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1010 - Der Computermensch

Titel: 1010 - Der Computermensch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erneut.
    „Ich hatte zunächst angenommen, daß es sich um eine Aufnahme ohne Vergrößerung handelt. Wenn du mir jetzt das Virus zeigst, und die Ähnlichkeit ist verblüffend, so muß ich wohl annehmen, daß dies auch eine Vergrößerung ist oder eine Rasteraufnahme darstellt. Wenn ich das berücksichtige, so könnte es sich hier um die technische Nachbildung eines Virus handeln. Seine Formen sind exakter, geometrischer und kantiger als die des richtigen Phagen."
    Boulmeester schaltete den Projektor ab. Der Raum erhellte sich wieder. Der Wissenschaftler nahm in einem der Sessel Platz. Er blickte Adelaie eine Weile an.
    „Also, Adelaie", begann er schließlich, „du kannst hier arbeiten. Zunächst bekommst du eine Stelle als Laborantin in meinem persönlichen Labor. Dort fehlt es am dringendsten an Personal. Deine Vorkenntnisse und deine Auffassungsgabe entsprechen meinen Vorstellungen."
    „Das freut mich", sagte sie einfach. „Mich würde interessieren, was auf dem bewußten Bild dargestellt war."
    Boulmeester blickte kurz zu dem. schweigsamen Mortimer Skand. Der zuckte nur mit den Schultern.
    „Das war eine Computerbrutzelle." Der Wissenschaftler sah Adelaie ernst an. „Hast du schon einmal etwas davon gehört?"
    Die Frau schüttelte den Kopf.
    „Erkläre ihr, was es damit auf sich hat", forderte Boulmeester Skand auf.
    „Viel wissen wir noch nicht darüber", begann der Assistent aus Boulmeesters Team.
    „Dafür ist die Sache zu neu. Im Augenblick ist aber fast das ganze Zentrallabor nur mit diesen Computerbrutzellen beschäftigt. Sie wurden auf dem Planeten Mardi-Gras entdeckt. Dort befindet sich ein Handelskontor der Kosmischen Hanse. Wie üblich, ist es mit einer komplexen Positronik ausgerüstet. In dieser tauchten erstmals die Computerbrutzellen auf. Woher sie kamen, können wir nur vermuten. Da sie uns aber prinzipiell feindlich gesinnt sind, müssen wir davon ausgehen, daß es sich hier um eine neue Waffe handelt, die gegen die Kosmische Hanse gerichtet ist. Perry Rhodan hat einige dieser winzigen Dinger von Mardi-Gras zur Erde mitgebracht. Unser LFT-Auftrag ist es, diese Maschinchen zu untersuchen und eine Gegenwaffe, die wir Polizeicomputerzellen nennen, zu entwickeln."
    „Welchen Schaden richten denn diese Dinger an?"
    „Sie befallen positronische Systeme. Dies geschieht in ähnlicher Weise, wie Viren einen Wirtskörper befallen. Die einzelnen Vorgänge sind noch nicht genau erforscht. Im Prinzip geschieht folgendes: eine Computerbrutzelle, die in eine Positronik gelangt ist, betätigt sich dort in zweifacher Weise. Erstens formt sie aus den bestehenden Bauelementen neue Computerbrutzellen. Zweitens ändert sie den Programmierungshaushalt und den Steuerbefehlssatz nach ihren eigenen Vorstellungen um. Jede Zelle scheint über eine eigene Programmierung zu verfügen. Am Ende steht eine Positronik, die keinem Menschen mehr gehorcht, die vielmehr eigenständig handelt. Dieses Handeln ist stets so, daß es sich gegen die Menschen richtet. Alles in allem, so kann man wohl sagen, handelt es sich bei diesen Zellen um eine völlig neuartige und sehr gefährliche Waffe. Es ist nicht auszumalen, was geschieht, wenn sich diese Brutzellen unkontrolliert vermehren können.
    Der Untergang Terras, der LFT oder der GAVÖK mitsamt allen Handelsstützpunkten der Kosmischen Hanse wäre die Folge."
    „Ist das nicht etwas übertrieben?" Adelaie war skeptisch. „Auf meiner Heimatwelt erzählen sich die Alten, daß die Terraner durch nichts kaputtzukriegen seien."
    „Es freut mich", sagte Boulmeester mit einem leichten Lächeln, „daß man dort eine so hohe Meinung von uns hat. Man darf aber nie vergessen, daß wir nur Menschen sind.
    Mit allen Stärken und Schwächen. Unsere Geschichte der letzten Jahrhunderte beweist, daß wir durchaus nicht immer als Sieger von der kosmischen Bühne gingen. Hast du schon einmal etwas von ES oder Seth-Apophis gehört? Sagt dir der Begriff Superintelligenz etwas?"
    Adelaie schüttelte den Kopf.
    „Ich werde es dir in kurzen Zügen erklären. Es ist nicht für die Ohren aller Menschen bestimmt, denn die detaillierten Kenntnisse über diese Vorgänge und Zusammenhänge sind dazu geeignet, mehr Unruhe und Verwirrung zu stiften, als es jedem bewußten Terraner recht sein kann. Außerdem wirst du ohnehin verpflichtet sein, über die Arbeiten hier nach außen hin das erforderliche Stillschweigen zu wahren. Daß der Mensch nicht die Krone der Schöpfung ist, wirst du wohl wissen. Es

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