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1028 - Der einsame Gefangene

Titel: 1028 - Der einsame Gefangene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Schiffsinterkoms, und er befahl den beiden Wärtern, die Geiseln zu töten, seine Rechte jedoch kam mit dem Strahler hoch...
    In diesem Augenblick handelte auch Ford. Er rutschte aus seinem Sitz und durchquerte den Zwischenraum mit einem gewaltigen Hechtsprung, prallte gegen 1-Lindepj und entriß ihm die Waffe, ehe sie abgefeuert werden konnte. Gleichzeitig fast stürmten die jetzt nicht mehr „Unsichtbaren" die Kommandozentrale.
    Ford zögerte nicht, 1-Lindepj niederzuschlagen, als dieser sich auf ihn stürzte. Um die anderen Piraten brauchte er sich nicht mehr zu kümmern, die hatten genug damit zu tun, sich vor dem Sonderkommando in Sicherheit zu bringen und eine Art Verteidigung zu organisieren.
    Mit einem Satz war Ford bei den Hauptkontrollen. Er schaltete die Beschleunigung ab, und als er gerade dabei war, den Kurs des Schiffes so zu ändern, daß es nach Couhrs zurückkehrte, traf ihn der tödliche Strahlschuß in den Rücken.
    Später, als alles vorüber war, hätte niemand mehr zu sagen vermocht, wessen Waffe den geheimnisvollen Mann getötet hatte. War es die Waffe eines Piraten gewesen oder die eines Kranen oder Tart?
    Ford war auf dem Weg in die Freiheit gewesen, als ihn sein Schicksal ereilte. Und er war so schnell gestorben, daß um seine Lippen noch immer das Lächeln lag, das seine Zuversicht verriet.
    Das Sonderkommando hatte keine Verluste erlitten, alle überlebenden Entführer waren gefangengenommen worden. Herzog Gu und Jaagan verbargen ihr Entsetzen, als sie die Zentrale betraten und die Leiche Fords erblickten.
    Jaagan ging zu dem toten Ford.
    „Wir hätten ihn ein paar Tage früher begnadigen müssen, dann lebte er noch."
    Herzog Gu gewann allmählich seine gewohnte Autorität zurück.
    „Zurück zur Festung!" befahl er und nahm zugleich Kontakt mit der KRANOS Iauf.
    „Kommandant Klidser! Landung am alten Platz." Dann erst wandte er sich Slotem und dem Sonderkommando zu. „Danke", sagte er nur, aber mit diesem einen Wort drückte er alles aus, was ihn bewegte.
     
    *
     
    Nachdem Herzog Gu alle Verantwortlichen der Befreiungsaktion belobigt hatte, ließ er es sich nicht nehmen, den so jäh unterbrochenen Rundgang durch die Festung fortzusetzen und mit einigen Gefangenen zu sprechen. Es war reiner Zufall, daß er dabei auch an den Lysker Termytelen geriet, der wie alle anderen Insassen der „Schatztruhe" gerüchteweise von den Vorkommnissen gehört hatte.
    „Ich war drei Jahre lang fast täglich mit Ford zusammen", sagte er, als Herzog Gu seine Fragen beantwortet hatte, „aber ich habe nie erfahren, wer er in Wirklichkeit war. Er floh, ohne mir seine Absicht zu verraten. Und nun ist er tot."
    „Er starb als bereits Begnadigter", teilte der Herzog ihm mit und ging weiter bis zur nächsten Zelle.
    Erst am späten Abend kehrte er endgültig an Bord der KRANOS zurück, wo er von Kommandant Klidser und dessen Stellvertreter Urgortan feierlich begrüßt wurde.
    „Wir starten noch in dieser Nacht", teilte er ihnen dann mit.
    Klidser schien etwas sagen zu wollen, zögerte aber dann. Der Herzog kannte seinen Kommandanten gut genug, um zu ahnen, daß er etwas Unangenehmes zu hören bekam, trotzdem fragte er: „Nun, was ist, Kommandant? Raus mit der Sprache!"
    „Herzog, meine Pflicht gebietet es mir leider, dich davon zu unterrichten, daß die beiden Betschiden einen Fluchtversuch unternahmen, sich aber dann später wieder freiwillig stellten. Ich habe von einer Bestrafung abgesehen. Außerdem muß bemerkt werden, daß sie ebenfalls an deiner Befreiung mitgewirkt haben."
    „Letzteres weiß ich bereits, Kommandant, und das andere wollen wir vergessen. Wo sind die beiden überhaupt?"
    „In ihrer Kabine. Sie äußerten den Wunsch, mit dir zu sprechen, bevor wir starten."
    „Gewährt! Schicke sie zu mir."
    Herzog Gu begab sich in seine Kabine, um sich zuerst einmal umzukleiden. Das schäbige Zivil, das er trug, hatte vielleicht mitgeholfen, sein Leben zu retten, aber nun konnte er es nicht mehr sehen. Er legte eine farbenprächtige Uniform an und war gerade fertig damit, als Scoutie und Faddon sich anmeldeten. Er bot ihnen Platz an und fragte fast ungewohnt höflich: „Ihr wolltet mich sprechen?"
    „Wir möchten noch einmal den Wunsch äußern, Herzog Gu, auf Couhrs bleiben zu können, um unseren Freund Mallagan zu suchen."
    Gu seufzte, und es klang wahrhaftig erbarmungswürdig.
    „Immer wieder dasselbe! Ich habe euch schon mehrmals gesagt, und ich wiederhole es noch einmal, daß es ganz

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