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1028 - Entführt nach Atlantis

1028 - Entführt nach Atlantis

Titel: 1028 - Entführt nach Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Johnny hörte, wie er seine Hände darüber hinweg bewegte. Das leise Schleifen hinterließ bei ihm einen kratzigen Schauer.
    Mehr passierte nicht – noch nicht…
    Bis sich der erste Umriß zeigte. Ein schwacher Kreis. Rot und gelb schimmernd. Der Beginn der Sonne, die sich noch als Corona zeigte und im Innern nicht mit Licht gefüllt war.
    Johnny hörte Carella sprechen. Er murmelte Worte vor sich hin, die der Junge nie zuvor in seinem Leben gehört hatte. Sie mußten einer fremden Sprache entstammen, und er hörte sich so an, als hätte ein Schlafwandler gesprochen.
    Schlaf war ein Begriff, der Johnny in diesem Zusammenhang überhaupt nicht gefiel. Wenn er daran dachte, zog sich bei ihm etwas zusammen. Selbst der Speichel, den er schluckte, schmeckte anders als sonst. Bitter und aschig zugleich.
    Pete Carella redete weiter. Sehr monoton. Er hob seine Stimme nie an, er senkte sie auch nicht ab. Im Klang blieb sie gleich, um der eines im Schlaf redenden Menschen nahezukommen.
    Der Junge ärgerte sich darüber, daß ihn diese murmelnde Stimme ebenfalls einlullte. Sie sorgte dafür, daß er nicht mehr klar denken konnte. Nur auf sie konnte er sich konzentrieren, alles andere war, so weit weg, einfach entfernt worden, und in der Dunkelheit klang die Stimme sowieso noch lauter. Ihm kam diesmal nicht der Gedanke, den Mann anzugreifen. Er war einfach wie hypnotisiert, und sah eigentlich nur den Umriß der Sonne, die zugleich den Weg nach Atlantis offenhielt.
    Sie veränderte sich.
    Nicht nur der Umriß blieb bestehen, allmählich trat ihre Fülle hervor. Ein dichtes Rot. Wie in einem Ofen glühend. Eine Sonne, die nicht für das Wachsen der Natur sorgte, sondern ihre Strahlen dem Bösen angedeihen ließ, damit es wachsen und sich vermehren konnte. Ein Gruß aus dem alten Atlantis. Gefährlich, unheimlich, aber nicht warm oder heiß.
    Dichter und dichter wurde sie. Und der Schatten des Pete Carella zeichnete seine Hände mit leichten, kreisenden Gesten, als wollte er etwas hervorholen, das sich in der Tiefe der anderen Welt noch verborgen hielt.
    Ein großes, kreisrundes Auge glotzte auf Johnny Conolly nieder.
    Gefüllt mit dem Rot der Hölle, das alles überdeckte und das Zimmer bis zu dem Jungen hin ausleuchtete.
    Es blieb nicht allein bei der Sonne. Carella hatte durch seine Kraft das Tor entstehen lassen, doch er wollte etwas anderes damit beweisen. Wenn das Tor schon einmal vorhanden war, dann sollte der Zuschauer auch sehen, was sich dahinter verbarg.
    Johnny bekam noch größere Augen, als das Bild im Zentrum des Sonnenkreises entstand.
    Zuerst waren es nur Schatten, die sich in der Umgebung verteilten.
    Sie standen dicht zusammengepreßt, waren von unterschiedlicher Höhe und erinnerten Johnny an Kopfsteinpflaster, über das er so oft mit dem Fahrrad gerollt war.
    Er konnte von seiner Stelle an der Wand schräg auf dieses »Pflaster« schauen und stellte fest, daß er sich geirrt hatte. Diese runden Köpfe gehörten zu keinem Pflaster der Welt. Zudem bestanden sie auch aus einem anderen Material – aus Knochen!
    Bleich-dunkles Gebein, denn Johnny schaute auf die Köpfe der zahlreichen Skelette. Er dachte daran, was ihm Carella erzählt hatte.
    Die Skelette waren die Helfer des Schwarzen Todes. Sie boten ein schauriges Bild, wie sie da dicht an dicht standen. Die Köpfe gereckt, die Gesichter in die Höhe gedrückt, die blanken Schädel, auf denen kein einziges Haar mehr wuchs. Manche dieser schräg in die Höhe zeigenden Gesichter sahen aus, als wären sie noch von einer dünnen Haut umspannt worden, die so straff saß, daß sie jeden Augenblick reißen konnte.
    Der schaurige Anblick wühlte Johnny Conolly auf. Der Junge glaubte, in all den makabren Gesichtern den Ausdruck eines starken Leidens zu sehen, als stünden die Skelette unter schrecklichem Druck.
    Warum starrten sie in die Höhe, obwohl es nichts brachte, denn Johnny sah in den Augen keine Augen. Nur leere und dunkle Eingänge, die in die Tiefe führten.
    Wollten sie weg?
    Er wußte es nicht. Es war niemand da, der ihm Auskunft hätte geben können. Pete Carella hielt sich ebenfalls zurück. Seine Gestalt warf einen Schatten, der als dunkler Umriß von der Seite her in den Sonnenball hineinstach.
    Aber es blieb nicht bei diesem Bild!
    Jemand erschien. Eine schwache Bewegung. Für Johnny war nicht zu erkennen, aus welcher Tiefe sie sich in die Höhe schob, denn abgegrenzte Richtungen existierten in diesem Sonnenball nicht.
    Aber es war da und nahm von

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