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1028 - Der einsame Gefangene

Titel: 1028 - Der einsame Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tun, sei also nicht ungeduldig."
    „War auch nicht so gemeint", knurrte der Unzufriedene. „Aber die ganze Geschichte zehrt an meinen Nerven. Ich möchte jetzt ausruhen."
    „Dazu ist später noch Zeit. Wenn 1-Lindepj dich im Schlaf erwischt, bist du erledigt. Der fackelt nicht lange."
    „Du nimmst alles viel zu wichtig!"
    Sie unterhielten sich, als wären sie bereits in Sicherheit, und das war ihr Fehler.
    Einer der Kranen und einer der Tarts des Sonderkommandos, die Gruppe II hatten schon vier Korridore ergebnislos abgesucht, als sie Stimmen hörten. Regungslos verharrten sie, um die Richtung festzustellen. Nachdem sie diese herausgefunden hatten, bewegten sie sich mit äußerster Vorsicht weiter. Der Gang machte eine Biegung.
    „Warte", sagte der Krane. Langsam ging er vor bis zu der Ecke und schob die stumpfe Schnauze vor, bis er den Korridor einsehen konnte. Dann kam er zurück und flüsterte: „Zwei Piraten vor einer Kabine, das ist es, was wir suchen. Sie sind etwa zwanzig Meter entfernt. Erwischen wir sie, ehe sie handeln können?"
    Der Tart klopfte gegen den Kolben seiner Waffe.
    „Natürlich erwischen wir sie. Ich habe mein Ziel noch nie verfehlt."
    „Kein Pardon, hat Tarnis befohlen."
    „In diesem Fall stimme ich ihm zu."
    „Also gut. Gleichzeitig!"
    Die beiden Piraten wurden von dem plötzlichen Überfall total überrascht. Noch ehe sie zur Waffe greifen konnten, waren sie tot.
    Der Krane und der Tart beeilten sich, zu der Kabine zu gelangen. Sie konnten nur hoffen, daß nicht gerade jetzt 1-Lindepj auf den Gedanken kam, seine Posten kontrollieren zu lassen. Aber wahrscheinlich hatte Slotem recht, und es gab genug in der Zentrale zu tun. Die Geschwindigkeit zum Umschalten auf die Zeitbahn war bald erreicht.
    Es dauerte einige Sekunden, bis sie die Kabinentür geöffnet hatten. Herzog Gu und Jaagan sahen ihnen erschrocken entgegen, aber der Schreck wich aus ihren Gesichtern, als sie einen Kranen und einen Tart erblickten. In wenigen Worten wurden sie aufgeklärt, dann drängte der Krane von Gruppe II: „Kommt, wir müssen hier verschwinden, ehe der Zwischenfall bemerkt wird. Der Haupteinsatz kann nun beginnen."
    Noch ein wenig geschockt von dem unerwarteten Umschwung folgten Herzog Gu und Jaagan ihren Befreiern. Erst als sie in dem hohlen Reaktor waren und Slotem sie empfing, löste sich ihre Spannung. Slotem sagte: „Ihr bleibt hier zurück, Herzog und Jaagan. Wir warten nur noch, bis Gruppe Iund Gruppe III zurückkehrt, und dann schlagen wir los. Jetzt sind die Entführer ohne ihre Geiseln und damit bar jeden Druckmittels. Wir werden alle töten, bis auf diesen Ford. Er war bereit, uns zu helfen."
    „Und wenn sie ihn als Geisel nehmen?" fragte Herzog Gu.
    Slotem sagte hart: „Auf ihn können wir keine Rücksicht mehr nehmen, wenn es um die Entscheidung geht.
    Das mag ungerecht klingen, aber wir haben keine andere Wahl. Nicht noch einmal lassen wir uns erpressen."
    „Das gefällt mir nicht", sagte Jaagan.
    Slotem blieb bei seiner Meinung: „Wir selbst werden ihn verschonen, das ist klar. Aber wenn die Piraten ihn als Geisel nehmen ..."
    „Ich verstehe", sagte Jaagan ohne weiteren Kommentar.
    Herzog Gu schwieg. Er wußte, daß Slotem recht hatte, und er konnte nur hoffen, daß Ford sich rechtzeitig aus der Affäre ziehen konnte.
    Die beiden Gruppen kehrten zurück. Slotem befahl den Einsatz.
    Herzog Gu und Jaagan blieben in dem Hohlreaktor zurück, konnten aber auf dem Bildschirm verfolgen, was in der Kommandozentrale des Schiffes geschah ...
     
    *
     
    „Noch zwei Minuten, dann gehen wir auf Zeitbahn", stellte 1-Lindepj fest, als er auf die Meßinstrumente geblickt hatte. „Noch zwei Minuten, und wir sind in Sicherheit."
    Ford war sich da nicht so sicher, aber er hütete sich, etwas zu sagen. Bei den Kontrollen des Hyperantriebs hatte er winzige Unregelmäßigkeiten entdeckt, die den Piraten wohl entgangen waren. Was das zu bedeuten hatte, wagte er nicht zu denken. Sollte Tarnis mit den „Unsichtbaren" allein nicht voll zufrieden gewesen sein und hatte den Hyperantrieb manipulieren lassen? Wenn ja, dann wurde es Zeit...
    Er kam nicht mehr dazu, seinen Gedanken zu Ende zu denken.
    Die Tür zur Zentrale glitt beiseite. Einer der Piraten stürzte in den Raum. Sein linker Arm hing kraftlos nach unten.
    „Kranen!" rief er gellend aus. „Und Tarts! Hier an Bord!"
    1-Lindepj glich für Sekunden einer Statue, ehe wieder Leben in ihn kam. Seine linke Hand wischte über die Einschaltkontrollen

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