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101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele

Titel: 101 Hamburg - Geheimtipps und Top-Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Iwanowski
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Proteste werden folgen. (ik)

    Die Hochhausreihe sieht mit etwas gutem Willen von der Elbe aus wie die Zacken einer Krone, der Neuen Hafenkrone. Im Vordergrund der Uhrturm der Landungsbrücken, links davon das Riverside Empire Hotel, daneben der Astraturm und rechts das Atlantic-Haus.Vor dem Astraturm ist in dem roten Klinkerbau das Tropeninstitut untergebracht, das Gebäude vor dem Atlantic-Haus beherbergt das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie.
    INFO
    Hinkommen: U3 St. Pauli
    Tour-Tipp: Wer St. Pauli anhand seiner Bauprojekte kennenlernen möchte, dem sei die Tour »Tanzende Türme oder günstige Mieten« empfohlen. 1½-Std.-Rundgang ab zwei Personen von Landgang St. Pauli Infos und Buchung: Tel. 31794934, www.stpaulilandgang.de , 22,50 €/Pers.

45 Die Grindelhochhäuser in Harvestehude: Chic oder Schande?
    Für die einen Hamburger sind sie »seelenlos und hässlich«, für die anderen ein wichtiges und anerkennenswertes Stück Nachkriegsarchitektur ihrer Stadt. Dabei geht die Bekanntheit des Gebäudeensembles weit über die Stadtgrenzen hinaus, gilt es doch als erste Wohnhochhausanlage Deutschlands. Als die mit Fahrstühlen, fließendem Wasser, Fernheizung und Müllschluckern – für damalige Verhältnisse hochmodern – ausgestatteten Häuser zwischen 1950 und 1956 fertiggestellt wurden, galten die ersten Mieter als Glückspilze. Heute ist dies wieder so, die Wohnungen sind aufgrund ihrer Lage und des tollen Ausblicks außerordentlich beliebt – vor allem, nachdem sie 1999 unter Denkmalschutz gestellt und bis 2007 für 75 Mio. Euro von Grund auf saniert wurden.
    Die Geschichte der Grindelhochhäuser beginnt 1943, als das Jugendstilviertel am Grindelberg bei den alliierten Bombenangriffen zum Großteil zerstört wurde. Nach dem Krieg planten die Briten hier unter dem Namen »Hamburg project« das Hauptquartier der britischen Truppen. Mit dem Auftrag wurden jungeHamburger Architekten ohne NS-Vergangenheit betraut. Zur »Gruppe der Grindelberg-Architekten« gehörten u. a. Bernhard Hermkes (auch Audimax Uni Hamburg), Ferdinand Streb (Alsterpavillon) und Fritz Trautwein (Heinrich-Hertz-Fernsehturm). Nach dem Guss der Fundamente zogen sich die Briten jedoch aus dem Projekt zurück. Nach zwei Jahren des Stillstandes entschied sich der Hamburger Senat zur Vollendung und wurde selbst Bauherr.

    Hochhäuser mit Geschichte: die Grindelhochhäuser
    Es entstanden 12 Scheibenhochhäuser mit 8–14 Stockwerken in Stahlskelett- und später in Stahlbetonbauweise. Die strenge Nord-Süd-Ausrichtung und vertikale Reihung von abwechselnd zwei langen und drei kurzen Riegeln wird erst in der Vogelperspektive deutlich. Die Fläche zwischen den Gebäuden wurde als grüner Naherholungsraum gestaltet. Obwohl sich die Häuser mit ihren hellgelben, ganz die Hamburger Backsteintradition brechenden Fassaden alle ähneln, ist die Gestaltung bei genauem Hinsehen doch individuell. Achten Sie z. B. auf die unterschiedliche Fensterrhythmik!
    Die Architekten griffen Le Corbusiers Idee der »Wohnmaschine« (Streb war einer seiner Schüler) aus den 1920er-Jahren auf und schufen eine »Stadt in der Stadt« mit Ladenzeilen in den Erdgeschossen, einer Zentralwäscherei und lichten Penthousewohnungen für Künstler. Das soziale Gefüge der angesehenen Wohnanlage, in der zu Beginn viele Prominente lebten, geriet in den 80er-Jahren auseinander, als die Überalterung zu Leerständen führte und andere Schichten einzogen. Der Imageschaden wurde verstärkt durch ein Haus in privater Hand, das durch unmenschliche Zustände, Schmutz und Ungezieferplage als »Horrorhaus« Schlagzeilen machte.
    Nach der Sanierung sind die Grindelhochhäuser, die heute mit ca. 3.000 Bewohnern voll vermietet sind, vor allem bei jungen Familien wegen des Grüns, der Wohnungen mit Weitblick sowohl nach Osten (Morgensonne!) als auch nach Westen (Sonnenuntergang!) und der verkehrsgünstigen Lage wieder voll im Trend. Und die ca. 80 Erstmieter, die heute noch hier leben, können ihnen als Zeugen der wechselvollen Geschichte der Anlage dienen. (ss)
    INFO
    Hinkommen: U 3 Hoheluftbrücke, Busse 5 und 15 bis Bezirksamt Eimsbüttel.
    Information: Die Häuser liegen im Karree Oberstraße, Brahmsallee, Hallerstraße, Grindelberg (im Uhrzeigersinn). Im Haus Grindelberg 66 (hinter der ehem. Tankstelle) ist das Bezirksamt Eimsbüttel der Stadt Hamburg untergebracht. Mit einem Paternoster (selten!) geht es in den 11. Stock, wo man in der Cafeteria 66 einen (Vor-)Mittagssnack mit

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