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101 - Gangster in London

101 - Gangster in London

Titel: 101 - Gangster in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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zurück, den sie von ihrem Vater geerbt hatte.
    Jiggs stellte ihn auf das gegenüberliegende Dach ein. »Großartig! Nun sehe ich auch, daß ein Geländer um das Dach gezogen ist. Das konnte ich vorher nicht richtig erkennen. Schau'n Sie mal, Terry, wie grell die Lichter in der Dunkelheit herauskommen! Sie wirken doppelt so hell, wenn man sie von oben sieht... Das eine an der Ecke wirft einen Schein auf das nächste Haus.« Er sah seufzend auf die Uhr. »Wie lange wird es wohl dauern, bis die Leute von Scotland Yard hier sein können?«
    »Zwanzig Minuten... Was haben Sie denn bloß für ein Geheimnis, Mensch? Reden Sie doch endlich! Was wollen Sie mit dem Gewehr?«
    »Ich bin ein vorzüglicher Schütze - ein verdammt tüchtiger Kerl, wenn ich so sagen darf... Ich werde die Lichter dort drüben ausblasen!«
    »Aber Jiggs, das können Sie doch nicht mitten in London machen?« »Wenn der Schalldämpfer was taugt, wird London davon nicht aufwachen!«
    Der Bote kam, und Jiggs befestigte sachkundig den Schalldämpfer auf der Schußwaffe.
    »Ich nehme meinen Hut ab vor der Polizei. Ich habe nicht um Patronen gebeten, aber sie haben mir freiwillig ein Paket mitgeschickt. Die Beamten von Scotland Yard haben wirklich Verstand...«
    Er lud das Magazin und zielte. Man konnte den Schuß kaum hören, aber eins der roten Lichter ging aus.
    Terry sah zum Fenster hinaus: Die Leute auf der Straße gingen ruhig weiter; niemand schien etwas bemerkt zu haben.
    Jiggs zielte aufs neue, man hörte das Pfeifen des Geschosses. Prompt erlosch die zweite Lampe. »Das dritte ist am leichtesten!« Wieder hob er das Gewehr, und gleich darauf verschwand drüben die letzte Flamme. Jiggs nahm den Schalldämpfer vom Gewehr und grinste zufrieden. »Es ist gut, Miss Ranger! Sie können die Beleuchtung wieder einschalten!«
    »Aber bereits im nächsten Augenblick verbesserte er sich: »Oder - halt: Lassen Sie es bitte noch! Terry, hören Sie nichts?«
    Terry lehnte sich zum Fenster hinaus und lauschte. »Ein Flugzeug... «
    Jiggs atmete erregt. »Da haben wir die Lichter ja gerade noch rechtzeitig gelöscht!« Er lud aufs neue.
    Jetzt konnte man das Geräusch der Maschine schon deutlich hören; sie kam auf den Cavendish Square zu: ein kleines, schwarzes Flugzeug, das so niedrig flog, daß es fast die Dächer zu streifen schien. Es senkte sich noch tiefer, hielt auf die nördliche Seite des Platzes zu, flog darüber hinweg, drehte und kam zurück. »Der kann seine drei roten Lichter nicht finden!« lachte Jiggs. Er riß das Gewehr an die Backe. Diesmal war kein Schalldämpfer auf der Mündung. Der Schuß fiel schnell und unvermutet, und Leslie taumelte, halb betäubt, zurück. In nächsten Augenblick hatte Jiggs durchgeladen und feuerte aufs neue.
    Das Flugzeug war gerade über dem Cavendish Square, als es absackte. Der Schwanz senkte sich und krachte mitten in die Gartenanlagen des Platzes.
    »Den haben wir erwischt!« rief Jiggs triumphierend. Ein großer Baum milderte den Aufprall beim Sturz der Maschine. Polizeipfeifen schrillten von allen Seiten.
    »Um Himmels willen, was haben Sie da gemacht?« fragte Terry erschrocken.
    »Ich habe den Kerl heruntergeschossen, der eine Bombe auf Colonel Droods Haus geworfen hätte, wenn er die Lichter hätte finden können. Die waren nur angebracht, um ein sicheres Ziel zu geben. Diese Burschen haben eben ihre besonderen Methoden; sie sind nicht nur auf ihre Revolver angewiesen!«
    Die Polizeibeamten, die über das Geländer des Platzes geklettert waren, fanden mitten unter den Trümmern einen Verwundeten, der kläglich stöhnte. Als sie weitersuchten, entdeckten sie auch eine zentnerschwere Bombe, die mit hochexplosivem Alanit geladen war.
    Der Verletzte wurde zum nächsten Hospital transportiert. Jiggs und Terry begleiteten ihn. Er nannte seinen Namen nicht. Ein Geschoß hatte ihm den Arm durchschlagen; außerdem hatte er ein Bein gebrochen.
    »Es ist gleichgültig, ob Sie sagen, wer Sie sind, oder nicht«, erklärte Jiggs. »Ich kenne Sie sehr gut. Sie sind Stunts Amuta, mein Junge! Haben früher Kunstflüge gemacht und unterhielten später eine Luftverbindung von Kanada nach den Staaten. Sie flogen für Hymie Weiss. Der ist inzwischen abgekratzt; aber niemand weint ihm eine Träne nach. Sie stammen aus Indiana.«
    Der Mann warf ihm einen bösen Blick zu, erwiderte aber nichts.
    »Stunts, Sie stecken tief in der Patsche. Wenn Sie nur einen Funken Vernunft haben, dann gestehen Sie!«
    »Ich habe Ihnen nichts zu

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