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1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft

Titel: 1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zusammen, daß der Doppelspoodie Surfos Denkvermögen beschleunigte.
    Surfos Stirn krauste sich. Mitten auf der Stirn trug er eine Buhrlo-Narbe, eine glasartige, kreisrunde Verdeckung der Haut, von der ein schmaler Ausläufer quer über den Schädel strich. Buhrlo-Narben waren Spuren einer evolutionären Variation, die sich an den Raumfahrern der SOL vollzogen hatte.
    „Laß dir etwas möglichst Lächerliches einfallen", sagte Surfo. „Sag, ich hätte Leibschmerzen."
    „Das durchschaut er doch sofort."
    „Soll er auch. Er soll merken, daß es ein Vorwand ist. Dann denkt er, ich wäre mit geheimen Vorbereitungen beschäftigt."
    Er hockte sich auf die provisorische Couch. Der Erste Kommandant der TRISTOM hatte sich Mühe gegeben, seine geheimnisvollen Gäste standesgemäß unterzubringen. Die rechteckige Kabine diente ihnen als gemeinschaftlicher Aufenthaltsraum. An ihn grenzten vier kleinere Gelasse, von denen die drei Betschiden sich je eines als Privatunterkunft ausgesucht hatten.
    Scoutie trat durch eine der schmalen, fast vier Meter hohen Türen. Surfo sah zu ihr auf.
    Sie wirkte nachdenklich.
    „Du hast Angst, daß Kerlighan dir auf die Schliche kommt?" fragte sie.
    Surfo nickte. „Killsoffer kam auf den Gedanken, daß ich einen Doppelspoodie mit mir herumtrage. Warum nicht auch Kerlighan? Wir wissen von Killsoffer, daß das Tragen von mehr als einem Spoodie gegen das Gesetz verstößt und daß, wer das Gesetz übertritt, automatisch als Mitglied der Bruderschaft betrachtet wird. Wozu also ein unnötiges Risiko eingehen? Wir sind nur noch ein paar Stunden von Keryan entfernt. Es darf jetzt nichts mehr schief gehen."
    Sie setzte sich neben ihn. Sie war achtzehn Chircool-Jahre alt, die Jüngste unter den dreien, zierlich gebaut und wohlproportioniert. Surfo hatte sich schon immer zu Scoutie hingezogen gefühlt, aber die langen Wochen der Enthaltsamkeit hatten in die leise züngelnden Flammen der Zuneigung geblasen und ein knisterndes Feuer des Verlangens daraus gemacht. Es gab Stunden, da sonderte sich Surfo bewußt von den Freunden ab, um die Qual der Askese leichter ertragen zu können. Er wußte, daß Brether Faddon Scoutie gegenüber ebenso empfand wie er.
    „Du bleibst einer von uns, nicht wahr?" fragte Scoutie mit sanfter Stimme.
    Sie saß dicht neben ihm. Er atmete den eigenartigen Duft ihrer Haare, der von einer kranischen Reinigungslauge herrührte, die nach feuchter Erde und Küchenkräutern roch.
    Am liebsten hätte er sie in die Arme genommen und ihr versichert, daß er immer an ihrer Seite bleiben werde, und selbst wenn sie ihm noch zwei Spoodies unter die Kopfhaut operierten. Aber drüben am Ausgang stand Brether und beobachtete ihn mit argwöhnischem Blick.
    „Auf jeden Fall", sagte er daher burschikos. „Mich werdet ihr so schnell nicht los."
     
    *
     
    Eine der charakteristischsten Größen für die Oberflächenbeschaffenheit einer Sauerstoffwelt, nämlich das Verhältnis von Festland zu Wasser, ließ sich für Keryan nur innerhalb schwankender Grenzen angeben. Landmassen von nennenswerter Größe gab es kaum, statt dessen Tausende von Inseln, Landzungen, Festlandstrichen und Bergrücken, wobei tiefer gelegenes Gelände im Wechsel der Gezeiten periodisch unter der Wasseroberfläche verschwand. Für die Verteilung der Meere galt Ähnliches: Es gab keine einzige Wasserfläche, die vom Umfang her den Namen Ozean verdient hätte.
    Unzählige Lachen, Tümpel, Kanäle, Buchten, Seen und Lagunen drängten sich durch das fadenähnliche Gewirr der Miniaturlandmassen, und selbst das Ahyr-Meer, an dessen nördlichem Ufer die Hafenstadt Unadern lag, besaß eine größte Ausdehnung von nicht mehr als vierhundert Kilometern.
    Der Durchmesser des Planeten betrug rund 25.000 Kilometer, seine Oberflächenschwerkraft maß 1,85 Gravos. Im Bereich der einzigen Siedlung, des Raumhafens mit den daran angeschlossenen Städten, hatten die Kranen ein kuppelförmiges, künstliches Schwerefeld angelegt, das die Gravitation auf einen Wert von 1,2 Gravos reduzierte. Die eigenartige Oberflächenbeschaffenheit von Keryan wurde, so hatte Killsoffer erklärt, auf das Auseinanderbrechen des Mondes zurückgeführt. Rasch wechselnde Gezeitenkräfte hatten das glutflüssige Innere des Planeten aufgewühlt und eine apokalyptische Katastrophe hervorgerufen, der der unübersichtliche Wasserund-Land-Wirrwarr seine Entstehung verdankte. Die beiden Bruchstücke des geborstenen Mondes hatten sich schließlich stabilisiert. Seitdem

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