgeben?«
    »Betrachten Sie die Sache von dem Standpunkt, Kerky?«
    »Ja, durchaus!« Smith legte den Hörer auf.
    Er blieb weiterhin in schlechter Stimmung. Die Frage nach den Grenzen zwischen den Gebieten der zwei Banden war noch nicht zur Zufriedenheit gelöst. Und nun mußte vor allem Cuthbert Droods Herausforderung beantwortet werden. Alle Leute wußten, daß er gegen beide Banden kämpfen wollte, und er durfte auf keinen Fall straflos ausgehen. Es war sogar notwendig, ihn möglichst auffällig und eindringlich zu bestrafen. Beide Banden hatten sich vorbereitet, aber keine wußte etwas von den Methoden der anderen.
    Kerky war ärgerlich. Eddie wurde, seiner Meinung nach, immer unverschämter; er hatte sich bereits unverzeihliche Übergriffe zuschulden kommen lassen. Dazu kam nun obendrein noch diese neue Geschichte mit Drood. Für zwei Banden war nicht genügend Raum in London. Entweder mußte man zu einer Verständigung kommen, oder eine Partei mußte aus dem Geschäft ausscheiden. Und Kerky wußte, welche Partei das sein würde.
    Schließlich besuchte er einen kleinen Friseursalon in Soho. In einem Privatsalon wurden dort bevorzugte Kunden bedient, und ein Friseur machte sich daran, Kerky die Haare zu schneiden. Dabei hatten sie aber eine sehr eingehende Unterredung. Wenn Kerky die Tätigkeit in einer neuen Stadt aufnahm, so erschien zunächst jemand und kaufte einen Friseurladen. Ein Innenraum wurde dann durch eine Safetür abgeschlossen, und man stellte zwei Gehilfen an. Dieser Friseurladen diente als Zentrale für seinen Nachrichtendienst. Im oberen Stockwerk richtete er stets ein Wettbüro für Rennen ein. Es gab darin ein Dutzend Telefonapparate, die von mehreren Angestellten bedient wurden. Kerky hatte die Unterredung beendet, fuhr mit der Bürste noch einmal übers Haar und verließ den Laden. Sein Wagen, der in einer kleinen Seitenstraße gewartet hatte, fuhr geräuschlos vor. Kerky stieg ein, und das Auto fuhr an. Im selben Augenblick glitt ein anderes Auto vorüber.
    Kerky witterte Gefahr und duckte sich, bevor drüben das Maschinengewehr ratterte. Er hörte, wie die Glasscheiben zerklirrten. Sein Chauffeur brach am Steuerrad zusammen.
    Die Leute auf der Straße schrien; Signalpfeifen schrillten. Ein Polizist rannte herbei und half Kerky aus dem Wagen.
    Er war ziemlich verstört, aber unverletzt. »Meinen Chauffeur haben sie erschossen!« knurrte er.
    Man legte den Toten aufs Pflaster. Jemand telefonierte nach einem Krankenwagen.
    Kerky gab die Sache zu denken: Er bekam nun doch Respekt vor einem Feind, den er unterschätzt hatte...
    »Ein bißchen Feuerwerk mit grünen und blauen Raketen, und Kerky Smith ist nicht mehr so sicher, wie er war«, faßte Jiggs das Ergebnis zusammen. »Er wird etwas Bedeutendes unternehmen müssen, um seine Selbstachtung zurückzugewinnen.«
    »Glaub' ich auch«, entgegnete Terry. »Ich bin nicht mehr so zuversichtlich wie heute nachmittag.«
    »Denken Sie dabei an Drood?«
    »Nun... Wer seine Nase da hineinsteckt, wird einen unangenehmen Empfang haben!«

22
    Leslie Ranger hatte in der Zeitung auch von Droods Herausforderung gelesen. Sie interessierte sich besonders für diesen Fall, weil der Colonel ihr gegenüber auf der anderen Straßenseite wohnte und sie von ihrer hochgelegenen Wohnung aus sein Hausdach übersehen konnte. Die Dunkelheit brach herein. Die Regenwolken verzogen sich, die Luft war merkwürdig klar, und man hatte eine gute, weite Sicht. Leslie saß am Fenster, als sie plötzlich drüben auf einem Dach eine Gestalt bemerkte, die vorsichtig hinter einem Schornstein hervorkam und dann wieder verschwand. Von dort aus konnte man auf das flache Dach des Droodschen Hauses gelangen. Vielleicht ein Polizist? Sie nahm an, daß die Polizei alle nur möglichen Vorsichtsmaßregeln ergriffen und überall in der Gegend Posten aufgestellt hatte. Der Mann erschien aber nicht mehr, obwohl sie noch eine Weile Ausschau hielt.
    Sie folgte dann einer plötzlichen Eingebung und rief Terry Weston an. »Meine Frage klingt vielleicht etwas komisch - aber haben Sie irgendwelche Posten bei Mr. Droods Haus aufgestellt?«
    »Ja, wir haben ein paar

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