1011 - Angriff der Brutzellen
freigab.
Als dies geschah, wurde noch nichts unternommen. Man wartete ab, bis das Computerwesen in dem verlangten Test sein Subsystem zu dem Transmitter auf Luna geschickt hatte. Der Vorgang dauerte nur Sekunden, dann war das Subsystem zurück.
Perry Rhodan, der mit NATHAN gemeinsam die Aktion verfolgte, gab dann persönlich das Signal.
Verschiedene Prozesse begannen zur gleichen Zeit.
Auf dem Mond wurde die Station des Empfangstransmitters mit einem Strahlenschauer von eventuell zurückgebliebenen Computerbrutzellen des Subsystems gereinigt.
Der TSUNAMI80 fiel aus dem Zeitfeld des Mini-ATG in die Gegenwart zurück. Seine Positronik schaltete sich auf die Transmitter des Schwesterschiffs und aktivierte für zwei Sekunden alle dortigen Systeme. Nur der Haupttransmitter in unmittelbarer Nachbarschaft der Kommandozentrale blieb davon ausgenommen.
Diese Station wurde als Empfangstransmitter genommen.
Da der Fünfte Bote jetzt in ständiger Hyperfunkverbindung mit den Terranern stand, konnte man auf der Erde und auf dem Mond mitverfolgen, was nun geschah.
Auf anderen Bildschirmen war das Schiff mit dem Computerwesen selbst zu sehen.
Was sich nun abspielte, dauerte keine zwei Sekunden.
Im Empfangstransmitter des TSUNAMI81 materialisierte ein würfelförmiger Kasten mit zwölf Metern Kantenlänge.
Der Fünfte Bote fuhr herum und starrte kurz auf das Ding. Quiupu folgte seinem Blick wesentlich langsamer.
Unmittelbar darauf verschwand der TSUNAMI81 von den Bildschirmen.
Die Explosion des Schiffes, die sich auf einer Zeitebene vollzog, die fast zwei Sekunden in der Zukunft lag, zeigte zunächst keine Auswirkungen. Nur die Spezialgeräte auf dem Mond registrierten den Vorgang, der ansonsten völlig unbemerkt blieb.
Dann taumelten einzelne Trümmer in die Gegenwart zurück. Die heranbrausenden Schiffe der LFT-Flotte bildeten eine kugelförmige Schale und zerstrahlten die Reste. Ein im Schiffsverbund aufgebautes HÜ-Feld diente als zusätzliche Sicherung, die verhindern sollte, daß doch noch einzelne Computerbrutzellen des Fünften Boten entkommen konnten.
Auf der Erde und auf dem Mond atmete man auf. Dieser Teil des Planes hatte funktioniert.
„Quiupu", sagte Perry Rhodan zu NATHAN und öffnete den Mechanismus, der das Auge Laires in seinem Köcher festhielt.
Mit dem distanzlosen Schritt begab er sich an Bord der TSUNAMI80.
*
„Ist Quiupu angekommen?" war seine einzige Frage.
„Ja", schrillte eine Stimme hinter ihm.
Perry Rhodan drehte sich um. Über sein Gesicht huschte ein Lächeln der Erleichterung. Da stand das kosmische Findelkind unversehrt.
Die Manschette aus Computerbrutzellen an seinem Hals war verschwunden.
„Wie geht es dem Fünften Boten, Perry?" fragte Quiupu.
„Er dürfte endgültig ausgelöscht sein. Ohne dich, Quiupu, hätten wir das nie geschafft.
Du bist zu einem echten Freund der Terraner geworden. Ich danke dir."
Quiupu trat verlegen von einem Bein auf das andere. „Es geht mich ja eigentlich nichts an", sagte er, „aber was habt ihr gemacht?"
„Ich werde es dir sagen, Quiupu." Rhodan schüttelte herzlich seine Hand. „Aber auch du mußt berichten, was vorgefallen ist. Wir haben dem Fünften Boten das Mini-ATG des TSUNAMI80 an Bord geschickt, als er die Transmittersysteme von der Blockade befreite. In dem ATG befand sich eine schnell wirkende Arkonbombe. Sie zündete selbständig, nachdem das Mini-ATG das Schiff aus der Gegenwart gerissen hatte. Wir wollten das Risiko, daß doch noch Computerbrutzellen freiwerden, so gering wie möglich halten und außerdem den Raum des Solsystems nicht unnötig verseuchen.
Was wir bis jetzt festgestellt haben, weist auf einen vollen Erfolg hin. Der Fünfte Bote existiert nicht mehr. Es ging alles so schnell, daß wir erst Zeit brauchen, um die Vorgänge zu analysieren."
Die rostbraunen Flecken auf Quiupus Gesicht begannen unruhig zu zucken. „Und wenn doch noch Brutzellen freikommen konnten?"
„Das ist sehr unwahrscheinlich, Quiupu. Du kannst beruhigt sein. Die restlichen Zellen auf der Erde haben wir vernichtet. Wir brauchen sie nicht mehr. Die Polizeicomputerzellen stehen kurz vor der Vollendung. Wir werden sie in Zukunft einsetzen können, wenn Seth-Apophis noch einmal mit diesen winzigen Biomaschinen gegen uns vorgehen will. Natürlich besagt das nicht, daß wir nur mit dieser Waffe rechnen müssen. Seth-Apophis ist bestimmt noch für manche üble Überraschung gut.
Unser Risiko warst du, Quiupu. Als du hier auf dem
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