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101 London - Geheimtipps und Top-Ziele

101 London - Geheimtipps und Top-Ziele

Titel: 101 London - Geheimtipps und Top-Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Hart , Lilly Nielitz-Hart
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Bezahlung an. Dabei wurden sie von anderen Arbeitern verachtet, denn sie drückten die Mindestlöhne weiter nach unten. Die ersten Iren siedelten in Spitalfields im East End, nahe der Docks, später verlagerte sich das Zentrum nach Kilburn, Willesden und Cricklewood. In den 1950er Jahren folgten viele Iren dem Ruf Großbritanniens nach Fremdarbeitern. Sobald eine Familie sich niedergelassen hatte, folgte auch die weitere Verwandtschaft, sodass große, zusammenhängende Gemeinschaften entstanden.
    Auch heute noch lebt in Kilburn die höchste Konzentration an irischen Staatsbürgern in London, obwohl sich inzwischen auch Einwanderer aus anderen Commonwealth-Staaten hier angesiedelt haben. Kilburn wird daher im allgemeinen Sprachgebrauch spaßeshalber auch als das 33. County Irlands, County Kilburn, bezeichnet, da man sich hier unter Gleichgesinnten wie zuhause fühlt.
    Entlang der Kilburn High Road, die heute von den gängigen Supermarktketten gesäumt wird und wenig attraktiv ist, gibt es Kioske, die irische Zeitungen verkaufen. Hier tauscht man sich über Familienbelange im Heimatland aus. Auf der High Street selbst und in den Seitenstraßen gibt es noch zahlreiche traditionelle irische Pubs. Oft spielen hier am Wochenende Folkbands, und es gibt ein Unterhaltungsprogramm, das man beim traditionellen Guinness genießen kann. Das irische Wort für so ein Programm ist »Craic«. Das kann unter anderem Karaoke, Quizveranstaltungen oder Sportübertragungenbedeuten. Aus diesem Grund ist das Viertel auch bei Nicht-Iren abends beliebt. Die meisten Pubs sind inzwischen recht weltoffen und haben ein gemischtes Publikum. Allerdings gibt es auch eingeschworene Stammkneipen, wo fremde Besucher nur ungern gesehen sind. Als guter Anhaltspunkt dafür mag folgender dienen: Wenn man als Urlauber einen relativ leeren Pub betritt und sich alle Köpfe schweigend auf den Eintretenden richten, sollte man besser ein anderes Etablissement aufsuchen.
    Pubs in Kilburn
    The Good Ship, 289 Kilburn High Road, geöffnet Mo–Do, So bis 2, Fr–Sa bis 4 Uhr, traditionelle Unterhaltung und Live-Musik
    The Cooper’s Arms, 164 Kilburn High Road, Tel.: 8624 8501, traditioneller Pub mit Dartscheibe und Biergarten.
    Brondes Age, 328 Kilburn High Road, Tel.: 76043887, www.brondesage.com . Geöffnet So 11–24.30, Mo–Do 11-1, Fr und Sa 11–2 Uhr, Live-Musik (Rock, Folk, Jazz und Indie)
    The Alliance, 40-4 Mill Lane, Tel.: 0872-1483795. Geöffnet Mo–Mi 9–23, Fr und Sa 9–1, So 9–23.30 Uhr. In diesem Pub kann man gut frühstücken, auch Lunch und Dinner werden serviert.

    Ein Stück irisches Lebensgefühl in London
    Besonders belebt wird Kilburn am St. Patrick’s Day, zu Ehren des Schutzheiligen Irlands. Dann finden Paraden statt, bei denen man sich traditionell in Grün kleidet. Ein weit verbreitetes Symbol ist das dreiblättrige Kleeblatt, das für die heilige Dreifaltigkeit steht. In den umliegenden Pubs spielen Bands und es finden Tanzdarbietungen statt.
    INFO
    Hinkommen: U-Bahn Kilburn, Jubilee Line. Kilburn Park oder Queen’s Park, Bakerloo Line.
    Information:
St. Patrick’s Day
s. Festivals und Events
Golders Green und Gartenvorstadt – auf den Spuren der jüdischen Gemeinschaft
    Wie viele Londoner Stadtteile war auch Golders Green lange eine ländliche Gegend, die erst durch den Ausbau der U-Bahn im Jahr 1907 erschlossen wurde. Heute lebt in Golders Green eine der größten orthodoxen jüdischen Gemeinden in Großbritannien. Das grüne Vorortviertel wurde ein rettender Hafen für jüdische Familien, die aus den beengten Verhältnissen des East Ends entkommen wollten.
    Wer aus der Golders Green U-Bahnstation kommt und entlang der Golders Green Road läuft, passiert viele Cafés und etliche koschere Restaurants und Delis. Freitags geht es hektisch zu, da man sich auf den Sabbat vorbereitet. Samstags bleiben Geschäfte und Restaurants geschlossen. Sonntags füllen sich die Restaurants mit Familien, die dort das sonntägliche Mittagessen zu sich nehmen.
    Das Viertel hat verschiedene Synagogen, und am Samstagnachmittag sieht man auf den Straßen neben sorgsam gekleideten Familien auch Gruppen von streng orthodoxen Juden mit dem traditionellen schwarzen Mantel, ausladendem schwarzen Hut, langem Bart und geflochtenen Schläfenlocken.
    Von der U-Bahnstation aus verläuft eine weitere Hauptstraße nach Nordosten, die Finchley Road. Wenn man bei der Hoop Lane nach Osten abbiegt, gelangt man zum Golders Green Krematorium, auch genannt

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