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1011 - Angriff der Brutzellen

Titel: 1011 - Angriff der Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kaum sichtbaren Überwachungssonden sogar festgestellt. Er hatte sie ignoriert, weil sie ihn bei seiner Arbeit nicht behinderten.
    In der letzten Zeit waren diese Überwachungssonden immer seltener aufgetaucht.
    Man schien sich damit abgefunden zu haben, daß er nichts weiter tat, als der harmlosen Erforschung der Viren nachzugehen.
    Im DELTACOM-Institut hatte man seinen Besuch angekündigt. Das konnte aber auch auf seinen Anruf bei diesem überheblichen Perez zurückzuführen sein. Jetzt, wo er die Verantwortung zum Handeln bei sich allein sah, schienen alle Überwachungsmechanismen verschwunden zu sein.
    Vielleicht ist das ein Vorteil für mich, überlegte Quiupu. Das, was getan werden mußte, konnte er wahrscheinlich allein besser vollbringen als mit der Hilfe der Terraner. Man glaubte ihm ja sowieso nicht. Man hielt ihn für einen harmlosen Spinner.
    Quiupu steckte ein paar seiner persönlichen Geräte ein. Insbesonders überzeugte er sich davon, daß die beiden Polizeicomputerzellen, die er vor zwei Tagen aus dem Institut entwendet und modifiziert hatte, sicher verstaut waren.
    Er mußte handeln. Er mußte Boulmeester und diese Frau finden, um das Unheil zu verhindern, das auf die Terraner zukam.
    Marcel Boulmeester durfte nicht zum Mond gelangen.
     
    *
     
    Mortimer Skand schielte immer wieder auf das Chronometer. Er erwartete Boulmeester um 15.00 Uhr. So lautete die Absprache mit Adelaie. Diesmal würde er dem Chef auf den Zahn fühlen. Er war die Versteckspielerei endgültig satt. Sollte Adelaie ihn ruhig für einen rüden Burschen halten. Sollte er ruhig bei Boulmeester in Ungnade fallen. Arbeitsplätze gab es genügend.
    Um so enttäuschter war er, als er das Mißverständnis bemerkte. Marcel Boulmeester kam nicht persönlich. Er meldete sich nur wieder telefonisch. Skand war fest davon ausgegangen, daß er selbst in seiner Wohnung auftauchen würde, um die Tickets für den Mondtransfer zu holen.
    „Steht der Transmitter zum Mond bereit?" fragte Boulmeester ohne Umschweife.
    Skands Vorsätze waren in Sekundenschnelle weggewischt.
    „Ja, natürlich", stotterte er. „Aber du mußt die Tickets abholen. Oder soll ich sie vorbeibringen? Chef, wo bist du?"
    „Ich schicke Adelaie vorbei. Händige ihr die Unterlagen aus. Welche Station hast du gebucht?" Auf Skands Frage ging der Kybernetiker mit keiner Silbe ein.
    „Du machst einen gehetzten Eindruck, Marcel", sagte Mortimer.
    „Kümmere dich um deine Angelegenheiten." Skand zuckte unter den schroffen Worten förmlich zusammen. „Welche Station?"
    „AUTO-DREI im Wissenschaftszentrum Terrania-Nord wird ab 16.00 Uhr für eine Viertelstunde für dich und Adelaie nach Luna geschaltet."
    „In Ordnung. Adelaie wird in Kürze bei dir sein. Ende."
    Mortimer Skand biß wütend auf seine Lippen. Dann mußte eben Adelaie mit der Wahrheit herausrücken. Aber wußte sie denn genug?
    Er bekam nie eine Antwort auf diese Frage, denn Adelaie traf nicht ein. Als es lange nach 17.00 Uhr war und sich auch Boulmeester nicht mehr meldete, hieb er wütend mit der Faust auf den Tisch.
    Dann ließ er sich mit der LFT-Führung verbinden.
    „Ich möchte den Ersten Terraner sprechen", verlangte er. „Es ist sehr dringend."
    Aber zu diesem Zeitpunkt war es schon zu spät.
     
    *
     
    Ursprünglich hatte Quiupu vorgehabt, Mortimer Skand erneut aufzusuchen. Der Mann war sein einziger Ansatzpunkt, der zu Boulmeester und seiner Gehilfin führen konnte.
    Als er vor dem Wohnblock einen Gleiter vorfahren sah, aus dem die Frau stieg, änderte er seinen Plan. Der Gleiter, es war einer der öffentlichen LFT-Taxen, verschwand sogleich wieder. Die Frau betrat das Wohnhaus.
    Quiupu folgte ihr behänd auf seinen kurzen Stempelbeinen. Kurz bevor sie den Antigravschacht betreten konnte, hatte er sie eingeholt. Ein Gerät an seinem Gürtel gab einen kaum hörbaren Pfeifton von sich und deutete damit an daß er auf der richtigen Spur war. Diese Frau schleppte die virenähnlichen Einheiten mit sich herum.
    „Halt!" befahl er scharf und packte die Frau an der Schulter.
    Adelaie fuhr herum. Angst und Erschrecken standen auf ihrem Gesicht.
    „Was willst du?"
    „Du mußt mit mir mitkommen", sagte Quiupu. „Notfalls wende ich Gewalt an. Es wäre besser, wenn du dich freiwillig anschließt."
    Adelaie empfand tatsächlich Furcht, aber das Auftauchen des Fremden war ihr durchaus willkommen. Wenn sie durch äußere Einwirkung davon abgehalten wurde, Boulmeester die Tickets für den Mondtransfer

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