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1015 - Das Schiff der Ahnen

Titel: 1015 - Das Schiff der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Orientierungsvermögen sie noch nicht ganz und gar im Stich gelassen hatte - verloren sie die Geduld.
    „Bevor wir in den Kern des Schiffes vordringen", sagte Surfo Mallagan während einer Rast, „müssen wir den Kern der Pflanze finden. Wir müssen sie töten."
    Brether Faddon sah ihn erschrocken an.
    „Sie ist so groß!" flüsterte er. „Und sie ist mehr als irgendeine Pflanze. Sie ist vielleicht sogar intelligent. Wenn ich es mir recht überlege, spricht alles dafür, daß sie es ist. Wir können sie nicht einfach umbringen!"
    „Wir werden es auch kaum schaffen", meinte Mallagan nüchtern. „Aber wenn sich uns eine Chance bietet, müssen wir zuschlagen. Es bleibt uns gar nichts anderes übrig. Wenn wir es nicht tun, werden wir das Zentrum niemals erreichen - und es dürfte mittlerweile wohl auch bei euch keine Zweifel mehr darüber geben, daß wir nur dort erfahren können, was es mit diesem Schiff auf sich hat."
    „Es muß die SOL sein", murmelte Scoutie. „Alles spricht dafür."
    „Vielleicht finden wir schon bald Hinweise, die uns Gewißheit geben", tröstete Faddon.
    „Aber zuerst befassen wir uns mit der Pflanze!" sagte Mallagan energisch und stand auf.
    Fast gleichzeitig ertönte ein lautes Stampfen, dann ein Knirschen und Quietschen.
    Sie sahen sich an.
    „Die Roboter", flüsterte Scoutie. „Sie haben herausgefunden, daß wir uns im Schiff aufhalten!"
    Sie packten ihre Habseligkeiten und eilten davon.
    Schon bald fand ihre Flucht ein jähes Ende, als sie sich unversehens wieder der Pflanze gegenübersahen. Das Gewächs ringelte erwartungsvoll seine äußersten Zweige zusammen und schien nur darauf zu warten, daß ihm die drei Eindringlinge von den Robotern in die Arme getrieben wurden. Was sie dann erwartete, bekamen die Betschiden diesmal sehr deutlich demonstriert: Nicht nur die Betschiden ergriffen vor den heranstampfenden Maschinen die Flucht.
    Sie hatten ab und zu schwache Spuren gefunden und daraus geschlossen, daß sie und die Pflanze nicht die einzigen Lebensformen an Bord waren. Irgendwann in der Vergangenheit mochten Tiere in das Wrack eingedrungen sein. Wie es ihnen gelungen war, in dieser für sie feindlichen Umgebung zu überleben, würde auf ewig ihr Geheimnis bleiben. Sie hatten einen hohen Preis für das Überleben bezahlt, denn der Aufenthalt im Schiff hatte sie und ihre Nachkommen verändert.
    Einige solche Kreaturen hatten sie für Augenblicke aus der Ferne gesehen. Sie waren jedoch alle schleunigst in finstere Gänge geflüchtet, und die Betschiden waren zu sehr mit der seltsamen Pflanze beschäftigt gewesen, als daß sie sich die Zeit hätten nehmen mögen, diesen scheuen Schiffsbewohnern nachzuspüren. Seit Tagen suchten sie nach einem Weg, der an dem Gewächs vorbeiführte, aber erst jetzt erkannten sie, wovon die Pflanze sich normalerweise ernährte.
    Eine kleine Schar von plumpen, schwarzen Wesen näherte sich in seltsamen Sprüngen.
    Die Betschiden wichen hastig zur Seite, drückten sich gegen die Wand und sahen zu ihrem Entsetzen, daß die Schwärzen Kreaturen direkt auf die Pflanze zuliefen. Instinktiv sprangen sie vor und versuchten die Tiere aufzuhalten. Aber die dicklichen, schwarzen Wesen entfalteten plötzlich kurze, verkümmert wirkende Schwingen und setzten unbeholfen, aber zielstrebig über die drei Betschiden hinweg. Die Pflanze nahm sie in Empfang, und sie verschwanden kreischend und krächzend im Gewirr der Zweige. Nach einigen Sekunden wurde es still. Und dann ertönte aus dem Dickicht ein leises, dumpfes Knacken.
    Die drei warfen sich entsetzte Blicke zu - dieses Geräusch kannten sie.
    „Sie bricht ihnen die Knochen", flüsterte Mallagan.
    Ihnen blieb nicht viel Zeit, ihr Entsetzen zu pflegen. Die Roboter kamen unaufhaltsam näher. Noch waren sie nicht zu sehen - aber wenn es erst einmal soweit war, hatten die Betschiden keine Chance mehr.
    Verzweifelt sahen sie sich um.
    Ausgerechnet jetzt war weit und breit kein Seiteneingang zu sehen. Nur ein paar große Löcher in den Wänden boten eventuell Deckung. Sie hatten vorher flüchtige Blicke in die dahinterliegenden Räume geworfen und nichts als Gerumpel und die Spuren der Zerstörung entdecken können. Angesichts der Tatsache, daß die schwarzen Kreaturen aus einem dieser Löcher hervorgehüpft waren, verspürten sie wenig Lust, in diesen verwahrlosten Räumen herumzuirren. Aber die Gefahr, von den Robotern niedergeschossen zu werden, war noch viel größer - entschlossen sprang Mallagan voran, und die

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