1023 - Die Quarantäneflotte
Verschwindens.
Damals war der Robotregent von Arkon an Rhodan herangetreten mit der Bitte um Hilfe.
Das gigantische Positronengehirn auf Arkon III war mit einem Phänomen nicht mehr zurechtgekommen und auf die Hilfe der Terraner angewiesen gewesen. Auch damals waren Dinge und vor allem Menschen verschwunden, ganze Planeten waren entvölkert worden.
Es war kein heimtückischer Überfall gewesen, wie der Robotregent vermutet hatte - es hatte sich nur um ein hyperphysikalisches Phänomen gehandelt, das sich bei der Berührung zweier Kontinua nicht immer ausschließen ließ. In diesem Fall, Perry Rhodan erinnerte sich genau, hatten sich das Einstein-Universum und das Kontinuum der Druuf berührt, und in der Überlappungszone waren die Menschen verschwunden. Sie waren hinübergeglitten in das Druuf-Universum, wo die Zeit einige zehntausendmal langsamer ablief als im Kontinuum der Terraner und Arkoniden.
An diese Ereignisse mußte Perry Rhodan denken - und sie bekümmerten ihn nicht wenig.
Wenn in solchen Phänomenen die Zeit eine gewichtige Rolle spielte, dann wurden die Dinge meist sehr bedenklich. Wesen, gleich welcher Art und Herkunft, die mit der Zeit herumexperimentierten, waren stets besonders ernst zu nehmen. Auch davon konnte Perry Rhodan ein langes Lied singen, das mit dem Zeittransmitter der MdI begann und mit den Wächtern der Schwingungsmacht aufhörte.
„Lösen sich auch Dinge und Menschen auf Arxisto auf, die bereits vorher dort waren?"
„Leute von uns? Keiner, soweit uns das bekannt ist. Wir wissen allerdings nicht, ob ein paar Vermißtenmeldungen, die wir aufgefangen haben, auf das Konto solcher Vorgänge gehen oder andere Ursachen haben."
„Es gibt Vermißtenmeldungen?"
„Ein paar. So wird unter anderem ein Liebespärchen gesucht, er Springer, sie Arkonprinzessin - aber wie soll man so ein Pärchen hier finden?"
„Wir werden uns melden, wenn wir mehr wissen."
„Hoffentlich bald", sagte der Funker auf Arxisto. „Diese Bälle sind nämlich ganz schön gefräßig, und außerdem quietschen sie sehr laut. Wenn die das auch nachts tun ..."
„Sorgen haben manche Leute", murmelte Maresch.
„Die Weiche feuert wieder!"
Perry Rhodan sah auf den großen Bildschirm, auf dem die Weiche abgebildet war.
Wieder war zu sehen, wie durch den energetischen Nebel an den Schenkeln des Ypsilons Entladungen tobten, aber diesmal war der Vorgang noch seltsamer als beim erstenmal.
„Oha!" stieß der Ertruser hervor. „Das Ding spuckt hier und jetzt etwas aus."
Auf dem Massetaster zeichnete sich ab, daß ein Körper im Raum-Zeit-Kontinuum aufgetaucht war. Dem Taster nach zu schließen, mußte es sich um ein recht großes Gebilde handeln, wahrscheinlich um ein Raumschiff.
„Noch eines", rief Halsen. „Da kommt eine ganze Flotte an!"
„Wir ziehen uns ein Stück zurück", sagte Perry Rhodan. „Nur keine Aufregung dort drüben auslösen. Wer weiß, wer oder was dort angekommen ist."
„Wird gemacht", erklärte Maresch. Der Kommandant des zweiten TSUNAMI-Schiffes hatte alles mitgehört und leitete das Parallelmanöver der beiden Schiffe ein.
„Wie viele sind es?"
„Schätzungsweise fünfzig", sagte Halsen, der aufmerksam seine Instrumente beobachtete. „Und es werden immer mehr."
„Eine Invasion!" stieß Le Maron hervor. „Eine Flotte aus dem Nirgendwo!"
„Präzise ausgedrückt", sagte Perry Rhodan. Er setzte sich und schlug die Beine übereinander. „Wir werden abwarten, was passiert. Haben wir Funkverbindung mit Arxisto?"
„Die Leitung steht noch", bestätigte Maresch. „He, Arxisto, was gibt es an Neuigkeiten bei euch?"
„Nichts", gab eine leidgequälte Stimme durch. „Aber wenn ihr uns nicht sehr bald einen Großtransporter mit Ohrwatte herüberschickt, werden hier alle Leute wahnsinnig werden."
Maresch lachte laut und dröhnend. Die Vorstellung, daß auf einem Planeten eine riesige Schar lebender bunter Bälle herumhüpfte, Menschen ansprang und dabei laut quietschte, stand in krassem Gegensatz zur Lage in der Nähe der Weiche - dort erschien ein Raumschiff nach dem anderen, und das war überhaupt nicht lächerlich.
„Es sind jetzt fast fünfhundert Schiffe", sagte Halsen.
„Können wir ein Bild davon bekommen?"
„Dort rechts, auf dem Schirm!" sagte Halsen. Er ließ seine Finger über die Tastatur huschen.
Auf einem der Nebenbildschirme erschien eine Abbildung der Fremdflotte. Die Schiffe waren langgestreckt und korkenzieherförmig gedreht, der Querschnitt entsprach einem
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