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1010 - Der Computermensch

Titel: 1010 - Der Computermensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aufmerksamkeit. In Terrania war man es gewohnt, daß man Angehörigen anderer Völker begegnete. Auf den ersten Blick wirkte Quiupu zudem ganz humanoid.
    Er begab sich auf dem direkten Weg zu seinem Ziel. Die Lüftungsschächte hatte er in den vergangenen zwei Tagen ausgespäht. Die Absicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Eindringlinge kannte er nur zum Teil. Er vertraute auf seine Intelligenz. Er würde es schaffen, auch wenn viel von seinem Wissen auf unerklärliche Weise verlorengegangen war.
    Der ausgewählte Einstieg befand sich zwischen zwei Reihen von meterhohen Hecken.
    Quiupu mußte sich bücken, um nicht von der nahen Straße gesehen zu werden.
    Ein kleines Gerät an seinem Gürtel fing leise an zu summen. Also war der Umbau des Triloptasters gelungen. Er sprach schon jetzt auf die Gefahr an.
    Seine Hände arbeiteten flink und geschickt. Die dünn aufgetragene Mixtur löste das Gitter in Sekundenschnelle an den Randbefestigungen auf.
    Quiupu legte den Rost neben der Öffnung in den Rasen.
    Ein anderes kleines Gerät kam aus seiner Tasche zum Vorschein. Es hatte die Größe eines Taubeneis. An einem schmalen Ende befand sich eine kleine Öse.
    Er befestigte einen hauchdünnen Faden daran und ließ das Ei vorsichtig in die dunkle Öffnung hinabgleiten. Sorgfältig zählte er die Markierungen, die ihm die erreichte Tiefe anzeigten.
    Er zählte halblaut in seiner Heimatsprache und hielt bei 153 an. Das Ende des Fadens befestigte er an dem abgelegten Gitterrost.
    Dann drückte er eine Taste an seinem Gürtel. Ein winziges, kaum sichtbares blaues Licht flammte dicht daneben zweimal auf.
    Nun begann die Zeit des Wartens.
    Er besaß keine Schätzwerte dafür, wie lange die Aktion dauern würde. Seine Hoffnung war, daß er vor Anbruch des Morgens Erfolg haben würde. Dann mußte er aus zwei Gründen von hier verschwinden.
    Erstens würde man ihn im Tageslicht leicht entdecken, und er wollte sich auf keinen Fall verdächtig machen. Das herausgelöste Gitter würde schon für genügend Unruhe sorgen.
    Zweitens würde ihn das Iliatru (Wie er sein allmorgendliches Rufen in seiner Heimatsprache nannte) in dem Moment verraten, in dem die Sonne über den Horizont kam.
    Quiupu wartete über drei Stunden. Dann erklang ein leises Summen aus seinem Gürtel. Wieder blinkte das blaue Licht.
    „Bei „allen Feinden von Vishna", murmelte er. „Ich habe eins gefangen."
    Sein Erfolg beflügelte ihn. In aller Eile rollte er den hauchdünnen Faden auf, bis das kleine Ei zum Vorschein kam. Sorgfältig überprüfte er die Oberfläche. Sie war wieder völlig glatt. Der Schließmechanismus hatte einwandfrei funktioniert.
    So verwunderlich war dies gar nicht, denn schließlich hatte Quiupu bei dem kleinen Gerät auf jegliche Positronik verzichten müssen. Er verstaute seine Utensilien in seiner Kombination.
    Zum Schluß legte er das Gitter wieder auf die Öffnung und verschweißte es notdürftig, so daß der Aufbruch nicht sogleich erkannt werden konnte.
    Er befand sich auf dem halben Weg zu seiner Wohnung, als die ersten zaghaften Sonnenstrahlen im Osten über die Berggipfel krochen. Er zögerte das Iliatru so lange wie möglich hinaus.
    Mit Erreichen des Wohnturms war es aber dann soweit.
    Sein Heulen ließ die morgendliche Luft erzittern.
     
    *
     
    Der erste Tag in den DELTACOM-Labors begann für Adelaie mit Hektik. Es herrschte große Aufregung. Niemand war zunächst bereit, ihr eine Erklärung dafür zu geben.
    Vielmehr kontrollierte man sie besonders scharf. Als sie dann in Boulmeesters Labor angekommen war, war der Chef nicht zu sprechen. Sie stand ratlos herum, als ihr die Leiterin des Positronikzentrums begegnete. Die Frau namens Verta Cholm war ihr schon am Vortag begegnet. Nun endlich erfuhr sie, woher die Unruhe kam.
    „Ein toter Polizist ist angeblich verschwunden", erklärte ihr die Frau.
    „Ein toter Polizist?" fragte Adelaie und runzelte die Stirn.
    Verta Cholm lächelte. „So nennen wir die Minidinger, die Franzlin zusammenbasteln will. Der Chef bezeichnet sie als Polizeicomputerzellen. Toter Krimskrams, den Franzlin gebaut hat. Ich habe mir die Dinger unter dem Raster angesehen. Mein Posi ist der gleichen Meinung."
    Franzlin war der leitende Wissenschaftler der Abteilung, in der die Polizeicomputerzellen entwickelt wurden. Das wußte Adelaie. Mit Posi meinte Verta Cholm aller Wahrscheinlichkeit nach ihre Positronik.
    „Aha", sagte Adelaie, weil ihr nichts Besseres einfiel.
    „Wieso eigentlich angeblich

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