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1028 - Der einsame Gefangene

Titel: 1028 - Der einsame Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht, daß wir hier fortkommen?"
    „Ich habe noch nie in meinem Leben etwas überstürzt, also auch nicht diesmal."
    Der Ring um die drei Geiseln war nun dichter geworden. Von der Festung aus würden sie kaum noch auszumachen sein. Für die Narkosegeschütze war die Entfernung jetzt so groß, daß der Zeitraum zwischen Beschuß und Wirkung fast fünf Sekunden betrug.
    Das Warten zehrte an Fords Nerven. Obwohl er wußte, daß Tarnis' Hände gebunden waren, fragte er sich immer wieder, warum nichts unternommen wurde. Der Fehler am Plan war, daß man alles auf eine einzige Karte, auf ihn, gesetzt hatte. Nun war diese Karte ausgefallen.
    „Wie lange dauert das denn noch?" fragte einer der Piraten ungeduldig.
    1-Lindepj warf ihm einen vernichtenden Blick zu.
    „Dummkopf! Glaubst du, man kann ein solches Schiff in ein paar Minuten überprüfen?
    Überall können Fallen eingebaut sein, und ich will sichergehen, daß wir ungeschoren hier wegkommen. Halte also den Mund!"
    Herzog Gu, stellte Ford bei sich fest, hielt sich tapfer. Natürlich fiel es ihm schwer, seine gewohnte Autorität zu unterdrücken und wie ein harmloser und unbedeutender Untertan des Herzogtums zu wirken, aber es gelang ihm vorzüglich. Auch Jaagan blieb scheinbar gelassen und ruhig. Er wußte ja ebenso wenig wie der Herzog, was zu ihrer Befreiung geplant worden war. Das einzige, was ihnen Mut eingeflößt hatte, war ein kurzer Blick Fords gewesen, als dieser in den Büroraum zurückkehrte.
    Einer der Piraten erschien in der offenen Luke.
    „Wir haben nichts Verdächtiges finden können, 1-Lindepj. Scheint alles in Ordnung zu sein. Natürlich läßt sich der Hyperantrieb für die Zeitbahn jetzt im Stand nur theoretisch überprüfen, aber wir haben keine Anzeichen für eine Manipulation finden können. Es befindet sich auch niemand außer uns an Bord."
    Innerlich atmete Ford auf. Die „Unsichtbaren" waren also, wie erwartet, nicht entdeckt worden. Anlaß zur Hoffnung...
    „Gut!" rief 1-Lindepj dem Piraten zu. „Wir kommen jetzt an Bord."
    Herzog Gu und Jaagan mußten als erste auf die Leiter, gefolgt von Ford.
    Unmittelbar hinter ihnen kamen 1-Lindepj und jene Piraten, die über eine Waffe verfügten. Der Rest folgte.
    Dann schloß sich die Luke.
     
    *
     
    Der Anführer des Sonderkommandos, der Krane Slotem, war mehr auf Vermutungen als auf Tatsachen angewiesen. Als das Schiff präpariert wurde, hatten Techniker zwar an den wichtigsten Orten winzige Mikrokameras angebracht, deren Erfassungsbereich jedoch minimal war und deren Einstellung nicht korrigiert werden konnte.
    Ragent, sein Stellvertreter, fungierte gleichzeitig als Sprecher der Tarts, die dem Kommando angehörten.
    Als sie in ihrem Versteck feststellten, daß fünf Piraten das Schiff durchsuchten, war ihnen klar, daß Tarnis' Plan mißlungen war. Nun hing alles von ihnen ab.
    Gespannt verfolgten sie auf einem kleinen Bildschirm, wie die Piraten durch das Schiff streiften, ohne die winzigen Kameras zu bemerken. Auch an ihrem Versteck gingen sie achtlos vorüber.
    „Sollen wir sie starten lassen, oder machen wir uns gleich an die Arbeit?" fragte Ragent.
    „Immer mit der Ruhe", mahnte der besonnene Slotem, ein besonders massig gebauter Vertreter seines Volkes. „Sie sollen sich zuerst einmal sicher fühlen, um so leichter können wir sie überraschen. Jetzt sind sie noch mißtrauisch und übervorsichtig.
    Außerdem hoffe ich, daß sie ihre Geiseln irgendwo einsperren. Damit sind sie außerhalb der direkten Gefahr."
    „Eine gute Überlegung", meinte Ragent voller Neid, weil er nicht selbst darauf gekommen war. „Sobald der Herzog und Jaagan in einer Zelle sitzen, schlagen wir los."
    „Vielleicht", sagte Slotem. „Aber wir wollen auch den Faktor Ford nicht ganz vergessen.
    Ihr habt gesehen, daß auch er nun ein Gefangener zu sein scheint. Wahrscheinlich ist das der Grund dafür, daß Tarnis nicht eingriff." Er deutete auf den kleinen Bildschirm. „Nun kommen sie an Bord. Ihr seht, Ford ist unbewaffnet."
    „Was hat das zu bedeuten, Slotem?" fragte der Tart. „Schließlich ist er ebenfalls ein Ausbrecher und hat sich den Piraten angeschlossen. Er war auch an der Entführung beteiligt."
    „Aber nur scheinbar, wie wir wissen. Die Verbrecher haben ihn durchschaut oder nur Verdacht geschöpft. Jedenfalls können wir nicht hundertprozentig mit ihm rechnen."
    „Wir schaffen es auch so." Ragent blieb zuversichtlich. „Ob sie gleich starten?"
    „Werden wir ja sehen", meinte Slotem und

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