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102 - Jagd nach dem Dämonenherz

102 - Jagd nach dem Dämonenherz

Titel: 102 - Jagd nach dem Dämonenherz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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dunklen Runzeln übersätes Gesicht, schneeweißes Haar und kräftige, spitz zulaufende Zähne. Seine blutunterlaufenen Augen leuchteten gelb, und seine Nahrung waren Menschenseelen.
    Gleich nachdem er Haspiran erreicht hatte, suchte er sich ein Versteck, denn die Gefahren auf diesem Inselkontinent waren mannigfaltiger Natur.
    Neben allen erdenklichen Monstern machten auch die Freibeuter der Hölle diese Welt unsicher - unbequeme Teufel, die Asmodis aus der Hölle verbannt und hierher abgeschoben hatte.
    Unter dicken Krüppelwurzeln verborgen, trug Yappoo einen schweren Kampf aus, denn das Höllenschwert hatte ihn nicht nur verletzt, sondern sein Blut auch vergiftet.
    Dicke graue Schweißperlen standen auf Yappoos Stirn. Er bemühte sich, das Gift mit seiner Magie zurückzudrängen. Wenn ihm das nicht gelang, würde er noch auf dem Weg zum Brunnen der Umkehr elend zugrunde gehen.
    Er verlor ständig Blut und fühlte sich matt - und er hatte noch keine Dämonenseele, ohne die er den Weg zum Zauberbrunnen umsonst zurücklegen würde.
    Seine Lage war ernst, und er befürchtete, auf der Strecke zu bleiben, aber sollte es ihm gelingen, den Brunnen der Umkehr zu erreichen und wiederzuerstarken, würde er alles daransetzen, um diesen verhaßten Silberdämon, der auf der Seite des Guten kämpfte, zu vernichten.
    ***
    Das Glas der Fenster klirrte.
    Verdammt!
    Etwas flog herein, krachte gegen die Wand und fiel auf den Boden. Es zischte und qualmte. Die Polizei setzte Tränengas ein. Schon sauste die nächste Granate in mein Haus. Sie setzten alles ein, um mich zu kriegen.
    Mich erfüllte zwar die Marbu-Kraft, aber ich war nach wie vor ein Mensch, und als solcher reagierte ich auf das hellgraue Tränengas, das sich ungemein schnell ausbreitete.
    Ich hustete und würgte. Der beißende Rauch schien mir die Augen aus dem Kopf brennen zu wollen. Immer mehr Gasgranaten schossen sie ins Haus.
    Sie wollten mich zwingen, rauszukommen, und ich konnte nicht länger im Haus bleiben.
    Okay, ich würde kommen, aber mit meiner Pumping Gun, und ich würde einen mörderischen Feuerzauber veranstalten. Sie sollten mich nicht kriegen.
    Keinesfalls lebend!
    Wenn mir der Durchbruch nicht gelingen sollte, wollte ich lieber tot sein, als mich von ihnen einsperren zu lassen.
    Sie wollten mich bestimmt in Einzelhaft nehmen, damit Marbu keinen Schaden mehr anrichten konnte. Und dann würden Mr. Silver, Lance Selby und die Mitglieder des »Weißen Kreises« kommen und alles Erdenkliche mit mir anstellen, um mich zu »retten«.
    Wahrscheinlich würden sie auch Boram mit seinem Nessel-Gift ranlassen und Pater Severin mit seinem geweihten Kreuz. Aber durch diese Rechnung wollte ich ihnen einen dicken Strich machen.
    Ich würde nicht ihr Versuchskaninchen spielen. Entweder ich kam durch, oder ich ging drauf. Eine andere Alternative gab es nicht. Hustend rannte ich durch den wabernden Tränengasnebel.
    Ich wollte aus dem Haus stürmen, doch als ich die Tür erreichte und sie aufreißen wollte, vernahm ich das Flappern eines Hubschraubers.
    Zuerst dachte ich, es würde sich um einen Polizei-Helikopter handeln, aber dann nahmen die Männer dort oben die Polizei unter Beschuß! Mein Herz überschlug sich vor Begeisterung.
    Das war Hilfe!
    Ich glaubte, Guy la Cava erkennen zu können. Der Gangsterboß, den ich entmachtet und dem ich sein Leben geschenkt hatte, holte mich raus!
    Er fiel mir nicht in den Rücken, sondern half mir, als er hörte, daß ich in der Klemme saß. Das hätte ich von ihm nicht erwartet. Er hätte die Bullen einfach ihren Job tun lassen können, dann wäre ihm seine Gang wieder in den Schoß gefallen.
    Aber unter seinesgleichen schien es so etwas wie einen Ehrenkodex zu geben. Er hatte mir sein Wort gegeben, mir zu gehorchen, und er war so verrückt, zu diesem Wort zu stehen.
    Im umgekehrten Fall wäre das nicht so gewesen. Ich hätte für La Cava keinen Finger gerührt.
    Ich disponierte sofort um, ließ die Tür geschlossen, machte kehrt und hetzte die Treppe hinauf. Unten schossen sie die Tür auf. Zu spät! schrie es in mir. Ihr kommt zu spät!
    Über eine schmale Treppe erreichte ich den Speicher. Laut hörte ich das Knattern des Hubschraubers, der jetzt über dem Haus in der Luft hing.
    Ich warf die Pumping Gun beiseite, öffnete ein Dachfenster und kletterte hinaus. Der Rotorwind nahm mir fast den Atem, wollte mich umstoßen. Ich stemmte mich gegen ihn, breitete die Arme aus und balancierte über einen schmalen Grat aus

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