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1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft

Titel: 1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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besaß Keryan zwei natürliche Satelliten, die in geringem Abstand voneinander um einen gemeinsamen Schwerpunkt rotierten.
    Nachdem die TRISTOM den Orbit verlassen hatte, kam das Gelände des Raumhafens in Sicht. Der Hafen war eine unregelmäßig geformte Fläche von mehreren hundert Quadratkilometern. Er lag auf einem von Nordost nach Südwest verlaufenden Landstreifen. Südlich des Raumhafens befand sich die Stadt Gruda, die das eigentliche Verwaltungszentrum der Kolonialwelt darstellte. Gruda wurde im Halbkreis von Bergen umgeben. Durch das Berggelände zog sich, wiederum in südwestlicher Richtung, ein breites Tal, das nach sechzig Kilometern das Ende des Landstreifens erreichte. An diesem Ende, auf drei Seiten von Wasser umspült, lag die Hafenstadt Unadern.
    Während die TRISTOM sich auf die weite Landefläche hinabsenkte, wurden grellweiße, schimmernde Gebilde sichtbar, die in beträchtlichen Abständen über das Feld des Raumhafens verteilt waren. Surfo zählte insgesamt achtzehn - eine beachtliche Anzahl von Großraumschiffen auf einem Planeten, dessen Siedlerbevölkerung kaum mehr als eine Million zählte.
    Surfo wandte sich vom Bildschirm ab. Es war ihm ein Gedanke gekommen.
    „Brether, sieh zu, ob du Killsoffer herbeischaffen kannst", sagte er.
    Brether Faddon drehte sich um und sah ihn erstaunt an. „Was willst du von ihm?" fragte er.
    „Ihn fragen, ob er mit uns kommen will." Das war eine Lüge, aber es hätte zuviel Zeit erfordert, Brether seinen Verdacht zu erklären. „Beeil dich. Wir haben höchstens noch zwanzig Minuten Zeit."
    Brether ging hinaus. Die TRISTOM besaß ein ausgefeiltes Interkomsystem. Empfänger waren in nahezu allen Räumen untergebracht. Sprechanschlüsse gab es zu Dutzenden entlang der Decksgänge, auf der Brücke und in allen Befehlszentren. Nach zwei Minuten kehrte Brether zurück und erklärte: „Killsoffer befindet sich weder an seinem Arbeitsplatz noch in seiner Unterkunft."
    „Weiß jemand, wo er steckt?" fragte Surfo.
    Brether schüttelte den Kopf. „Nein. Ich habe mich auch nicht besonders eindringlich danach erkundigt. Ich meine, was ist schon, wenn ..."
    Scoutie fiel ihm ins Wort. „Du hast Bedenken, Surfo?"
    „Ja. Killsoffer hat uns alles gesagt, was er weiß. Warum? Weil er mit der Bruderschaft sympathisiert? Vielleicht zum Teil. In der Hauptsache aber, weil er Angst hatte. Er fühlte sich von mir bedroht. Wir haben ihn seitdem nicht mehr gesehen. Was, wenn er es sich inzwischen anders überlegt hat und uns verrät?"
    „Warum hätte er das nicht schon längst getan?" fragte Brether.
    „Er brauchte Zeit zum Nachdenken. Wenn er uns verraten will, geht er hier auf Keryan das geringste Risiko ein. Während des Fluges hätten wir eine Chance gehabt, uns zu wehren. Hier steht ihm die gesamte Ordnungsbehörde des Planeten zur Verfügung."
    Seine Hand fuhr zum Gürtel und tastete über die Kolben der Waffen. Scoutie deutete die Geste richtig.
    „Wir machen uns sofort auf den Weg?"
    „Ja."
    Brether hatte eine Frage auf der Zunge, behielt sie aber für sich, als er Surfo die Tür öffnen sah. Sie mußten ihre Habseligkeiten zurücklassen.
     
    *
     
    „Wer ist es und was will er?" fragte Kerlighan ungeduldig.
    „Ein Rekrut namens Killsoffer", meldete der Achte Kommandant.
    „Sagt, er hätte eine wichtige Aussage zu machen."
    „Soll warten", brummte Kerlighan. „Die Landung ist ein komplizierter Vorgang. Ich habe jetzt keine Zeit, mich mit Aussagen zu befassen."
    Während er sprach, wandte er den Blick nicht von den Instrumenten. Aber aus den Augenwinkeln sah er, daß der Achte Kommandant keine Anstalten machte, sich zu entfernen.
    „Nun, was ist es?" wollte er wissen.
    „Der Rekrut wirkt verstört und eingeschüchtert. Er behauptet, seine Meldung sei von höchster Wichtigkeit. Es geht um die drei Betschiden."
    Kerlighan fuhr auf.
    „Laß den Rekruten hereinkommen", sagte er zum Achten Kommandanten.
     
    3.
     
    Von der Sohle des Antigravschachts führte ein schmaler Korridor zur Heckschleuse. Es war still in diesem Teil des Schiffes. Die TRISTOM war zur Ruhe gekommen. Surfo sah auf die Uhr an seinem Handgelenk. Sie waren seit achtzehn Minuten unterwegs. Bis jetzt hatte es keinen Zwischenfall gegeben. Das gefürchtete Heulen der Alarmsirenen war ausgeblieben.
    Das innere Schleusenschott ließ sich mühelos öffnen. Die Kammer maß vier mal fünf Meter im Grundriß. Sie war für Personal und kleine Lasten gedacht. Ein rechteckiger Umriß im Boden bezeichnete

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