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1015 - Das Schiff der Ahnen

Titel: 1015 - Das Schiff der Ahnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Demontage verfügten sie über einen schwachen Desintegrator, einen Paralysator und eine tödliche Strahlwaffe, deren Reichweite allerdings arg begrenzt war.
    Die Reste des Roboters wollten sie zuerst einfach liegen lassen. Mallagan entschloß sich im letzten Augenblick, wenigstens Teile der Hülle zu verwenden. Mit dem Desintegrator schnitten sie sich schmale Metallstreifen zurecht, die als Schwerter dienen konnten. Der Versuch, aus den übrigen Resten zumindest für einen von ihnen eine Art Rüstung zu formen, erwies sich als nutzlos.
    Immerhin waren sie nun nicht mehr wehrlos - Surfo Mallagan schwang unternehmungslustig sein „Schwert" und sah sich nach der Pflanze um.
    Sie war näher gerückt. Vielleicht war sie neugierig, vielleicht wurde sie aber auch nur von der lohnenden Beute angezogen.
    Wie dem auch sein mochte: Er spürte einen unbändigen Zorn auf dieses Gewächs. Die Pflanze hinderte ihn daran, seinen Weg zu gehen. Das war etwas, was er nicht hinnehmen konnte. Bei aller Achtung, die er sonst vor jeder Art von Leben zu haben pflegte - dieses Gewächs erschien ihm als unnatürlich. Es hatte an Bord dieses Schiffes nichts zu suchen.
    „Nimm dich in acht", sagte er zu dem Gewirr von Zweigen und Ästen. „Du wirst uns nicht daran hindern, unseren Weg zu nehmen. Wir werden dich vernichten."
    Er hörte Scouties Stimme hinter sich.
    „Er ist übergeschnappt!" schrie sie. „Wir müssen ihn aufhalten!"
    Es interessierte ihn nicht. Er packte den Desintegrator und das „Schwert" und marschierte vorwärts.
    Es war, als würde die Zeit um ihn herum langsamer ablaufen, als es sonst der Fall war.
    Er wußte, wie schnell die Ausläufer der Pflanze sich sonst zu bewegen vermochten - jetzt krochen sie wie in einer Zeitlupenaufnahme dahin. Er schlug zu, schoß, wandte und drehte sich. Hinter ihm entstand ein Kanal, ein freier Gang. Der Boden war mit Staub und toten Pflanzenteilen bedeckt.
    „Kommt endlich!" schrie er. „Mir nach!"
    Er sah, wie die Zweige die Lücke schlossen, und er fluchte wild. Er schoß nach rückwärts - aber damit gab er der Pflanze Gelegenheit, ihn von vorne anzugreifen. Wenn er nach vorne hin den Weg frei räumte, schloß sich die seltsame Wand hinter ihm um so dichter.
    Als er die Gefahr endlich erkannte, steckte er bereits mitten in einem unentwirrbaren Dickicht. Plötzlich wurde ihm klar, wie es um seine Zukunft stand. Die Panik packte ihn, und er kämpfte verzweifelt um sein Leben.
    Er hätte es ohne die Hilfe seiner Freunde vermutlich nicht geschafft. Brether und Scoutie kamen ihm entgegen und hielten die Pflanze in Schach, bis er bei ihnen war. Dann packten sie ihn und schleppten ihn zurück.
    Verlegen strich er sich mit der Hand über die Buhrlo-Narbe auf seinem Kopf.
    „Ich habe einen großen Fehler gemacht", murmelte er.
    Brether Faddon sah ihn an und begann plötzlich zu lachen. Sein Gelächter wirkte ansteckend. Zuerst stimmte Scoutie mit ein, dann konnte auch Surfo Mallagan nicht länger an sich halten.
    „Wir werden einen anderen Weg finden", sagte er schließlich lächelnd. „Diese verdammte Pflanze kann ja schließlich nicht das ganze Schiff beherrschen."
     
    *
     
    Es gab im Innern des Schiffes keine Möglichkeit, die Zeit zu messen. Sie erreichten Gebiete, in denen Licht herrschte, aber es brannte anscheinend immer mit derselben Intensität. Sie fanden auch wieder Kabinen, in denen früher die Besatzungsmitglieder dieses erstaunlichen Schiffes gehaust haben mochten. In einigen Kabinen gab es Wasser, manchmal auch ein wenig Proviant - letzterer wurde immer seltener, so daß sie schließlich heilfroh waren, daß sie über einen gewissen Vorrat an Konzentraten verfügten.
    Sie spürten, daß sie sich dem Zentrum des Schiffes näherten. Darüber hinaus gab es konkrete Anzeichen dafür, daß sie sich nicht irrten. Die Korridore waren teilweise gekrümmt, der „Horizont" war weniger weit von ihnen entfernt.
    Und sie trafen immer massiver auf den Widerstand der rätselhaften Pflanze.
    Vielleicht hatte sie sich zum Wächter des Schiffes aufgeschwungen. Vielleicht verfolgte sie aber auch nur ihre potentiellen Opfer und saß den Betschiden deshalb so dicht auf den Fersen. Oft genug kam sie ihnen auch zuvor und versperrte ihnen den Weg.
    Sie kämpften und gewannen an Boden. Und dann wieder verloren sie eines dieser unheimlichen Gefechte und mußten sich zurückziehen.
    Als sie auf diese Weise das Zentrum mehr als eineinhalbmal umrundet hatten - vorausgesetzt, daß ihr

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