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1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft

Titel: 1017 - Auf den Spuren der Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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würde es noch dauern, bis die Wesen ringsum erkannten, daß sie diejenigen waren, auf die die Beschreibung paßte?
    Aber die Aussagekraft einer verbalen Beschreibung ist gering. Die Kranen und Prodheimer-Fenken, Lysker und Tarts konnten mit Angaben wie „... der Gestalt eines Ai ähnlich, jedoch ohne Augenstiele, mit herkömmlichem Mund anstatt stülpbarer Kinntasche und ohne verfärbbare Hautteile der Schädelsenken ..." wenig anfangen. Erleichtert nahm Surfo wahr, daß sich noch immer kaum jemand um sie kümmerte.
    Weiter vorne führte eine Brücke über die Straße, einer der Querwege, die die Hauptverkehrsadern untereinander verbanden. Von rechts her bewegte sich ein Trupp Blauuniformierter. Sie postierten sich entlang des Brückengeländers und beobachteten den Verkehr, der unter ihnen dahinrollte.
    Der Krane auf dem Bildempfänger sagte: „Es liegen uns jetzt einige Videoaufzeichnungen vor, die die flüchtigen Betschiden zeigen. Seht euch die Bilder an, und prägt sie euch ein."
    Der Bildschirm flackerte, als der Krane verschwand. Sekunden später erschien eine Aufzeichnung, die auf Karselpun kurz vor dem Start der TRISTOM gemacht worden war.
    Sie zeigte die drei Betschiden, wie sie den Energiesteg des Schiffes empor stiegen. Die Kamera war in der Hauptschleuse montiert; die Aufnahme war automatisch, ohne Veränderung der Brennweite. Zuerst sah man drei winzige Gestalten, an denen wenig Einzelheiten zu erkennen waren. Aber je näher die Fremden der Schleuse kamen, desto deutlicher wurde das Bild.
    Das geht schief, dachte Surfo ...
    Sie waren noch zehn Meter von der Brücke entfernt. Von den sechs Polizisten hatten sich vier abgewandt und starrten zum nächsten Nachrichtengerät in die Höhe. Zwei aber lehnten nach wie vor an der Brüstung und sahen in die Tiefe.
    Surfo bemerkte, wie einer der beiden zusammenzuckte. Im selben Augenblick glitt der Rand der Brücke über ihn hinweg.
    „Sie sind unter uns!" gellte ein Schrei.
     
    *
     
    Surfo reagierte instinktiv. Er befand sich auf einem der schnellsten Bänder. Mit einem mächtigen Satz schnellte er sich über zwei angrenzende Rollsteige hinweg auf ein langsameres Band, das weiter zur Straßenmitte hin verlief. Um Scoutie und Brether konnte er sich nicht kümmern. Sie mußten selbst dafür sorgen, daß sie den Anschluß nicht verloren. Er bewegte sich rückwärts, der Laufrichtung der Bänder auf dieser Straßenseite entgegengesetzt. Er hatte die Brücke über sich. Die Polizisten würden erwarten, daß er auf der anderen Seite wieder zum Vorschein käme. Er stürzte, als er das nahe der Straßenmitte verlaufende Band erreichte, und riß eine Gruppe aufgeregt schnatternder Prodheimer-Fenken mit sich zu Boden. Er rollte sich zur Seite und geriet auf den schmalen Streifen festen Bodens, der die Mitte der Straße markierte und die in entgegengesetzten Richtungen verlaufenden Rollsteigabschnitte voneinander trennte.
    Der Sturz hatte ihn ein paar Meter gekostet, aber die Brücke war noch immer über ihm.
    Eine kräftige Hand packte ihn an der Schulter und riß ihn auf die Beine. Er sah auf und blickte in Brethers grinsendes Gesicht.
    „Nur jetzt nicht schlappmachen!" lachte er.
    Sie rannten davon, zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Scoutie an der Spitze. Die Menge hatte inzwischen begriffen, worum es ging. Wildes Geschrei erfüllte die Luft. Surfo warf einen Blick über die Schulter. Sein Trick hatte gewirkt. Die sechs Polizisten kehrten erst jetzt ans diesseitige Geländer der Brücke zurück. Wenigstens ein paar Sekunden waren gewonnen. Die Blauuniformierten gaben sich allerdings Mühe, ihren Verlust so rasch wie möglich wieder wettzumachen.
    Sie turnten über die Brüstung und sprangen in die Tiefe. „Auf die Bänder!" rief Surfo.
    Scoutie bog nach rechts ab und setzte über die Rollsteige hinweg, bis sie den schnellsten erreicht hatte. Surfo riß den Strahler aus dem Gürtel und feuerte eine Serie Schüsse in die Luft. Die Menge ringsum geriet in Panik. Wer sich in der Nähe der drei Flüchtlinge befand, der warf sich zu Boden. Die Betschiden setzten über die angstvoll verkrümmten Körper hinweg. Surfo sah sich um. Die Uniformierten kamen den Mittelstreifen entlang. Dort waren ihnen keine Hindernisse im Weg. Mit ihren langen, muskulösen Beinen machten sie Sprünge von vier und fünf Metern Länge. Sie waren schneller als selbst der rascheste Rollsteig.
    Im Rennen musterte Surfo die Straßenfront zur Rechten. Sie mußten irgendwo

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