Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1028 - Entführt nach Atlantis

1028 - Entführt nach Atlantis

Titel: 1028 - Entführt nach Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sekunde zu Sekunde an Deutlichkeit zu.
    Johnny hielt den Atem an. Die Gestalt kannte er, die aus der Tiefe emporstieg.
    Es war der Schwarze Tod!
    Für einen Moment krampfte sich in ihm etwas zusammen. Ein Hitzeschock raste bis in seinen Kopf hinein, das Herz schlug wilder als sonst, und er spürte auch, wie ihm kalt wurde.
    Auch die Skelette reagierten.
    In sie geriet Bewegung. Sie schoben sich zur Seite, weil sie für ihren Anführer Platz schaffen wollten. Johnny hätte das Schaben der Gebeine hören müssen, weil sie eben so dicht beisammen standen, aber es drang kein Laut aus dieser anderen Welt hervor. Weiterhin umgab ihn die Stille wie ein Belastung.
    Der Schwarze Tod hatte Platz genug bekommen. Seine dunklen Knochen sahen aus, als hätte er sich ein ebenfalls dunkles Trikot übergestreift. Das skelettierte Gesicht war verzogen. Der breite Mund präsentierte ein bösartiges Grinsen, als wollte er somit in die normale Welt hineingrüßen.
    Dann bückte er sich.
    Knochenarme wurden gestreckt. Die Klauen hoben etwas hoch, das bisher auf dem Boden gelegen hatte. Johnny konnte noch nicht erkennen, was dieser fleischlose Dämon da umfaßt hielt. Aber er brachte seine Arme wieder hoch und dabei hielten seine Hände den Gegenstand fest, den sie angehoben hatten.
    Er faltete sich auseinander und wirkte dabei wie ein dunkler Sack oder eine Röhre.
    Leer war sie nicht.
    Wie aus dem Nichts erschien in ihrem Innern die rote Glut. Jetzt wußte Johnny, warum diese Gestalt auch als Herrscher der Glut bezeichnet wurde. Sie trug sie mit sich, sie befehligte sie und gestattete Johnny auch einen Blick hinein.
    Ja, dieser magische Sack sah tatsächlich so aus, als wäre er mit glühenden Kohlen gefüllt. Sie brannten nicht ruhig. Sie gaben Blitze ab, die beinahe mit denen irgendwelcher Wunderkerzen zu vergleichen waren. Was der Dämon dort festhielt, war etwas Besonderes und würde wahrscheinlich zu seiner Stärkung dienen.
    Aber warum hatte er es hervorgeholt?
    Johnny fand darauf keine Antwort. Noch tat der Schwarze Tod nichts, er wartete ab und schaute schräg in die Höhe, dabei seinen Glutsack festhaltend.
    Johnny schrak zusammen, als Carella ihn ansprach. »Na, wunderst du dich?«
    Der Junge schwieg.
    Das gefiel Carella nicht. Ein unwirsch klingender Laut drang aus seinem Mund. »Ja, du wirst dich gleich wundern, denn du wirst die Taufe der Neuen erleben.«
    Das begriff Johnny nicht. »Die Taufe der Neuen?«
    »Genau.«
    »Aber wieso wird hier…«
    »Stell keine Fragen mehr. Warte es einfach ab. Die Überraschungen hören nicht auf…«
    Johnny blieb ruhig, obgleich es ihm schwerfiel. Er spürte noch immer der Schweiß auf seinem Körper. Seine Augen brannten. Lange würde er nicht mehr in diese Sonne und auch nicht auf die Glut starren können. Aber er war sicher, daß etwas passierte und Carella nicht nur leere Drohungen ausgesprochen hatte. Es würde etwas nachkommen. Die Glut und die Skelette gab es nicht grundlos. Dahinter steckte mehr.
    Etwas schob sich von der Seite her in den Glutball der Sonne hinein. Aber von innen. Genau zu erkennen war es nicht, nur unterschiedlich lange Schatten.
    Menschen!
    Johnny schrie innerlich auf. Sein Körper verkrampfte sich dabei, als er sah, wer sich dem Herrscher der Glut näherte. Es waren Simon Rogers und die beiden Tarlings.
    Sie gingen steif wie Soldaten. Sie waren nur auf eines fixiert, auf das Skelett und auf die rote Hölle.
    Johnny brauchte nicht lange nachzudenken. Er wußte genau, was passieren würde. Der Schwarze Tod war dabei, neue Diener zu sammeln und sie so zu verändern, daß sie zu den anderen paßten.
    Wahnsinn!
    Simon ging an der Spitze. Hinter ihm schritt Mrs. Tarling her. Eine schlanke Frau mit hellen Haaren. Sie trug ebenso einen Jogginganzug wie ihr Mann, dessen braunes Haar auf dem Kopf lichte Stellen zeigte, dafür aber im Nacken länger wuchs.
    Traum? Wirklichkeit?
    Johnny zweifelte an beidem. Hier lief etwas ab, mit dem er nicht mehr zurechtkam. Trotz allem war sein Ansprechpartner noch immer dieser verdammte Carella. Er sorgte dafür, daß die Bilder produziert wurden und sie zugleich der Realität entsprachen.
    Er hatte sich lange nicht mehr gemeldet. Johnny ging einfach davon aus, daß sich der Mann in einem anderen Zustand befand, obwohl er nicht mehr auf seiner Schlafmatte lag.
    Der Junge war hin- und hergerissen. Er wußte nicht, was er unternehmen sollte. Hinschauen, zu Carella laufen? Was er auch tat, bestimmt war es das Falsche.
    Sein Freund Simon

Weitere Kostenlose Bücher