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1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod

1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod

Titel: 1027 - Der Traum vom Schwarzen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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treffen.«
    »Mal sehen, ob das klappt.«
    »Bei dir schon – oder?«
    Johnny dachte an den Besuch bei Pete Carella, und plötzlich war der Zauber des Augenblicks dahin. Seine Gedanken drehten sich um den Schwarzen Tod, um Atlantis und auch um seinen Freund Simon Rogers.
    »He, warum sagst du denn nichts?«
    Verlegen hob Johnny die Schultern. »Ach, so genau weiß ich das auch nicht.«
    »Denkst du an eine andere?«
    »Nein, bestimmt nicht.«
    »Untersteh dich.«
    »Komm, wir gehen.«
    »Moment.« Kathy zog Johnny zurück und damit auch an sich heran. Dann drückte sie ihm einen Kuß auf den Mund. »So, das war der Abschied. Es ist nicht mehr weit. Bis morgen…«
    Bevor Johnny nachfassen oder nachfragen konnte, war Kathy schon aus seiner Reichweite verschwunden. Das Zelt ihrer Eltern stand von dem der Jungen weit entfernt.
    Ruhig war es auf dem Platz. Dunkel nicht, denn in vielen Zelten brannte Licht. Es schimmerte durch das Material der Wände und breitete sich auch auf dem Boden aus, so daß an den verschiedenen Stellen helle Teppiche das Gras bedeckten.
    Johnny schlenderte seinem Zelt entgegen. Es gehörte zu den kleineren, war auf keinen Fall komfortabel, aber darauf legten die Jungen auch keinen Wert. Ihnen kam es darauf an, so etwas wie ein Abenteuer zu erleben. Komfort hatten sie zu Hause.
    Je näher Johnny dem Zelt kam, umso mehr drehten sich seine Gedanken um Simon und Pete Carella. Er wußte nicht, wie er diesen Mann einschätzen sollte. Vor allen Dingen kam er nicht damit zurecht, daß der in der Lage war, seine Traumgestalten in die Wirklichkeit zu stellen, so daß sie aus Fleisch und Blut bestanden. Um das zu begreifen, fehlte ihm einfach der Draht.
    Auf der anderen Seite war Johnny bekannt, daß es verschiedene Welten und Dimensionen gab. Er brauchte nur an Avalon zu denken. Auf dieser Insel hielt sich Nadine Berger auf, die einmal ein Wolf gewesen war, bei den Conollys gewohnt und vor allen Dingen Johnny beschützt hatte. Es gab Zeiten, da sehnte er sich nach Nadine zurück. Egal, ob als Wolf oder als Mensch.
    Das Zelt der beiden Jungen stand nicht nur am Rand des Platzes, sondern auch ziemlich einsam. Zum Bach hin deckte es eine dichte Buschgruppe ab. In der Nacht klang das Plätschern und Fließen des Wassers besonders laut, aber es störte nicht. Auf Johnny wirkte es sogar beruhigend.
    Im Zelt brannte kein Licht. Entweder war Simon nicht da oder er schlief. Eine kleine Taschenlampe trug Johnny immer bei sich. Er holte sie hervor und schaltete sie ein.
    Der Strahl fiel auf den Eingang. Beide Hälften waren geschlossen.
    Johnny bückte sich und drückte sie behutsam auseinander. Regelmäßige Atemzüge wehten ihm entgegen. Simon lag im Schlafsack und bekam nichts mit.
    Johnny wollte ihn auch nicht wecken und ging dementsprechend leise vor. Er zog nur die Turnschuhe aus, Hemd und Hose ließ er an.
    Jetzt noch in den Jogging-Anzug zu steigen, dazu hatte er keine Lust.
    Wie ein starrer Geisterarm huschte das Licht durch das Zeltinnere und wanderte auch als heller Kreis an den Innenwänden entlang.
    Die Rucksäcke standen in einer Ecke. Das Kochgeschirr gab einen matten Schimmer ab, wenn es vom Licht erfaßt wurde.
    Johnny legte sich hin. Er kroch nicht ganz in den Schlafsack hinein, das war ihm einfach zu warm. Er ließ ihn offen, verschränkte die Arme hinter dem Kopf und schaute gegen die düstere Zeltdecke, die sich als Schatten abmalte.
    Kathy ging ihm nicht aus dem Kopf. Sie hatte ihn aufgewühlt, und Johnny freute sich, daß es an diesem Abend schon so weit gekommen war. Seinen Eltern würde er davon zunächst nichts erzählen.
    Das hatte Zeit. Er lebte jetzt mit der Erinnerung. Noch immer glaubte er, Kathys Lippen zu spüren. Ihr Kuß hatte leicht nach Pfefferminz geschmeckt. Zumindest der erste. Danach war es dann…
    Simon Roger stöhnte neben ihm…
    Plötzlich war Johnny wieder voll da. Kathy und die Erinnerung an die letzten Stunden mit ihr waren verschwunden, denn dieses Stöhnen war nicht normal gewesen.
    Johnny richtete sich auf. Die Taschenlampe lag neben ihm. Er schaltete sie nicht ein, sondern drehte den Kopf nach links, um Simon anzuschauen.
    Er lag auch auf dem Rücken.
    Aber er schlief nicht mehr so ruhig. Träume plagten ihn. Sie wurden zu einer regelrechten Pein. Dies zeugte von einer tiefen Unruhe, die in Simon steckte.
    Johnny war nicht mehr müde, sondern hellwach. Ihm gefiel das Verhalten seines Freundes nicht. Es mußte mit dem zusammenhängen, was er tagsüber erlebt hatte.

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