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1015 - Das Schiff der Ahnen

Titel: 1015 - Das Schiff der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Die dunklen „Leuchtkörper" sandten Strahlen aus, auf die die Pflanzen positiv reagierten.
    Sie versuchten einige von den Früchten und fanden sie schmackhaft. Sie bekamen ihnen auch glänzend. Darüber hinaus erwiesen sich Blätter, Stängel und Blüten als eßbar.
    Die Mehrzahl der Pflanzen war so beschaffen, daß man sie mit Stumpf und Stiel verzehren konnte.
    „Das ist unnatürlich", sagte Scoutie leise. „Solche Pflanzen mag es geben - aber nicht in derartiger Häufung. Und seht euch die Dinger doch an. Sie sind so verschieden gebaut, daß sie unmöglich alle dieselben Eigenschaften aufweisen können. Hier hat man nachgeholfen, und das ziemlich massiv."
    „Das ist nur ein Faktor", murmelte Mallagan. „Wenn es diese Pflanzen noch gibt und genug Wasser vorhanden ist, um sie zu versorgen, Energie, um ihnen die Assimilation zu ermöglichen - warum werden sie dann nicht mehr abgeerntet? Wo stecken die Wesen, die solche Plantagen angelegt haben?"
    Niemand antwortete ihm. Sie gingen langsam zwischen den Pflanzengruppen hindurch.
    Es gab schmale Wege, von vermoderten Pflanzenteilen und teilweise auch von kleineren Pflanzen bedeckt. Am Ende eines solchen Weges entdeckten sie eine winzige Hütte aus zusammengeschweißten Plastikteilen. Sie war gerade groß genug, daß die drei Betschiden darin Platz fanden.
    Da sie müde waren, ergriffen sie die Gelegenheit und legten eine Rast ein. Surfo Mallagan hatte die erste Wache. Als Scoutie ihn ablöste, regnete es.
    „Regen in einem Raumschiff!" flüsterte Mallagan schaudernd. „Was hatten die Leute hier eigentlich nicht?"
    Als sie später weitermarschierten, gerieten sie in eine angrenzende Halle, in der früher ähnliche Verhältnisse geherrscht haben mochten. Es gab auch noch ein paar Leuchtkörper, die eine trübe Dämmerung verbreiteten, aber es existierte keine einzige lebende Pflanze mehr. Der Grund dafür ließ sich leicht herausfinden: Es gab in dieser Halle kein Wasser mehr.
    Sie eilten weiter und gelangten wieder einmal in einen Trakt mit Kabinen, in denen früher Wesen gehaust hatten, die den Betschiden in vielen Punkten ähnlich gewesen sein mußten - nicht nur, was die Größe und ungefähre Form der Körper betraf.
    Diese Kabinen wiesen jedoch einen wesentlichen Unterschied zu denen auf, die sie vorher gefunden hatten: Man hatte sie bis auf die nackten Wände leergeräumt. Die Wandschränke waren aufgebrochen, die Kojen zertrümmert. Sie fanden zahlreiche Hinweise darauf, daß hier gekämpft worden war. Es gab nirgends Wasser, und die Suche nach Proviant war illusorisch.
    Sie waren auf ihre Vorräte angewiesen, und die waren bereits arg zusammengeschmolzen.
    „Notfalls gehen wir zurück", meinte Surfo Mallagan.
    Von irgendwoher drang das Geräusch einer Detonation an ihre Ohren. Eine kaum merkliche Erschütterung ging durch das Schiff.
    „Ich fürchte, wir werden nicht umkehren können", sprach Scoutie das aus, was sie alle dachten. „Die Roboter wissen, daß jemand im Schiff ist, und sie sind entschlossen, uns auszuräuchern."
     
    8.
     
    Sie wußten, daß sie dem Zentrum sehr nahe waren. Die Gänge waren noch deutlicher gekrümmt. Sie fanden Räume, in denen es technische Einrichtungen gab, die besser als in den äußeren Sektoren erhalten waren. Aber die Geräte waren tot und ohne Energie.
    Dabei funktionierte noch immer fast überall die Beleuchtung. Sie fanden sogar einen Antigravschacht, der zum nächsthöheren Deck hinaufführte, und das Feld trug sie zuverlässig nach oben.
    Von der Pflanze sahen und hörten sie nichts mehr, und das beruhigte sie. Sie nahmen sich ein wenig Zeit, um verschiedene Räume genauer zu untersuchen. Bei dieser Gelegenheit stießen sie auf eine Reihe von Behältern, die ihnen nur allzu gut bekannt waren.
    „Spoodies!" stieß Scoutie hervor. „Das Schiff hat Spoodies transportiert."
    „Ja, das stimmt", sagte Surfo Mallagan ruhig.
    Scoutie fuhr herum.
    „Begreifst du denn nicht, was das heißt?" schrie sie. „Das hier ist nicht die SOL!"
    Mallagan lachte gezwungen.
    „Es ist nicht die SOL", wiederholte er und atmete tief durch. „Du solltest dich mit mir über diesen Fund freuen. Er beweist zumindest eines: Die SOL ist nicht auf diesem Planeten gestrandet. Sie kann noch immer irgendwo im Weltraum existieren - als ein Schiff voller Leben."
    Scoutie ließ sich auf einen der Behälter sinken.
    „Ein kranisches Schiff!" sagte sie bitter. „Und ich hatte mir eingebildet, hier etwas zu finden ... Ich weiß nicht was.

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