1023 - Die Quarantäneflotte
Sechseck.
„Hm", machte Galgan Maresch. „Sieht aus ... Also, ich will ja nichts gesagt haben, aber mich erinnert dieses Schiff an eine Nudel, eine besondere Form von Nudel..."
„Auf eine solche Idee kann auch nur ein Ertruser kommen", schimpfte Lasso Hevarder.
„Ihr betrachtet wohl den ganzen Kosmos nur unter gastronomischen Gesichtspunkten."
„Manchmal ja", sagte Maresch. „Beispielsweise, wenn wir den Wert von Siganesen einschätzen - ihr reicht nicht einmal aus, um eine herausgefallene Zahnplombe zu ersetzen."
Lasso machte eine Geste, als wolle er sagen: Da habt ihr's.
„Ganz von der Hand zu weisen ist der Vergleich nicht", sagte Perry Rhodan schwach lächelnd. „Tun wir also unserem ertrusischen Freund den Gefallen und reden wir von Nudelschiffen."
„Lieber nicht", sagte Maresch und hob abwehrend beide Hände. „Das würde meinen Ruf ruinieren - nennen wir sie Wendelschiffe."
„Schon besser", sagte Hevarder. „Wie viele sind es jetzt?"
„Sechshundertachtundzwanzig", las Halsen ab. „Alle ziemlich genau gleich groß, knapp zwei Kilometer lang und ungefähr fünfzig Meter dick."
Perry Rhodan sah auf den Bildschirm.
„Stimmt die Farbwiedergabe?"
„Perfekt", lautete die Antwort. „Die Wendelschiffe sind tatsächlich pechschwarz."
Noch einmal huschte die Anzeige in die Höhe. In der Energiewolke zuckte eine besonders grelle Entladung auf, dann hörte das energetische Ungewitter auf.
„Da ist noch ein Schiff!" stieß Halsen hervor. „Das gleiche Modell, aber silbern bemalt."
Er brauchte nur kurze Zeit, um dieses Schiff in einer Großaufnahme auf den Hauptschirm zu projizieren.
„Und wesentlich kleiner", sagte er. „Dieses Schiff ist höchstens dreihundert Meter lang."
Der schweigsame Oxtorner meldete sich.
„Mich erinnert das alles an einen irdischen Bienenschwarm mit der Königin", sagte Druuht ruhig.
Perry Rhodan nickte. Druuhts Eindruck wurde noch bestätigt, als sich der Schwarm der schwarzen Wendelschiffe um das Silberschiff herum zu sammeln begann.
„Arxisto, sind bei euch irgendwelche Schiffe gelandet?"
„Nur normale Handelsschiffe", sagte der Funker auf dem Planeten, der von der Weiche heimgesucht wurde. „Aber uns reicht das, was wir haben. Diese verrückten Bälle sind fast schlimmer als der Krempel, der uns in den letzten Tagen auf den Kopf gefallen ist."
„Wo ist Arger Staball?" wollte Perry Rhodan wissen.
„Der treibt sich draußen herum und versucht, Ordnung in das Chaos zu bringen", gab der Arxisto-Funker zurück. „Ich bin eigentlich nur der Ersatzmann für einen Ersatzmann."
„Aha", sagte Rhodan. Das erklärte auch den etwas lockeren Tonfall des Funkers. Er wandte sich an Galgan Maresch.
„Wir gehen ein bißchen näher heran", bestimmte er. „Die T97 soll ein wenig zurückbleiben."
„Ungern", gab San Chien zurück.
Galgan Maresch ließ die Triebwerke der T36 beschleunigen. Er war ein vorzüglicher Pilot, er strahlte die Ruhe und Gelassenheit aus, die in einer so kritischen Lage dringend erwünscht war.
„Auf das Silberschiff zu", bestimmte Rhodan. „Aber langsam."
Die T36 nahm zögernd Fahrt auf. Sobald die Geschwindigkeit des TSUNAMI-Schiffes anmeßbar geworden war - selbst für recht grobe Taster -, regten sich auch die Wendelschiffe. Der Schwarm zog sich zusammen. Halsen ließ von der Positronik die mutmaßlichen Bewegungen zusammenfassen und auswerten.
„Sie ballen sich zwischen uns und dem Silberschiff zusammen", sagte Halsen.
„Also eine Art Raumschiffskönigin", murmelte Rhodan.
Die Sache gefiel ihm überhaupt nicht. Diese Weiche erschien ihm überaus gefährlich, und daß sich im Augenblick auf Arxisto kabarettreife Szenen zwischen Menschen und lebenden Fußbällen abspielten, verstärkte diesen Eindruck noch. Er mußte auch an den Situationstransmitter denken, den die MdI seinerzeit eingesetzt hatten, oder an den Fiktivtransmitter, mit dem ES einmal die Menschen ausgerüstet hatte.
War diese Weiche eine neue Waffe der Seth-Apophis - womöglich gerade wegen ihrer Unvollkommenheit?
„Langsam näher", bestimmte Rhodan.
Die Flotte der Wendelschiffe hatte sich zu einem dichten Klumpen zusammengeballt.
Nur ein paar, Schiffe übernahmen es, den Rücken des Silberschiffs zu decken.
Die T36 kroch förmlich auf den Pulk der Wendelschiffe zu.
Ab und zu schielte Maresch nach dem Energietaster. Die Positronik der T36 konnte in unglaublich kurzer Zeit die Schirmfelder aufbauen, die die T36 schützen sollten, und Beryll Fhance konnte
Weitere Kostenlose Bücher